Kolumne Eric Frenzel: “Familie, Funk und Fernsehen”

Flossenbürg. Im Moment ist Eric Frenzel bei seiner Familie – und genießt die Zeit, bis es wieder ins Wettkampflager geht. Währenddessen verlegt er mit seinen Söhnen Philipp und Leopold die Skisprungschanzen kurzerhand ins Wohnzimmer.

Von Eric Frenzel

Eric Frenzel Laura Frenzel
Eric Frenzel genießt die Zeit mit seiner Frau Laura und den drei Kindern in Flossenbürg. Foto: privat

“Es ist Wochenende und ich bin bei der Familie in Flossenbürg, was ich – ehrlich gesagt – sehr genieße. Nach den Wettkämpfen in Lillehammer ist das deutsche Team noch einige Tage länger in Norwegen geblieben, um intensives Schanzentraining durchzuführen, was auch sehr gut geklappt hat. Die Automatisierungen bei Anfahrt und Sprung haben sich spürbar weiter entwickelt. Ich wünsche mir für die nächsten Wettkämpfe in Ramsau, dass wir für alle Athleten mal gleichmäßige Wind-und Wetterbedingungen am Schanzentisch haben werden. Dann bin ich sehr zuversichtlich, dass es mit dem ersten Weltcuperfolg in dieser Saison klappen kann.

Leichtes Training und Regeneration in Flossenbürg

Von Lillehammer sind wir per Busshuttle nach Oslo gefahren und haben dann den Rückflug nach München angetreten. Drei Stunden nach der Landung auf bayerischem Boden war ich endlich zuhause bei Laura und den Kindern.

In den kommenden Tagen steht leichtes Training auf dem Programm, mit Elementen der Regeneration. Auf die nächsten Wettkämpfe hin muss ich so trainieren, dass die Spritzigkeit vorhanden ist, wenn es wieder an den Start geht.

Von der Schanze hinter den Fernseher

Selbstverständlich werde ich am Wochenende aber auch die Perspektive wechseln und die Wintersport-Wettkämpfe vor dem Fernseher mitverfolgen. In der Saison ist es für uns ja immer schwierig, das Auge auf die anderen Sportarten im Deutschen Skiverband zu haben, weil der Fokus ganz und gar auf dem eigenen Tun liegt. Für Telegramm-Nachrichten am späten Abend bleibt dann doch oftmals keine Zeit mehr. Deshalb liebe ich auch olympische Spiele, bei denen ich mir die Zeit nehme, andere Wettkämpfe als Zuschauer anzuschauen.

Also zaubere ich mir in unser Wohnzimmer olympischen Spirit und genieße es, mit meinen beiden Jungs den Wintersport der „Anderen“ zu betrachten und auch mit zu fiebern. Das Skispringen und den Langlauf der Spezialisten betrachte ich dabei noch fast kollegial und verfalle natürlich in Analysen am Bildschirm. Meinen beiden Nachwuchskräften erkläre ich dann gerne einiges zu Anfahrt, Flug, Landung und Laufstil. Beim Ski Alpin bin ich dagegen schlicht fasziniert von der Geschwindigkeit des Geschehens und beim Biathlon von der Abstimmung zwischen Laufen und Schießen.

Der Holmenkollen im Frenzel’schen Wohnzimmer

Nach den Wettkämpfen im Fernsehen, bauen wir dann schnellstmöglich das Wohnzimmer zum Holmenkollen in Miniatur um. Aus Sofas, Sesseln und Tischen errichten wir Groß-und Kleinschanze. Ich wechsele noch schnell auf die Trainerbank, um dann Philipp und Leopold zu den Sprüngen abzuwinken.

Als Laura nach Hause kommt, ist alles wieder aufgeräumt, die Kinder zufrieden im Bett und wir haben Zeit für uns und einen warmen Kakao.

Eins Energie Eric Frenzel

Herzlichst Eric”

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