Kirchenjuwel braucht finanzielle Hilfe

Weiden. Die Sebastiankirche wurde um 1480 außerhalb der Stadtmauer Weidens erbaut und ist die älteste katholische Kirche Wei­dens. Sie ist als einzige von zehn Kirchen und Kapellen aus dieser Zeit noch erhalten und bedarf nun dringender Sanierungsmaßnahmen, die die Pfarrgemeinde St. Josef alleine finanziell nicht stemmen kann.

Von Jürgen Wilke

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Karl Süß (l.) und Walter Bauer informierten vor der Sebastiankirche.

Das Kernproblem der jetzt anstehenden Renovierung ist der Dachstuhl. Hier reicht die Wurzel des Übels bis in den Aufbau ab dem Jahr 1691 zurück. Damals wurde die Flachdecke durch ein Tonnengewölbe ersetzt. Um das neue Gewölbe des Kirchenschiffs unter den Dachstuhl hängen zu können, wurden die Zugbalken gekappt. Seitdem drückt das Gewicht des Dachs auf die Außenmauern und hat diese im Laufe der Zeit im oberen Bereich nach außen verschoben und bis zu 15 Zentimeter Richtung Gehsteig ausgebaucht.

Baukosten belaufen sich auf über 700.000 Euro

Als Behelf wurde in jüngster Vergangenheit der Dachstuhl mit Zugbändern stabilisiert und das Bauwerk mittels sogenannter Rissmonitore oder auch Risswächter überwacht. Nunmehr soll die Dachkonstruktion bei der Sanierung durch Aussteifungsrahmen aus Metall stabilisiert werden und komplette Außenrenovierung vorgenommen werden. Dazu zählen Trockenlegung der Fundamente, Erneuerung des Verputzes sowie die Überarbeitung der Türen und Fenster.

Die Pfarrgemeinde St. Josef, in deren Bereich St. Sebastian liegt, kann derzeit die notwendigen Baukosten in Höhe von etwas über 700.000 Euro, auch unter Berücksichtigung der dafür eingegangenen Spenden und den Bezuschussungen durch die Diözese Regensburg, das Landesamt für Denkmalpflege, die Bayerische Landesstiftung  und den Bezirks Oberpfalz, nicht alleine finanzieren. Deshalb übernimmt der “Förderverein St. Sebastian e. V.” die darüber hinaus notwendigen Mittel, vor allem mit den mit großem Engagement gesammelten Spenden.

Baumaßnahmen dauern bis Spätherbst 2018

Der Förderverein wurde im April 2015 gegründet und hat inzwischen 162 Mitglieder. Der von der Kirchenverwaltung in der Sitzung vom 12. Juli 2017 genehmigte Bauzeitenplan sieht im Oktober 2017 die Fundamentsanierung und die Fortsetzung der weiteren Arbeiten ab Frühjahr 2018 bis Spätherbst 2018 vor. Durch diese zeitliche Aufteilung der Arbeiten wird eine langzeitige Einrüstung des Gebäudes über den Winter vermieden und die Sebastiankirche kann noch bis zum Frühjahr 2018 mittels Überbrückung des Arbeitsgrabens genutzt werden.

Vor der Sebastiankirche informierten kürzlich Kirchenpfleger Karl Süß und Architekt Walter Bauer über die geplanten Maßnahmen. Stadtpfarrer Markus Schmid und die Verantwortlichen des Fördervereins St. Sebastian e.V. bedanken sich sehr herzlich bei den Zuschussgebern und vielen Spendern.

Zur Finanzierung etwaiger Kostensteigerungen und zurückgestellter Arbeiten wird jedoch weiterhin um Spenden gebeten entweder auf das Konto des Fördervereins bei der Volksbank Nordoberpfalz,  IBAN: DE 57 7539 0000 0000 0508 14 oder auf das Sonder-Konto der Kath. Kirchenstiftung St. Josef bei der HypoVereinsbank Weiden, IBAN: DE  95 7532 0075 0022 5592 65, um ein Juwel in Weiden zu erhalten.

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Sebastiankirche Weiden

Fotos: Jürgen Wilke

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