Polizei findet vermissten Wanderer lebend

Georgenberg/Prag. Die Suche nach einem vermissten Wanderer beschäftigte die Polizei Vohenstrauß in der Nacht zum Samstag und noch den ganzen Samstag. Trotz eingesetztem Hubschrauber, Suchdrohne und Hundestaffel blieb die Suche nach dem Rentner erfolglos. 

Am Donnerstag, den 1. Juni war eine 40-köpfige Reisegruppe aus Tschechien zum Besuch der nördlichen Oberpfalz unterwegs. Vom Parkplatz Planerhöhe nahe der Ortschaft Waldkirch, Gemeindebereich Georgenberg unternahm die Gruppe eine Wanderung zur Ruine Schellenberg.

Auf dem Rückweg zum Bus sonderte sich ein Rentner (70) aus Prag von der Gruppe und der Ehefrau ab, weil er angeblich noch zusätzliche Fotoaufnahmen von der Ruine machen wollte. Der Mann kehrte jedoch nicht mehr zum Bus zurück, so dass die Gruppe zur Weiterfahrt gezwungen war. Sie meldeten den abgängigen Mann aber bei der Polizei Neustadt/WN als vermisst.

Trotz Hubschrauber blieb die Suche erfolglos

Gestern am späten Nachmittag meldete sich die Ehefrau erneut bei der Polizei und erklärte, dass ihr Mann auf die Einnahme von Medikamenten angewiesen ist und bisher immer noch nicht zur Gruppe zurückgekehrt ist. Daraufhin begann die Polizei Vohenstrauß noch in den Abendstunden den Mann zu suchen.

Die Bundespolizei, die Bergwacht und das BRK suchten im Bereich des dicht bewaldeten Gebietes, um die Burgruine Schellenberg herum, den Rentner. Auch ein Hubschrauber der Bayerischen Polizei konnte trotz der Wärmebildkamera nichts auffälliges finden.

Suchdrohnen, Hundestaffel und Hubschrauber suchen nach Rentner

Heute Morgen nahmen die Beamten dann die Suche erneut auf, da sie davon ausgegangen sind, dass er hilflos umher irrt und sich aufgrund seiner Medikamentenabhängigkeit in einer lebensbedrohlichen Lage befindet. Auch die Bergwachten aus Weiden, Flossenbürg, Fuchsmühl, Tännenberg und Schönsee, sowie das BRK mit einer Hundestaffel waren vor Ort. Die Bergwacht setzte hierbei auch Suchdrohnen ein, um das sehr weitläufige Waldgebiet damit abzufliegen. Auch ein Polizeihubschrauber war wieder im Einsatz.

In den frühen Nachmittagsstunden kam dann die freudige Nachricht: Der Suchtrupp fand den vermissten Rentner wohlbehalten, gesund und vor allem lebend. Der Mann kauerte in einem Waldgebiet westlich der Burgruine Schellenberg an einem Baum und versuchte mit einem Taschenmesser Rinde von einem Baum zu schneiden, um sie zu essen. Der in der Tageshitze völlig erschöpfte 70-Jährige hatte zwischenzeitlich seine Schuhe verloren und war gänzlich orientierungslos.

Ein Arzt der Bergwacht Weiden übernahm vor Ort die Erstversorgung des Mannes, der anschließend mit dem Rettungsdienst in das Klinikum Weiden gebracht wurde.

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