Höhere Kosten für Müllabfuhr: Gebühren steigen bis zu 53 Prozent

Weiden/Neustadt/WN. Die Bürger der Stadt Weiden und aus dem Landkreis Neustadt an der Waldnaab müssen bald tiefer in die Tasche greifen: Ab 1. Januar werden in diesem Bereich die Müllgebühren teilweise drastisch erhöht. Während die Gebühren in Weiden durchschnittlich um 22 Prozent steigen, katapultiert die neue Verordnung die Beiträge im Nachbarlandkreis gleich um bis zu 53 Prozent nach oben.

Von Udo Fürst

Müllabfuhr, Müllgebühren, Weiden
Die Müllgebühren werde teilweise über 50 Prozent teurer Foto: Jürgen Wilke

Wie es in einer Pressemitteilung der Stadt Weiden heißt, lasse sich der besondere Service „nur mit besonderem Einsatz und Aufwand erledigen. Zudem waren in den vergangenen Jahren die üblichen Kostensteigerungen aufzufangen.“ Im Gebührenkalkulationszeitraum von 2014 bis 2017 habe man noch 1,5 Millionen Euro Überdeckung an die Bürger zurückgeben können. „Dies hat es uns ermöglicht, die notwendigen Gebührenerhöhungen bis heute hinauszuzögern“, schreibt Pressesprecher Norbert Schmieglitz.

Doppelte Kosten in Eslarn und Kirchenthumbach

Prozentual weitaus heftiger trifft es die Bürger zwischen Eslarn und Kirchenthumbach: Der Ausschuss für Umwelt und Energiefragen beschloss einstimmig, dem Kreisausschuss die neue Gebührensatzung zu empfehlen, nach der die Landkreisbürger im kommenden Jahr teilweise mehr als das Doppelte für die Müllabfuhr bezahlen müssen. Der Kalkulationszeitraum gilt bis Ende 2020.

Künftig kostet die 120-Liter-Tonne für Nichtkompostierer 184 statt bisher 120 Euro (+53,1 Prozent). Kompostierer zahlen 128 statt bisher 103 Euro (+23,9 Prozent). Für die Restmüllsäcke (70 Liter) werden 4,25 statt 2,80 Euro (+51,8 Prozent) fällig. Der Landkreis Neustadt muss 33.862 Restmüllgefäße und 12.500 Biotonnen entsorgen. 55,3 Prozent der Bürger sind Eigenkompostierer. Die Müllentsorgung kostet jährlich 3,9 Millionen Euro.

4.010 Biotonnen allein in Weiden

Landrat Andreas Maier begründet die Anhebung mit zwei Faktoren: Die aufgebrauchte Gebührenschwankungsrücklage und die vom Staat gewollte Einführung der Biotonne, die 30 Prozent der Mehrkosten ausmache. „Damit sind wir im normalen Gebührengefüge angekommen“, sagt der Landrat und verweist auf die sehr niedrigen Preise in der Vergangenheit. Im Vergleich mit Weiden oder den Kreisen Amberg-Sulzbach und Schwandorf liege man teilweise unter deren Niveau.

In Weiden werden 11.060 Restmüll- und 4.010 Biotonnen abgeholt. Für die Abfallentsorgung musste die Stadt im vergangenen Jahr 3,66 Millionen Euro aufbringen. Eine 50-Liter-Tonne (ohne Biotonne) kostet dem Verbraucher ab Januar 123 Euro (bisher 97 Euro), eine 120-Liter-Tonne dem Nichtkompostierer 209 Euro (bisher 171 Euro). Die Biotonne schlägt mit 106 Euro zu Buche und der Restmüllsack kostet künftig 8,90 Euro. Oberbürgermeister Kurt Seggewiß sagt dazu: „Bei der Berechnung der Müllgebühren handelt es sich um ein ganz normales Prozedere. Die Kosten müssen deckend sein“.

Müllabfuhr, Müllgebühren, Weiden
Die Müllgebühren in Weiden steigen im kommenden Jahr um rund 20 Prozent. Foto: Jürgen Wilke

83,64 Euro für 60-Liter-Tonne im Landkreis Tirschenreuth

Die Müllgebühren im Landkreis Tirschenreuth wurden im vergangenen Jahr neu kalkuliert und bleiben voraussichtlich bis 2019 stabil. Aktuell werden dort folgende Kosten fällig: Für die 60-Liter-Standardmülltonne (rund 85 Prozent im Einsatz) fallen jährlich 83,64 Euro an, die 80-Liter-Tonne kostet 111,48 Euro und die 120-Liter-Tonne 167,28 Euro. Eine 80-Liter-Biotonne kostet im Jahr 19,20 Euro.

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