Nach ersten Visionen 2001: Parkstein bekommt Seniorenresidenz

Parkstein. Seit einigen Jahren gibt es in Parkstein immer wieder Gerüchte über ein Altersheim. Seit Montag steht fest: Die Altersresidenz kommt tatsächlich an den Fuß des Basaltkegels. 

Von Yvonne Sengenberger

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Blick in die Ferne: Diesen Blick haben die Bewohner der Residenz ab 2020 (wenn alles gut geht). Im unteren Drittel entstehen weitere Bauplätze.

Schon länger wird in Parkstein über eine Altersresidenz diskutiert. Ein passendes Grundstück oder einen Investor gab es allerdings nicht – bis jetzt. Seit Montag ist es offiziell, Parkstein bekommt ein Seniorenservice-Zentrum. Wenn alles glatt läuft, könnte die Residenz schon Anfang 2020 bezugsfertig sein. 39 Appartements wird es dann geben. “In der Residenz werden verschiedene Angebote miteinander kombiniert. Betreutes Wohnen, Tagespflege und andere Angebote”, beschreibt Martin Weiß, Vorsitzender der Geschäftsführung von Sozialteam das Konzept. Es gelte sinnvolle Konzepte zu gestalten und umzusetzen.

Seniorenresidenz seit 2001 ein Thema

“Schon jetzt – zwei Tage nach Bekanntwerden – gibt es erste Interessenten. Ich werde schon regelrecht gelöchert mit Fragen zum Projekt”, erzählt Parksteins Seniorenbeauftragter Wolfgang Dütsch. Er hat gemeinsam im Rahmen von ISEK Parkstein 2020 + mit der Arbeitsgruppe „Bürger für Bürger“ im Vorfeld recherchiert und verschiedene Seniorenheime in der Umgebung besichtigt.

Der Bedarf und die Nachfrage seien größer. Schon 2001 hatte zweite Bürgermeisterin Lydia Ebneth die Vision einer Seniorenresidenz für Parkstein: “Der damalige Bürgermeister hat abgewunken. Am Land werden die alten Menschen von den Familien versorgt, meinte er damals”, so Ebneth. Vor zwei Jahren dann nahm die Gemeinde die Planungen für eine Altersresidenz doch in Angriff.

Die Appartements sollen verkauft werden – vorrangig an Parksteiner. “Als Investition oder um später selbst seinen Lebensabend dort verbringen zu können”, berichtet Andreas Neugirg, Fachbereichsleiter Senioren-Servicehäuser bei Sozialteam. Das Konzept sieht vor, dass die Bewohner oder deren Angehörige selbst entscheiden können, welche Leistungen sie in Anspruch nehmen wollen. Nur den Essensservice und Tagespflege, aber putzen oder Wäsche waschen macht man weiter selbst, zum Beispiel.

Grundstück in der Raiffeisenstraße “ein Glücksfall”

Das Grundstück, auf dem die Residenz entstehen soll, ist ein Traum. Am höchsten Punkt der Raiffeisenstraße. Unterhalb entsteht gerade noch ein weiteres Wohngebiet. Das war dem Betreiber wichtig, Weiß erklärt:

Die Residenz soll mitten im Ort sein, damit der Anschluss erhalten bleibt.

Der Standort war Socialteam sehr wichtig. “Die Rahmenbedingungen müssen stimmen. Barrierefreieheit muss zum Beispiel gewährleistet sein. Ein Bau zu weit entfernt vom Marktplatz kam deshalb nicht in Frage”, so Weiß.

“Eine glückliche Fügung hat uns jetzt zu diesem Grundstück verholfen”, schmunzelt Bürgermeisterin Tanja Schiffmann. Noch steht dort eine alte Villa, die kaum bewohnt war. Eine Erbgemeinschaft hat den Grund jetzt an die Gemeinde verkauft. “Es ist ideal, dass wir das jetzt mit dem Wohngebiet verbinden können. Ein Glücksfall!”, freut sich Schiffmann. Rund sechs bis acht Millionen Euro wird das Projekt wohl kosten. Genau kann das erst bei genaueren Planungen gesagt werden.

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Ein letztes Foto vor der Villa: 2. Bürgermeisterin Lydia Ebneth, Andreas Neugirg (Fachbereichsleitung Sozialteam), Bürgermeisterin Tanja Schiffmann, Martin Weiß (Geschäftsführer Sozialteam) und Seniorenbeauftragter Wolfgang Dütsch.
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Die Villa war kaum bewohnt, erzählt Bürgermeisterin Tanja Schiffmann bei der Begehung. Das Wetter tut sein übriges für ein wenig Gruselstimmung.
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Die alte Villa im Hintergrund muss weichen.

Die Bürger können sich zudem in der Bürgerversammlung am 27.11.2017 um 19.00 Uhr noch einmal genauer dazu informieren und auch ihre Fragen zum Projekt stellen.

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