Ein Blick auf die Politik und die Welt: Helmut Schleich im Interview

Neunburg v. W /Windischeschenbach. Der Kabarettist Helmut Schleicht begeisterte, in der restlos ausverkauften Schwarzachtalhalle in Neuburg v. W., sein Publikum. Mittendrin unsere Fan-Star Reporter Sandra und Peter Gattaut aus Windischeschenbach. Bevor es aber überhaupt richtig los ging, nahm sich Helmut Schleich Zeit für ein Interview mit den Windischeschenbachern. 

Von Peter Gattaut

Das Helmut Schleich ein hervorragender Kabarettist ist, das war noch nie ein Geheimnis. Aber bei seinem neuen Programm „Ehrlich“ in der ausverkauften Schwarzachtalhalle in Neuburg v. W. präsentierte der 49-jährige gebürtige Schongauer alle Facetten seiner Schauspielkunst. Der Kabarettist räumte schonungslos auf mit Vorurteilen, gefährlichen Halbwahrheiten und bequemer Ahnungslosigkeit. Immer wieder schlüpfte er in verschiedene Figuren. Ob als „Jopi Heesters Gesangslehrer Heinrich von Horchen“ mit Zylinder und Schal oder Stammtischbruder „Freddy Hamperdinger“.

Das Publikum durfte sich im zweiten Teil seines Auftritts auf ein Wiedersehen mit dem „großen Vorsitzenden Franz Josef Strauß“ freuen. Helmut Schleich rechnete in der Rolle des 1988 verstorbenen Ministerpräsidenten unter anderem gehörig mit der bayerischen CSU ab. Der Kabarettist nahm wahrlich kein Blatt vor den Mund.

Helmut Schleich Bild Peter Gattaut
Sandra und Peter Gattaut durften vor der Show den Kabarettisten persönlich kennen lernen. Bild: Peter Gattaut

Bereits bevor die Show begann durften Sandra und Peter Gattaut den Kabarettisten näher kennen lernen:

OberpfalzECHO: Herr Schleich, sie standen bereits mit 16 Jahren auf der Bühne und schafften es damals schon mit ihren politischen und satirischen Aussagen das Publikum zu begeistern. Wer hat Ihnen sozusagen den Blick auf die Politik und das Weltgeschehen in die Wiege gelegt?

Helmut Schleich: Wie bei den allermeisten Menschen hat sich auch bei mir der Blick auf die Politik und das Weltgeschehen im Laufe des Lebens geändert und vor allem geschärft. Als 17-Jähriger habe ich doch in erster Linie Spaß am Spott gehabt und weniger an einer Analyse der Welt. Was nicht heißt, dass ich die Welt nicht damals schon nach meinem Geschmack analysiert habe – es hat nur keinen interessiert.

OberpfalzECHO: Bereits am Münchner Nockherberg schlüpften Sie schon in verschiedene Politiker-Rollen. Wie kamen Sie auf die Idee Franz Josef Strauß zu imitieren und wie lange dauerte es bis Sie diese Parodie so beherrschten?

Helmut Schleich: Diese Parodie existierte bereits zu Zeiten als Strauß noch lebte. Ich war damals ein junges „Krischperl“ und meine Strauß-Parodie war dadurch bizarr-komisch.

OberpfalzECHO: Über was können Sie sich im Leben so richtig freuen und was bringt Sie so richtig auf die Palme?

Helmut Schleich: Freunde bezeichnen mich als kulinarisch korrupt. Gutes Essen und Trinken im Freundeskreis ist für mich die höchste Freude. Ob man mir das ansieht, sei so dahin gestellt. Was mich auf die Palme bringt, das erfährt man, wenn man sich mein Kabarett-Programm oder „Schleich-Fernsehen“ im BR anschaut.

OberpfalzECHO: Pleiten, Pech und Pannen gibt es im Leben immer mal. Gab es bei ihren Auftritten mal ein Erlebnis, dass Sie so schnell nicht mehr vergessen werden?

Helmut Schleich: Kleine Pannen gibt’s immer wieder mal. Aber die Mutter meines Kollegen auf der Bühne, nach Vorstellungsbeginn wohlgemerkt, mit der Frage, wo denn ihre reservierten Plätze im Saal zu finden seien.

OberpfalzECHO: Herr Schleich, jeweils nur 1 Satz zu Kirche, Liebe und Politik?

Helmut Schleich: Kirche interessiert mich sehr, mit Religion habe ich nichts am Hut. Wahre Liebe gibt alles und fordert nichts. Die Politik ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Gesellschaft, der immer schwieriger wird, je mehr Sozialleistungen zu verteilen sind.

OberpfalzECHO: Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, wie würde der dann aussehen?

Helmut Schleich: Eine kurze und ehrliche Antwort: Gesundheit.

OberpfalzECHO: Welchen Ratschlag oder Lebensphilosophie würden Sie unseren Lesern und Ihren Fans mit auf den Weg geben?

Helmut Schleich: Nie die gute Laune verlieren. Wenn wir nicht lachen, wird’s auch nicht lustiger.

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