10 Jahre „Dahoam is Dahoam“: Windischeschenbacher besuchen Set

Dachau/Windischeschenbach. Die bayerische Kultserie “Dahoam is Dahoam” begeistert viele Fans. So auch die Fan-Star-Reporter Sandra und Peter Gattaut. Zum 10-jährigen Jubiläum besuchten die Windischeschenbacher den Dreh in der Filmstadt Lansing bei Dachau. Am Set trafen sie Christine Reimer und Eisi Glup, die in der Serie die aufgeweckte „Moni Vogl“ und den welterfahrenen Gemütsmenschen „Sascha Wagenbauer“ spielen. 

Von Peter Gattaut

Neben dem Interview mit beiden Darstellern war für die beiden Windischeschenbacher die Besichtigung der Drehräumlichkeiten ein besonderes Highlight. Ob Metzgerei, die Kirche, der Brunner Wirt oder die intimen Schlafgemächer der Serienstars, nichts wurde den Oberpfälzer Fans vorenthalten. Auch bei den Dreharbeiten durften die beiden „Mäuschen“ spielen und erleben wie schwierig es ist eine rundum gelungene Szene in den Kasten zu bekommen. Ein Team von sage und schreibe 160 Mitarbeitern (von Requisite bis 21 Hauptschauspieler) mit nicht weniger als 36 Autoren und 6 Regisseuren hauchen dem Ort „Lansing“ jeden Tag auf’s Neue Leben ein. “Die Stimmung am Set sucht seines Gleichen und ist der Erfolgsgarant für die unglaublich erfolgreiche bayerische Serie”, so Gattaut.

Dahoam is Dahoam, Christine Reimer mit Sandra Gattaut und Peter Gattaut

Christine Reimer im Interview

OberpfalzECHO: Liebe Christine, bereits mit 17 Jahren hast du dich auf den Weg über den großen Teich in die USA begeben, um eine Karriere als Musical- und Chor-Sängerin zu starten. Welche Eindrücke hast du noch davon und wieso kam dann doch alles anders? Christine Reimer: Mit kommt es vor als wäre es erst gestern gewesen. Ich wollte immer kreativ sein und etwas ganz besonderes machen. Ich habe das damals so meinen Eltern eröffnet und mich letztendlich durchgesetzt. In den USA wird Musik und Theater richtig ernst genommen. Diese Professionalität und intensive Mentalität hab ich förmlich aufgesogen. Ich habe dort sogar einen Talentwettbewerb gewonnen. Leider war der Aufenthalt auf ein Jahr begrenzt und als ich wieder zuhause war begann ich auch auf Wunsch meiner Eltern eine Ausbildung als Fremdsprachenkorrespondentin. Es folgten der Job in der Hypovereinsbank und der Start ins Familienleben mit Mann und zwei Kindern. Die Musik hat mich aber nie losgelassen. Bei Hochzeiten oder Geburtstagen zumindest hatte ich immer meine regelmäßigen Auftritte. Ich sagte immer zu mir: „Wenn du wieder arbeiten gehst, dann machst du dein Ding“. Schauspielerin wollte ich eigentlich nie werden, doch der Besuch mit dem Chor aus Pfaffenhofen in der Filmstadt Lansing hat dann alles verändert und ich bin froh, dass es letztendlich so gekommen ist.

OberpfalzECHO: Seit 2009 bist du jetzt Hauptbesetzung der erfolgreichen Kultserie in Bayern. Wie kam es dazu und wer entdeckte dein Talent als Schauspielerin? Christine Reimer: Nach dem Auftritt mit meinem Chor hab ich mich kurz darauf spontan bei der zuständigen Casting-Agentur gemeldet. Die Produktionsleitung und auch die Autoren bemerkten schnell beim Casting meine Spielfreude und der Typ Christine Reimer passte letztendlich auch gut in die Serie. Mit meinem bayerischen Slang und meinem Auftreten wurde dann nach und nach die Serien-Figur „Moni Vogl“ geboren. Nach anfänglichen kurzen Textpassagen erweiterten sich diese immer mehr und irgendwann war mir diese Rolle dann wie auf dem Leib geschneidert. Natürlich war im Kollegenkreis zuerst eine gewisse Skepsis spürbar, die sich aber mit der Zeit schnell gelegt hatte. Es war hart und anstrengend, aber ich bin angekommen und hab meine Chance genutzt.

OberpfalzECHO: Wohin soll dein Weg dich weiter führen? Wirst du dich für deine Musik oder die Schauspielerei entscheiden oder versuchen beides Hand in Hand durchzuziehen? Christine Reimer: Ich möchte mich da gar nicht entscheiden müssen. „Dahoam is Dahoam“ hat für mein Hobby viel Verständnis und nimmt Rücksicht darauf wenn ich z.B. Weihnachten mit Harald bei den Weihnachtskonzerten oft unterwegs bin. Wir hoffen natürlich alle, dass die Produktion hier in der Filmstadt Lansing noch lange weiter geht. Sollte es mal enden werde ich auf jeden Fall weiterhin versuchen parallel als Schauspielerin und Musikerin zu arbeiten. Es kommen immer Möglichkeiten, die man ergreifen kann. Man darf die Sache nicht verbissen sehen, sondern einfach locker angehen.

OberpfalzECHO: Die Rolle und der Charakter von Moni Vogl passen perfekt zu dir. Wie viel von Moni steckt wirklich in dir? Christine Reimer: Ich kann wie „Moni“ die bayerische Mentalität sehr gut verstehen. Ich bin ja auch auf dem Land aufgewachsen und Milch, Eier etc. wurden selbstverständlich direkt vom Bauernhof geholt. Zusätzlich war mein Vater Bürgermeister, da bekommt man schon mit wie man auf die Leute zugehen muss. Außerdem hab ich wie die „Moni“ zwei Buben (lacht), wenn das mal keine Parallelen sind.

OberpfalzECHO: Wenn wem würdest du gerne mal singen oder vor der Kamera stehen? Christine Reimer: Ich schwärme hauptsächlich für die älteren Schauspieler wie Audrey Hepburn oder Marlon Brando. Ich schaue diese alten Hollywood-Streifen wahnsinnig gerne an. Auch musikalisch bin ich da eher bei den älteren Semestern, wie z.B. Mario Lanza, Placido Domingo oder Freddy Mercury. Viele sind schon tot, aber ein Auftritt mit Domingo wäre natürlich ein Traum, der aber mit Sicherheit nie in Erfüllung gehen wird (lacht)

OberpfalzECHO: Über was kannst du dich maßlos aufregen? Christine Reimer: Über ignorante und überhebliche Menschen, die nur ihren eigenen Vorteil im Sinn haben. Da ich auch ein Morgenmuffel bin kann ich mich auch aufregen, wenn ich noch im Halbschlaf in aller Frühe zu viel Konversation betreiben muss.

OberpfalzECHO: Welchen Ratschlag oder Lebensphilosophie kannst du unseren Lesern und deinen Oberpfälzer Fans mit auf den Weg geben? Christine Reimer: Meine Devise lautet immer: „Nimm dich selber nicht so wichtig, aber kämpfe um die Sachen, die dir wichtig sind“.

Serienehepaar Moni Vogl (Christine Reimer) und Benedikt Stadlbauer (Andreas Geiss)
Moni und Stadlbauer entdecken Gerstl mit einer feschen Osteuropäerin. Von links: Monika Vogl (Christine Reimer) und Benedikt Stadlbauer (Andreas Geiss). Bild: Nadya Jakobs.

Hier geht’s zum Interview mit Eisi Gulp

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