Eine Erlebniswelt für die Waldnaabaue

Tirschenreuth. Die Waldnaabaue zwischen Tirschenreuth und Falkenberg ist ein herrliches Fleckchen Natur. Durch die neue Erlebniswelt soll sie noch attraktiver werden.

Von Udo Fürst

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Mystisch, idyllisch, schön: Die Waldnaabaue mit der Himmelsleiter. Durch eine neue Erlebniswelt soll das Areal noch attraktiver werden. Fotos: Tourismuszentrum Oberpfälzer Wald

Wenn die nördliche Oberpfalz ein Pfund zum Wuchern hat, dann ist es die Natur. Und hier ist die Waldnaabaue ein ganz besonders schönes Fleckchen Erde, das jetzt noch attraktiver werden soll. In das Naturschutz-Großprojekt eingebunden ist ein großer Teil der Tirschenreuther Teichpfanne zwischen der Kreisstadt und Falkenberg. Das Gebiet ist geprägt vom malerischen Verlauf der Waldnaab, naturnahen Auewiesen und dichten Bruch- und Nadelwäldern.

Landwirtschaftsdirektor stellt Kreisausschuss das Projekt vor

Zusammen mit dem Landkreis und den benachbarten Kommunen will das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) dieses Areal nun noch attraktiver machen. Neben dem Blickfang Himmelsleiter soll es in der Waldnaabaue bald ein weiteres touristisches Highlight geben – mit Aussichtsturm, interaktiven Stationen und Spielgelegenheiten. Leitender Landwirtschaftsdirektor Wolfgang Wenisch vom AELF stellte das Projekt kürzlich dem Tirschenreuther Kreisausschuss vor. Er verdeutlichte, dass es darum gehe, zusätzlich zur Himmelsleiter und zum Vizinalbahnradweg einen weiteren Zugang und neuen Erschließungsschwerpunkt zu schaffen.

Geplant sind im Bereich Großensterz bei Mitterteich unter anderem eine Hängebrücke, eine begehbare Ackerunterwelt und ein Baum-Aussichtsturm. Das AELF will durch eine gezielte Lenkung der Besucherströme in den Randbereich die Kernzone entlasten, was auch im Sinne des Bundesnaturschutzgroßprojekts sei, erläuterte Wenisch. Das Gebiet bei Großensterz sei wegen der Anbindung an die Rad- und Wanderwege sowie der Nähe zur Autobahn sehr günstig gelegen.

Erlebniswelt soll entsprechend vermarktet werden

Im Zentrum des 3000 Hektar großen Gebiets liegt mit der ab dem zehnten Jahrhundert angelegten Teichlandschaft einer der größten und ältesten Kulturlandschaften Deutschlands, die im Bereich von Verlandungszonen und aufgegebenen Teichen zahlreiche bedeutsame Biotoptypen aufweist. Die Besonderheit dieses Naturschutzgebietes besteht einerseits in der unberührten Natur entlang der Waldnaab und ihrer Zuflüsse, andererseits in der von Menschen in tausend Jahren geschaffenen Teichlandschaft.

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Das Gebiet ist geprägt vom malerischen Verlauf der Waldnaab, naturnahen Auewiesen und dichten Bruch- und Nadelwäldern.

Landrat Wolfgang Lippert und die Fraktionssprecher zeigten sich durchweg begeistert von den Plänen. Lippert: “Entscheidend ist aber, dass wir diese Erlebniswelt dann auch entsprechend vermarkten. Die Leute müssen sagen ,Wahnsinn, was die da haben‘.”

Projekt wird in vier Schritten verwirklicht

Das Projekt soll in vier Schritten realisiert werden. Zunächst soll unter Trägerschaft der Staatsforsten Waldsassen ein Walderlebnispfad entstehen – für den Landkreis und die Kommunen trotz einer Investition von etwa 350.000 Euro völlig kostenlos. Abgeschlossen soll dieses Vorhaben bereits im kommenden Jahr. Danach soll für rund 150.000 Euro unter der Trägerschaft des Landkreises und mit Beteiligung der Kommunen ein landwirtschaftlicher Erlebnispfad folgen. Dritter Teil ist eine Teich-Erlebniswelt, deren Umsetzung für 2019/2020 geplant ist. Noch nicht konkret sind die Planungen für den vierten Teil, in dem das Thema Moor aufgegriffen werden soll.

Auch die Verwirklichung eines seit Jahren angedachten zweiten Aussichtsturms in der Waldnaabaue scheint nun möglich zu sein. Ein neues Förderprogramm für Wald-Attraktionen eigne sich ideal dafür, betonte  Wenisch. Allerdings müssen die Planskizzen schon bis Mitte Oktober eingereicht werden und das Projekt bis 31. Oktober 2018 fertiggestellt sein. “Das ist zu schaffen”, sagte ein optimistischer Landwirtschaftsdirektor. Für die Erlebniswelt hat Wenisch rund eine Million Euro veranschlagt. Dafür könnten viele verschiedene Fördertöpfe angezapft werden.

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