Gasaustritt in der Eissporthalle: 125 Einsatzkräfte üben für den Ernstfall

Mitterteich. „Gasaustritt in der Eissporthalle Mitterteich“ lautete das Einsatzschlagwort, das zu einem Großeinsatz des Bayerischen Roten Kreuzes in der Marktredwitzer Straße führte. Zum Glück war es aber nur eine Übung, die für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte aus den Kreisverbänden Tirschenreuth und Weiden/Neustadt im BRK genau dort erst richtig begann, wo die meisten Übungen enden: Mit der Versorgung von Verletzen im Behandlungsplatz 25.

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Die Schnelleinsatzgruppe Transport kümmert sich direkt an der Unfallstelle um die Erstversorgung der Verletzten.

Solche Einsätze zu üben ist für die Einsatzkräfte aber sehr wichtig. Auf Basis der Lagemeldung, die im Ernstfall der ersteintreffende Rettungswagen der Integrierten Leitstelle übermittelt hätte, wurden die ehrenamtlichen Einheiten der beiden BRK-Kreisverbände alarmiert. Diese kommen immer dann zum Einsatz, wenn der öffentlich-rechtliche Rettungsdienst nicht mehr ausreicht, um eine Schadenslage zu bewältigen. Der Einsatzauftrag lautete 25 bis 35 Verletzte zu versorgen, da es zwischenzeitlich zu einer Explosion gekommen ist. Hinzu kommt die Verpflegung aller Beteiligten samt Einsatzkräfte.

Im sicheren Abstand zum Einsatzort bauten die BRK-ler an der Marktredwitzer Straße einen Behandlungsplatz 25 (BHP 25) auf, um die Patienten untersuchen und versorgen zu können. Pro Stunde sollen hier bis zu 25 Verletzte versorgt werden können. Die Schnelleinsatzgruppen (SEG) Transport brachten mit drei Notfallkrankenwagen und einem Rettungswagen die Verletzten zum Behandlungsort, hier übernahmen dann die SEG Behandlung und die Notärzte Dr. med. Gudrun Graf, Dr. med. Bertram Völkl und Martin Kohl die Triage und Versorgung der insgesamt 31 Verletzten. Mit Schockpatienten, Pfählungsverletzungen, Kreislaufstillständen und vielen mehr waren die Einsatzkräfte am Behandlungsplatz unter der Leitung von Abschnittsleiter Stefan Radies ordentlich gefordert.

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Die SEG Behandlung versorgt die Verletzten in einem der Zelte am Behandlungsplatz 25.

Tatkräftige Unterstützung beim Aufbau und Betrieb der kleinen Zeltstadt lieferten die Schnelleinsatzgruppen Technik und Sicherheit, ebenfalls aus den beiden BRK-Kreisverbänden, sowie die Bereitschaft Mitterteich. Immer wieder spielten die Übungsleiter Matthias Dittrich (Kreisverband Tirschenreuth), Andreas Diehl und Jürgen Göppel (Kreisverband Weiden/Neustadt) überraschende Herausforderungen in das Szenario ein – vom plötzlichen Kreislaufkollaps bis hin zum „Selbstläufer“, ein Verletzter der plötzlich selbstständig im BHP 25 auftaucht. Die Einsatzkräfte mussten auch in unerwarteten Situationen einen kühlen Kopf bewahren. Zwei Teams der “Realistischen Unfalldarstellung” setzten die Mimen aus Mitterteich in der Eissporthalle mit ihren Schminkkünsten in Szene.

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Auch mit unerwarteten Situationen müssen die Einsatzkräfte umgehen können. Wie hier bei der Versorgung eines plötzlich eingespielten Kreislaufkollapses.

Die Einsatzleitung lag während der Übung bei der Leitenden Notärztin Dr. med. Gudrun Graf zusammen mit Einsatzleiter Rettungsdienst Richard Cruz. Die Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung samt Einsatzleitwagen aus Tirschenreuth unterstützte die beiden dabei. Für den Einsatz gab’s natürlich auch eine Belohnung: Der Betreuungsdienst aus dem Kreisverband Tirschenreuth sorgte für die Verpflegung der Einsatzkräfte und Mimen, während die SEG Verpflegung aus dem Kreisverband Weiden/Neustadt bereits das Gulasch für die Brotzeit nach Übungsende kochte.

Erfolgreiche Übung – beeindruckte Gäste

Neben den Übungsleitern beobachteten die Kreisbereitschaftsleiter Christian Stahl (Tirschenreuth) und Sandro Galitzdörfer (Weiden/Neustadt) den Ablauf der Großübung genau. Und auch die Gäste – darunter die zweite stellvertretende Kreisvorsitzende Eva Freifrau von Podewils (Tirschenreuth), die Kreisgeschäftsführer Holger Schedl und Sven Lehner (Tirschenreuth), sowie Direktor Franz Rath (Weiden/Neustadt) waren von der Einsatzübung beeindruckt. Ebenso Professor Lukáš Bolek von der Universität Pilsen mit zwei Kollegen aus Tschechien im Rahmen der Zusammenarbeit im grenzüberschreitenden Rettungsdienst.

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Übergabe der Verletzten am BHP 25.

Gegen 21 Uhr waren alle Verletzten versorgt und die Übung konnte erfolgreich beendet werden. Innerhalb einer Stunde war der Behandlungsplatz abgebaut und die rund 125 Beteiligten kehrten zur Einsatznachbesprechung ein. Kreisbereitschaftsleiter Galitzdörfer dankte allen Beteiligten, allen voran den drei Organisatoren. Der zweite stellvertretende Kreisbereitschaftsleiter Richard Frank (Tirschenreuth) schloss sich dem Dank an und betonte vor allem eins: Wie beeindruckt er von der kameradschaftlichen Zusammenarbeit der ehrenamtlichen Einsatzkräfte aus beiden Kreisverbänden sei. Geschafft, aber mit vielen wertvollen Erfahrungen im Gepäck reisten anschließend alle ehrenamtlichen Einsatzkräfte wieder zu ihrem Standort zurück und stellten dort die Einsatzbereitschaft ihrer Einheiten wieder her. Alle Verantwortlichen waren sich außerdem einig: “Das war nicht die letzte gemeinsame Übung für die beiden Kreisverbände.”

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Der Ernstfall will geübt sein. Zum Glück hatten die Einsatzkräfte in diesem Fall alles unter Kontrolle!

Bilder: BRK Kreisverband Tirschenreuth

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