Zwölf Stunden im Einsatz: Feuerwehr-Nachwuchs rettet verletzte Personen

Waldthurn. Sie sind auf Zack: Innerhalb von zwölf Stunden löschte der Feuerwehr-Nachwuchs einen Brand, eilte zu einem weiteren Notruf und barg verletzte Personen aus einem Auto. 

Von Tanja Pflaum

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Die Jugendfeuerwehrler löschten den Brand beim Holzlager in Ottenrieth sicher und souverän.

Um sechs Uhr am Samstagmorgen hieß es für die Mitglieder der Jugendfeuerwehren aus Waldthurn, Lennesrieth, Waldkirch und Roggenstein und ihre Betreuer „Angetreten!“ im Gerätehaus der Waldthurner Wehr. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Waldthurner Jugendwart Josef Pflaum Senior startete Andreas Gleißner von der Feuerwehr Waldkirch mit der Unterweisung zum Thema Unfallverhütungsvorschriften. An diese schloss sich die Fahrzeugkunde an, bei der die einzelnen Feuerwehren ihre Fahrzeuge vorstellten. Die erste kurze Pause fand dann gegen acht Uhr statt.

Der eigentlich für 8.27 Uhr geplante Brandeinsatz verzögerte sich aber wegen des regnerischen Wetters – das „Holzlager“ in Ottenrieth wollte partout nicht brennen. Nach längerem Bearbeiten des Holzes, brannte es dann doch und der Einsatz konnte stattfinden. Gegen zehn Uhr übernahm Stephan Kraus (Bereitschaftsleiter des BRK Vohenstrauß) mit seinen Kollegen Andreas Gall und Josef Solfrank. Auf dem Plan standen die Grundlagen der Ersten Hilfe und die Zusammenarbeit der Rettungskräfte mit den Feuerwehren und der Polizei.

Rettungseinsatz mit Spreizer und Schere

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Mit Rettungsspreizer und Rettungsschere bargen die Feuerwehrleute verunfallte Personen.

Nach der wohlverdienten Mittagspause löste aber wieder der Alarm aus: Bei einem (simulierten) Verkehrsunfall mussten gleich mehrere Situationen gemeistert werden. Die Fahrerin des ersten Autos war im Schock weggelaufen, die Fahrerin des zweiten Autos saß hysterisch hinter dem Lenkrad. Deren Beifahrerin war nicht ansprechbar. Erschwerend kam hinzu, dass sich die Türen des zweiten Wagens nicht öffnen ließen. In Zusammenarbeit mit Jasmin Janker (Helfer vor Ort, Georgenberg) und dem BRK mit Einsatzleiter Jürgen Sollfrank wurden die Verunfallten unter Einsatz von Rettungsspreizer und Rettungsschere geborgen.

Wichtig war hier auch die Eigensicherung der Feuerwehrleute. Für die Jugendlichen war dieser Einsatz eine physische und psychische Herausforderung. Wie im „richtigen Leben“ fanden sich auch hier Gaffer mit ihren Handys (Kameraden der FF Pleystein) ein – auch auf diese Situation wurden die Jugendlichen vorbereitet.

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Wichtig bei diesem simulierten Verkehrsunfall war die Zusammenarbeit von Feuerwehr, Helfer vor Ort und Rotem Kreuz.

Autobrand am Badeweiher

Kaum zurück im Gerätehaus, schrillte der Alarm erneut. Gott sei Dank handelte es sich „nur“ um einen Fehlalarm in der Schreinerei Bäumler. Schreinermeister Alois Bäumler nutzte die Gelegenheit, führte die Gruppe durch seinen Betrieb und wies auf potentielle Gefahrenstellen wie Spänebunker und Lackiererei sowie die dafür vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen hin. Ein Autobrand beim Badeweiher löste eine weitere Alarmierung aus. Den Brand hatten die jungen Feuerwehrkameraden jedoch schnell unter Kontrolle.

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In der Schreinerei Bäumler bekamen die jungen Feuerwehrler eine Führung vom Chef persönlich. Dieser wies auf potentielle Gefahren und die zugehörigen Sicherheitsmaßnahmen hin.

Großer Dank für Organisatoren

Bei der Schlussbesprechung, freute sich Bürgermeister Josef Beimler über die Ausbildung der Jugendfeuerwehren, die den Grundstock für die „ausrückenden Kräfte“ bilden. Dank für den Aktionstag kam auch von den Kommandanten Michael Bäumler (Waldthurn), Stefan Urbanek (Roggenstein), Wolfgang Reber (Waldkirch) und Gruppenführer Michael Stahl (Lennesrieth).

Ein großes Lob gab es zudem für die Haupt-Organisatoren der 12-Stunden-Übung, Jugendsprecherin Anna-Marie Holfelner und ihrem Stellvertreter Valentin Reil. An der Planung und Durchführung waren neben Jugendwart Josef Pflaum Senior auch dessen Stellvertreter Alexander Pflaum, Josef Pflaum Junior, Katharina Bäumler, Andreas Holfelner und Maschinist Bernd Beierl beteiligt. Ebenso die Jugendwarte Matthias Reil (Roggenstein)und Thomas Pentner (Waldkirch) mit Maschinist Bernd Pentner. Ein Dankeschön ging auch an Wolfgang Kraus, der das Umsetzen sowie die Entsorgung der Unfallfahrzeuge, die von KFZ Riedl und Auto Hanauer zur Verfügung gestellt wurden, übernahm.

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