OTH überzeugt bei “MINTernational”

Weiden. Im Rahmen der MINTernational-Programminitiative des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft (Berlin), unterstützt durch die Daimler und Benz Stiftung und den Daimler-Fonds, hat sich der Antrag der OTH Amberg-Weiden mit dem Titel „MINT welcome – erfolgreicher Studienstart für Refugees“ unter den besten zwölf Konzepten bei der Finalrunde in Berlin erfolgreich durchgesetzt. Als eine von insgesamt sechs Hochschulen bundesweit erhält die OTH Amberg-Weiden eine Förderung von 50.000 Euro für die Unterstützung geflüchteter Studierender.

OTH_MINT
Mit der Förderung des Stifterverbands wird das Angebot für geflüchtete Studierende weiter ausgebaut. Foto: OTH Amberg-Weiden

In der vierten Ausschreibungsrunde der Programminitiative legte der Stifterverband den Schwerpunkt auf den Studienstart. Gesucht wurden innovative Konzepte und Maßnahmen für diese wichtige Phase der Bildungsbiographie, die sich an internationale Studierende in den MINT-Fächern richteten. Dem Aufruf, hierunter auch Initiativen mit einem Schwerpunkt auf der Integration von Flüchtlingen zu verstehen, folgte die OTH Amberg-Weiden mit ihrem Konzept „MINT welcome“.

Ausschlaggebend für das Konzept waren die Erfahrungen aus dem ersten PropädeutikumPLUS-Durchgang an der OTH Amberg-Weiden, einem Studienvorbereitungskurs für Geflüchtete. „Wir haben bei diesem Kurs gemerkt, dass die geflüchteten Studierenden neben der fachlichen Vorbereitung auf ein Studium auch im Bereich der Metakompetenzen für ein Studium Unterstützung benötigen“, berichtet Marian Mure, Leiterin des International Office sowie des Zentrums für Sprachen, Mittel- und Osteuropa an der OTH Amberg-Weiden.

Oftmals viele andere Hürden zu überwinden

Wie reguläre Erstsemester-Studierende haben auch geflüchtete Studierende Coaching-Bedarf etwa im Bereich Lerntechniken, wissenschaftliches Präsentieren oder Zeit- und Selbstmanagement. „Geflüchtete Studierende haben in diesen außerfachlichen Bereichen aber andere Hürden zu überwinden, als reguläre Studierende, denn sie haben in ihren Heimatländern meist andere Erfahrungen mit Lernen und Unterricht gemacht“, erläutert Dr. Carolin Wagner, Leiterin des Studien- und Career Service an der OTH Amberg-Weiden.

Ein weiterer Kernpunkt des Konzepts ist eine Empowerment-Strategie für die geflüchteten Studierenden. „Diese jungen Menschen haben ein Studium in Deutschland eigentlich nicht geplant. Sie mussten von ihren eigentlichen Plänen Abstand nehmen, ihre eigentlichen Ziele und Wünsche zurückstellen und fliehen. Durch das Empowerment sollen sie sich ihrer Stärken, Ziele und Wünsche wieder bewusstwerden, sie wieder in den Fokus nehmen oder auch neu definieren“, so Wagner.

Im Weiteren sieht das Konzept zur Förderung des Kontakts und Austauschs mit regulären Studierenden eine Projektwoche zu einem Nachhaltigkeitsaspekt vor sowie spezielle Career-Service-Angebote für die geflüchteten Studierenden, um Erfahrungen mit der Arbeitswelt und der Unternehmenskultur sowie dem Bewerbungsprozess in Deutschland zu machen.

* Diese Felder sind erforderlich.