Stadt Weiden beteiligt sich an Bundesprogramm “Demokratie leben”

Weiden. Die Stadt Weiden beteiligt sich von 2015 bis 2019 am Bundesprogramm „Demokratie leben“. Susanne Reinhardt, von der lokalen Koordinierungsstelle, Hermann Hubmann, Rechts- und Sozialdezernent der Stadt Weiden und Herbert Schmid, Geschäftsführer der externen Fach- und Koordinierungsstelle „Arbeit und Leben Bayern gGmbH“ informierten über den aktuellen Stand und erläuterten Eckdaten zum erfolgreichen bisherigen Verlauf.

Von Jürgen Wilke

Weiden Demokratie Partnerschaft
Die Stadt Weiden ist Teil des Bundesprogramm „Demokratie leben“. Susanne Reinhardt, Herbert Schmid, Hermann Hubmann informierten über den aktuellen Stand.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt damit fünf Jahre in ganz Deutschland 218 Städte, Gemeinden und Landkreise. „Demokratie leben“ setzt auf verschiedenen Ebenen an. So werden Projekte zur Radikalisierungsprävention und Demokratie­förderung sowohl mit kommunalen wie auch mit regionalen und überregionalen Schwerpunkten gefördert. Die Zunahme von Gewalt und Bedrohungen gegen Geflüchtete und Engagierte zeigt, wie wichtig es ist, die Stärkung der Demokratie und des friedlichen Zusammenlebens im Einwanderungsland Deutschland zu einem Schwerpunkt von „Demokratie leben“ zu machen.

Mit den Projekten in diesem Programmbereich sollen Strategien und Ansätze entwickelt werden, die sich mit rassistischen und diskriminierenden Haltungen und Handlungen auseinandersetzen. In diesem Programmbereich sollen Projekte gefördert werden, die zur Stärkung der Demokratie und des zivilgesellschaftlichen Engagements im Netz beitragen. Dazu sollen durch innovative pädagogische Formate Kompetenzen an Kinder, Jugendliche, Eltern, sowie pädagogische Fachkräfte vermittelt werden, um mit Hassrede und Hetze im Netz angemessen umzugehen. Projekte zur Arbeit mit einstiegsgefährdeten sowie bereits radikalisierten Jugendlichen werden in diesem Themenfeld ebenso unterstützt.

22 erfolgreiche Projekte

Hermann Hubmann sprach von einem erfolgreichen Jahr 2017. Durch zahlreiche Aktionen seien die Menschen in der Region dabei unterstützt worden, sich für eine vielfältige Gesellschaft einzusetzen. Die drei Handlungsfelder „Flucht und Asyl“, „Rechtsextremismus und Populismus“, sowie „Islamismus einschließlich Salafismus“, standen dabei im Mittelpunkt der 22 Einzelprojekte. Susanne Reinhardt erklärte, dass im zurückliegenden Jahr für Einzelprojekte 50.000 Euro zur Verfügung standen, an denen 1.600 Personen teilgenommen haben. Insbesondere hob sie Informationsveranstaltungen für Lehrer sowie die zahlreichen auf Schüler ausgerichtete Aktionen hervor. Angesprochen wurde auch die Wanderausstellung des FC Bayern „Verehrt, verfolgt, vergessen“, das „Speed-Dating“ mit Bundestagsabgeordneten sowie die Präsentation der Regionalbibliothek als „Ort vielfältiger Begegnung, an den alle kommen können“. In das kommende Konzept würden auch Kindertagestätten mit einbezogen. Herbert Schmid verwies darauf, dass demnächst das Themenfeld „Identitäre Bewegung“ durch die Unterstützung der DGB-Initiative „Mach meinen Kumpel nicht an“ aufgegriffen werde.

Die Verantwortlichen erläuterten ferner Programmpunkte für das kommende Jahr. Geplant sind unter anderem zwei Vorträge an der OTH zum Thema Extremismus. Mit 48.000 Euro im „Aktionsfonds“ und 7.000 Euro im „Jugendfond“ stehe im kommenden Jahr sogar etwas mehr Geld zur Verfügung. Augenblicklich könne aber nur bis zur Hälfte über diesen Betrag verfügt werden, denn der Bundeshaushalt ist wegen der noch zu bildenden Regierung noch nicht verabschiedet. Deshalb dürften diese Projekte vom Begleitausschuss vorerst nur bis 30. Juni genehmigt werden. Interessenten an zukünftigen Maßnahmen müssen sich bis 22. Dezember bewerben. Ansprechpartner sind Zdenka Forsterová als Vertreterin von Susanne Reinhard unter Telefon 0961 / 813004 bei der Stadt und Herbert Schmid unter 0961 / 634 577 01 bei „Arbeit und Leben Bayern“.

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