Armut und geringen Bildungschancen entgegenwirken

Weiden. Bereits zum dritten Mal beteiligt sich die Stadt Weiden am Förderprogramm „Jugend stärken im Quartier“. Vor allem Oberbürgermeister Kurt Seggewiß ist das diesjährige Thema besonders wichtig.

Von Jürgen Wilke

Jugend stärken im Quartier Fachveranstaltung Neues Rathaus Weiden Bild Jürgen Wilke
Kurt Seggewiß, Dr. Brigitte Schels, Dr. Ronald Lutz, Bärbel Otto, Sigrid Stilp, Susanne Reinhardt und Hermann Hubmann (von links) Bild: Jürgen Wilke

Thema der diesjährigen Fachveranstaltung im gut besuchten großen Sitzungssaal des Neuen Rathauses in Weiden: „Armut und Bildung im Jugendalter“. Mit Jun.-Prof. Dr. Brigitte Schels vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg und Prof. Dr. Ronald Lutz von der Fachhochschule Erfurt konnten zwei versierte Referenten gewonnen werden. Durch das Programm moderierte Wirtschaftsberaterin Sigrid Stilp vom Institut für Entwicklungsberatung. Susanne Reinhardt von der lokalen Koordinierungsstelle, Bärbel Otto, Leiterin des Jugendamtes, sowie Sozial- und Rechtsdezernent Hermann Hubmann bereiteten die diesjährige Fachtagung vor.

Wichtiges Thema für Oberbürgermeister

Vorranging ging es im Rathaus um Handlungsmöglichkeiten für die Städte und Gemeinden. Dass Handlungsbedarf besteht, machte schon Oberbürgermeister Kurt Seggewiß in seiner Begrüßungsrede deutlich:

Ohne Bildung ist ein Leben in Armut fast unausweichlich.

Für den Weidener Oberbürgermeister ist das Thema schon deshalb besonders wichtig, weil Weiden zu den Städten in Bayern gehört, in denen es anteilig die meisten Kinder in Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften gibt. Gerade bei diesem Personenkreis gelte es, den Kreislauf von Kinder- und Jugendarmut und schlechten Bildungschancen zu durchbrechen.

Wege aus der Armut

Dr. Brigitte Schels untermauerte noch einmal den eindeutigen statistischen Zusammenhang zwischen Armut und geringen Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen. Die Armutsquoten bei Personen unter 25 Jahren hätten im Jahr 2015 bei niedrigem Bildungsstand bei 31,5 und bei hohem Bildungsstand bei 5,8 Prozent gelegen.

Dr. Ronald Lutz stellte die Frage in den Raum: „Gibt es Wege aus der Armut von Kindern und Jugendlichen?“ Seine Vorschläge gegen Armut richteten sich hauptsächlich an die Kommunalpolitik und er nannte als Ansatzbereiche: eine kinder- und jugendfreundliche Wohnumgebung, Bildungsstrukturen, die schon bei Schwangerschaften ansetzen, und einen integrativen Gesamtansatz durch Vernetzung aller beteiligten Stellen.

Nähere Informationen zu dem Programm findet man auch auf der Homepage.

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