Eschenbacher Gartenbaufreunde auf großer Fahrt

Eschenbach. Schon lange hatten Mitglieder und Freunde des Eschenbacher Obst- und Gartenbauvereins auf diesen Tag hingefiebert. Da fiel den Teilnehmern auch das frühe Aufstehen nicht besonders schwer: Zum Ausflugstag war die ganze Gesellschaft schon putzmunter am Treffpunkt am unteren Stadtberg eingetroffen, um pünktlich die “große Reise” anzutreten. Ein Tag voller Naturgärten, interessanter Persönlichkeiten und jeder Menge wertvoller Tipps. 

Von Hubert Schmidt

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Für den guten Start in den Tag gab’s für die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins erst einmal eine richtige Stärkung!

Hans Rupprecht begrüßte die Mitglieder im Namen der Vorstandschaft. Bewährter und altbekannter Busfahrer Klaus Fiebig brachte die Ausflügler zunächst nach Richtung Ansbach. Für den perfekten Start in den Tag legten die Eschenbacher auf einem Autobahnparkplatz einen kurzen Stop für ein ausgiebiges Frühstück ein. Es gab frischen Kaffee, beste Kücheln und zum ersten Mal verschiedene Wurst- und Käsesemmeln zur Stärkung. Danach ging es weiter nach Beyersberg bei Ehingen. Dort hat sich Markus Gastl seinen Traum vom naturnahen Garten erfüllt: Sein 7.500 Quadratmeter großes Refugium wurde mittlerweile zu einem von Bayerns schönsten 70 Gärten prämiert.

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Markus Gastl hat sich seinen Traum vom naturbelassenen Garten erfüllt.

Der Weltenbummler und Globetrotter war auch schon viel in der Welt herum gekommen: 1992 fuhr er innerhalb von zwei Jahren mit dem Rad knapp 20.000 Kilometer durch Südamerika. Im Jahr 2000 radelte er schließlich innerhalb 3,5 Jahren die komplette Panamericana – tatsächlich 41.843 Kilometer – hinauf bis Alaska. Der Traum von naturnahen Garten „Hortus Insectorum“ hegte er schon immer – und den muss man selbst einmal erlebt haben. Markus Gastl richtete sogar eine Homepage für seinen Naturgarten ein. In seinem Buch “Drei-Zonen-Garten” schrieb Gastl seine Erfahrungen nieder. Im zweiten “Ideenbuch Nützlingshotels” beschreibt er wie man Unterkünfte für Igel, Vögel und Insekten richtig baut – was er den Eschenbachern aber auch ausführlich bei der Führung erklärte.

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Freilich konnten sich die eingeschworenen Gartenfreunde zunächst nur schwer mit der Philosophie von Markus Gastl anfreunden. Und doch: Trotzdem regte der Besuch viele der Teilnehmer dazu an, wenigstens auf einem Teil ihrer Gartenflächen ein Refugium zu schaffen, auf dem die Natur freie Bahn hat. Düngen, spritzen und zurechtzwicken gehören hier wohl der Vergangenheit an. Wer einen Ratgeber im Form der Bücher für zu Hause ergatterte, bekam von Gastl auch eine eine persönliche Widmung.

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Oberpfälzer Botschafter in Franken

Schon auf der Weiterfahrt diskutierten die Mitglieder ausgiebig über den außergewöhnlichen Garten. Der Tag war aber noch lang: In Feuchtwangen/Weidlbach trafen die Eschenbacher einen ehemaligen Mitbürger, der sie bereits sehnsüchtig erwartete: Thomas Hüner freute sich sehr auf die Gäste seiner früheren Heimatstadt. Er tischte leckere Schmankerln auf und ließ es sich nicht nehmen den ein oder anderen Gruß in die ehemalige Heimat zu schicken. “Noch heute bekomme ich bei jedem Besuch in Eschenbach Gänsehaut, wenn ich am Rußweiher vorbeifahre”, so Hüner freudestrahlend. Hier in Franken führt er eine Wirtschaft mit bodenständiger Küche und vielen kulinarischen Ideen – quasi als Botschafter der Oberpfalz. Nach der Mahlzeit ging die Reise weiter zur Baumschule Engelhardt in Weidelbach bei Dinkelsbühl.

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Thomas Hüner hat sich in Franken als Botschafter der Oberpfalz niedergelassen. Dort versorgt er seine Gäste mit bodenständiger Küche – Er ist eben ein echter Oberpfälzer!

Vom Inhaber Georg Engelbrecht bekamen die Eschenbacher das Veredeln von Rosen gezeigt und den Unterschied gegenüber dem Veredeln von Obstbäumen gezeigt. Dazu zeigte er verschiedene Stämme und auch die nötigen Schnitte am Holz. Mit seiner langjährigen Erfahrungen hatte er wertvolle Tipps parat. Nach einem interessanten Rundgang über das Gelände lud er noch alle zu Kaffee und Kuchen ein. Am Ende gab es vom Chef noch eine kostenlose CD mit Blumenmusik verschiedener Stars der Volksmusik, darunter die Zillertaler und die Isartaler Hexen.

In Betzenstein legten die Eschenbacher einen letzten Boxenstop ein, um im Gasthof Herbst den Tag ausklingen und Revue passieren zu lassen. Trotz Dauerbewölkung hatte Petrus immer einen Schirm über die OGVler gespannt und so kamen nur einzelne Tropfen durch, die aber eher als Erfrischung gewertet wurden.

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Bilder: Hubert Schmidt

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