Hitzige Diskussionen über Migranten am Arbeitsmarkt

Tirschenreuth. In spannenden Diskussionen verhandelten die Schüler über aktuelle Themen der Politik. Im Fokus stand die Integration von Asylsuchende und Migranten am deutschen Arbeitsmarkt.

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Insgesamt 19 Schüler des Tirschenreuther Gymnasiums waren begeisterte Politiker für einen Tag.

Insgesamt 19 Schüler vom Stiftland-Gymnasium Tirschenreuth nahmen an dem spannenden Planspiel teil. “Anfangs fühlte es sich komisch an, in eine andere Rolle zu schlüpfen. Aber ich fand es gut, dass wir heute die Positionen der einzelnen Parteien kennenlernen konnten”, sagte die Vertreterin der Partei DIE LINKE. Die Schüler schlüpften in die Rollen der politischen Akteure der Bundesrepublik Deutschland. Als Abgeordnete im Deutschen Bundestag, als Mitglieder des Bundesrats, als Bundesregierung oder als Interessen- und Pressevertreter gestalteten die Schüler in Eigenregie die deutsche Politik. Alle waren mit Begeisterung bei der Sache und lernten wie schwierig es sein kann, die unterschiedlichen Meinungen, Interessen und Wünsche der politischen Lager und gesellschaftlichen Akteure in einem Kompromiss zu vereinen.

Die Politiker entschieden über wichtige Gesetze

Im Fokus des Planspiels standen die Themen Gleichbehandlung oder Ungleichbehandlung von Migranten und Asylsuchenden am deutschen Arbeitsmarkt. Die Vertreterinnen und Vertreter des Bundesrats diskutierten außerdem über die Einführung einer Quote von Migranten in Unternehmen, um deren Integrationsmöglichkeiten zu verbessern. Der von NRW eingereichte Antrag zur finanziellen Unterstützung von Unternehmen, die sich für die Integration von Migrantinnen und Migranten einsetzen, wurde jedoch abgelehnt.

Während die Abgeordneten im Bundestag ihre Standpunkte bezüglich des Arbeitsmarktzugangs für Migrantinnen und Migranten sowie Asylsuchende deutlich machten, wurde im Bundesrat spürbar, wie divers die Interessen und Bedürfnisse der einzelnen Bundesländer sind. Die Vertreter diskutierten über den von der Bundesregierung erarbeiteten Gesetzentwurf zur Regelung der Integration von Asylsuchenden am Arbeitsmarkt in den anschließenden Verhandlungen im Bundestag und im Bundestag hitzig. Es wurden außerdem zahlreiche Änderungen vorgenommen. Insgesamt stimmten jedoch Bundesrat sowie Bundestag dem Gesetzesvorschlag der Bundesregierung  zur freien religiösen Entfaltung aller Arbeitnehmer auch in Unternehmen zu. Sie waren sich aber einig, dass es nicht zu Beeinträchtigungen des Arbeitsprozesses führen darf.

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Als Politiker für einen Tag entschieden die Schüler über wichtige Themen innerhalb des Planspieles.

Auch einigte sich die Schüler in den jeweiligen Gremien darauf, dass Arbeitgeber Asylsuchenden verstärkt Möglichkeiten für Praktika in Betrieben und Unternehmen bieten sollen. Als Frist zur Umsetzung einigten sich die jungen Politikerinnen und Politiker auf sechs Monate. Die Vertreterinnen und Vertreter der Bundesregierung erklärten außerdem, dass die Umsetzung dieser Maßnahmen keine zusätzlichen Mehrkosten bedeuten. Die Asylsuchenden und Migranten sind nun durch den vereinfachten Zugang zum Arbeitsmarkt wesentlich weniger auf finanzielle Hilfen vom Staat angewiesen.

Planspiel voller Erfolg

Ziel des Planspiels war es, ein besseres Verständnis für die politische Entscheidungsfindung in der Bundesrepublik zu vermitteln. Besonders hilfreich dabei war der Einbezug verschiedener Institutionen und Akteure. “Das Planspiel war richtig gut und mir hat es gefallen, dass man die politischen Prozesse nicht nur aus dem Buch lernt, sondern selbst in die Rolle der Politiker schlüpfen kann”, sagte eine Schülerin, die im Bundesrat die Interessen Berlins vertreten hat.

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In kleineren Gruppen bereiteten sich die Parteien auf die Diskussionen vor.

Möglich machten das Planspiel die Jugendräte Tirschenreuth, Waldsassen und Mitterteich. Diese sind Teil des Jugendforums Tirschenreuth, einer Organisation von Jugendlichen für Jugendliche, die vom Bundesprogramm “Demokratie leben!” gefördert wird.

Besonderes Lob gebührte den Vorsitzenden von Bundesrat und Bundestag. Sie hatten während des Planspiels die Aufgabe die Debatten in den jeweiligen Gremien anzuleiten und die verschiedenen Interessen in Einklang zu bringen. Auch die Pressevertreterin zeigte sich sehr engagiert und erhielt für ihre kurzweilige Presseschau ein großes Lob von ihren Mitschülern. “Mir hat es gefallen, dass auch die Presse eine Rolle im Spiel hatte”, sagte die Vertreterin der CDU in der Abschlussrunde.

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Die Schüler veranstalteten im Planspiel sogar eine eigene Presseshow und lernten wie wichtig die Pressevertreter sind.

Bilder: Jugendforum Tirschenreuth

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