Wirtschaft zählt auf Europa: IHK Weiden diskutiert mit Hypo-Chefvolkswirt

Weiden. Die Konjunktur zeigt sich robust, doch die Unternehmerinnen und Unternehmer der nördlichen Oberpfalz blicken wachsam auf die Entwicklungen in den USA, Frankreich und Großbritannien. Welche Auswirkungen die Weltpolitik für die Firmen in der Region hat, darüber diskutierten die Mitglieder des IHK-Gremiums Nordoberpfalz auf ihrer Sitzung in der Hypovereinsbank Weiden mit dem Top-Ökonomen Dr. Andreas Rees. Er ist Hypo-Chefvolkswirt in Deutschland.

IHK Gremium Sitzung Volkswirt
Hypo-Chefvolkswirt Andreas Rees referierte in Weiden über die Weltwirtschaft. (Foto: IHK)

Der Gremiumsvorsitzende und IHK-Vizepräsident Bernd Fürbringer dankte Gremiumsmitglied Christian Eberhardt für die Einladung und informierte Gastredner Dr. Andreas Rees über die die Wirtschaftsstruktur der nördlichen Oberpfalz. Der wiederum warb für Gelassenheit angesichts der gegenwärtigen Lage.

Aktuell rechnen die Fachleute mit keinem abrupten Abschwung der guten wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland,

so Rees. Selbstverständlich müsste man die politischen Entscheidungen in den USA unter Donald Trump genau beobachten. Protektionistische Maßnahmen wie eine angekündigte Border Tax seien für alle Beteiligten inklusive der USA selbst gefährlich. Darüber hinaus wirft der Chefvolkswirt den Blick auf mögliche Reaktionen der Anleihegläubiger wie China. Ein Handelskrieg würde die USA wirtschaftlich massiv schädigen. Die extrem hohe Staatsverschuldung tue ihr Übriges zumal sie weiter steigen dürfte, wenn Trump sein „1.000-Milliarden-Infrastrukturprogramm“ umsetze.

Wesentlich wichtiger ist dem Volkswirt jedoch die Entwicklung in der EU: „Schauen wir lieber auf den alten Kontinent, der für unser wirtschaftliches Schicksal viel entscheidender ist.“ Der Brexit werde den Briten massiv schaden, weil die EU eine harte Verhandlungsposition einnehme. Auch Frankreich stehe gegenwärtig am Scheideweg.

Baustellen in der Innenstadt

Vor der Sitzung thematisierte das IHK-Gremium Nordoberpfalz die Entwicklung der Innenstadt und die Zukunft des Einzelhandels. Vorstandsmitglied Martin Stangl führte durch die Buchhandlung Stangl und Taubald und gab Einblick in die Historie des alteingesessenen Unternehmens. Beim Thema Baustellen in der Innenstadt betonte Stangl wie auch der Handelsverbandsvorsitzende Tobias Sonna die Notwendigkeit der Kommunikation zwischen Stadtverwaltung und Bauträgern. Auf diese Weise könnten unvermeidliche Auswirkungen auf den Einzelhandel in Grenzen gehalten werden, waren sich die Mitglieder des IHK-Gremiums einig.

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