Handelsmarketing geht online

Weiden. Die Digitalisierung setzt für das Marketing neue Maßstäbe. Unzählige Möglichkeiten des Online-Marketings und die digitale Informationsflut erhöhen den Wettbewerb um die Kundenaufmerksamkeit. Schnell, individuell und emotional soll es sein: Handelsmarketing 4.0.

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Experten und Praktiker diskutieren angeregt über die Möglichkeiten des Handelsmarketings. Foto: Hannes

In Kooperation mit der OTH Amberg-Weiden diskutierte die IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim letzte Woche mit Marketing-Experten und Einzelhändlern aus der Region über E-Commerce. Das Handelsmarketing der Zukunft spielt sich immer öfter online ab. “Die Unternehmen in der Region reagierten bereits auf die neuen Möglichkeiten im Web”, so Wolfgang Holzapfel, der Vorsitzende des Handelsausschusses der IHK Regensburg. Innovative Kommunikationsstrategien sollen helfen, die Aufmerksamkeit potenzieller Kunden zu gewinnen.

Referenten und Einzelhändler loteten die Möglichkeiten und Grenzen des Handelsmarketings aus. Onlinemarketing bedeutet heute mehr, als ein Werbebanner zu schalten. Die Marketingkanäle im Internet sind vielfältig. Zum Beispiel können Unternehmen über Social-Media-Kanäle wie Instagram potenzielle Kunden auf sich aufmerksam machen.

Bedeutende Wirkung auf Kaufentscheidung

Ein wichtiger Trend ist das Influencer-Marketing. Berühmte Persönlichkeiten und Blogger posten Produkte auf ihren sozialen Profilen und sprechen teilweise direkte Empfehlungen aus. “Influencer Marketing hat nachweislich eine bedeutende Wirkung auf die Kaufentscheidung”, sagte der E-Commerce-Experte Prof. Dr. Marco Nirschl von der OTH Amberg-Weiden.

Neben Instagram ist Facebook eine wichtige Werbeplattform. Über Posts machen Unternehmen die User auf die eigene Marke oder ihren Online-Shop aufmerksam. Georg Nübler von Trachtenhof Nübler betonte die Vorteile der Plattform: Erhöhung des Bekanntheitsgrads sowie eine schnelle und unkomplizierte Kommunikation mit den Kunden.

Website-Besucher werden Kunden

Ist der Interessent auf der Website gelandet, hat er noch nichts gekauft. Online-Marketing-Experte Nils Kattau aus Berlin zeigte den Unternehmern deshalb, wie sie ihre Conversion Rate optimieren, wie sie Besucher ihrer Website zu Kunden machen. Zu wissen, wie Personen Inhalte konsumieren, sei bei der Konzeption der eigenen Website ein entscheidender Faktor. Der potenzielle Käufer muss sofort verstehen, worum es geht. Information allein genügt allerdings nicht, denn “mehr als 95 Prozent der Kaufentscheidungen sind emotional und werden danach rational gerechtfertigt”, so Kattau. Die Experten sind sich einig: Emotionen spielen die entscheidende Rolle.

Nichts wird in der Handelswelt derzeit so heiß diskutiert wie Amazon, “die heute schon wissen, was der Kunde morgen kaufen will”, so Alexander Hofmann, Experte für Onlinemarktplätze von Ecomparo. Wie das in der Praxis aussieht, zeigte Daniel Müller von Yourfashionplace.de aus Neualbenreuth. Nach so viel Inspiration erdete Markus von Hohenhau, Fachanwalt für Medienrecht, die Unternehmer. Von Hohenhau sensibilisierte für die ab Mai 2018 geltende EU-Datenschutzgrundverordnung und die damit verbundenen Auflagen und Sanktionen.

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