Meisterleistung Stadtgärtnerei: Damit Weiden blüht und grünt

Weiden. Bevor der Bezirksverband Gartenbau und Landespflege seine Jahrestagung in Weiden abhielt, stand für alle Mitglieder und Gäste die Besichtigung der Stadtgärtnerei auf dem Programm. Stadtgartenmeister Hans Gallersdörfer gab den Besuchern einen detaillierten Einblick in die städtische Einrichtung. Bei dem was die Stadtgärtnerei Weiden auf die Beine stellt, staunten die Gäste nicht schlecht. 

Von Jürgen Wilke

Stadtgärtnerei Hans Gallersdörfer (re.) Karl Bärnklau (2. v.re.) Werner Thumann Jahrestagung des Bezirksverband Gartenbau und Landespflege in Weiden
Bei der Besichtigung der Stadtgärtnerei staunten die Gäste nicht schlecht: Sie waren beeindruckt, was die Stadtgärtnerei so leistet: Hans Gallersdörfer (rechts) Karl Bärnklau (2. von rechts) Werner Thumann (hinten 4. von links)

Die Pflege des Stadtgrüns durch die Fachkräfte der Stadtgärtnerei hat in Weiden einen hohen Stellenwert und wird von den Bürgern sehr geschätzt. Die Möglichkeiten der Stadtgärtner das Grün in Weiden zu gestalten sind sehr vielschichtig. Ein besonderes Augenmerk legen die Mitarbeiter aber auf Nachhaltigkeit, die Vielfalt des Lebens und die Sicherung für nachfolgende Generationen. Innerhalb der Stadtverwaltung ist das Miteinander der beteiligten Ämter sehr harmonisch. Die Stadtgärtnerei gibt es seit 1937: Damit feiert sie in diesem Jahr ihr 80-jähriges Jubiläum. Der Grünbestand hat sich mit der Stadtentwicklung auf das jetzige Niveau von etwa 210 Hektar entwickelt. Damit mussten planerische Leistungen, Manpower, der notwendige Maschinenpark und auch der Kostenaufwand ständig angepasst werden.

Personalstamm breit gefächert

39 Beschäftigte – davon fünf Verwaltungskräfte – arbeiten bei der Stadtgärtnerei. Außerdem sind momentan zusätzlich drei Beschäftigte aus dem Bundesfreiwilligendienst und sieben Bürgerarbeiter aus dem Job-Plus-Programm beschäftigt. Hans Gallersdörfer als Stadtgartenmeister hat sein Handwerk von der „Pike auf“ gelernt. Im Jahr 1994 übernahm er die Leitung der Stadtgärtnerei, war aber vorher seit 1981 bereits Stellvertreter. Die zu erbringenden fachlichen Leistungen sind nur mit gut ausgebildeten Personal zu bewerkstelligen. So findet man im Betrieb Gärtner der Fachrichtungen Garten- und Landschaftsbau sowie Blumen- und Zierpflanzenbau, Baumpfleger, Schreiner, Kfz- Mechaniker, Mauerer, Schlosser, Maschinenführer, Lkw- Fahrer und natürlich auch gut ausgebildete Gartenhelfer/innen.

Der Maschinenpark umfasst einen Lkw 7,8 Tonnen, zwei Autos, einen Kastenwagen für den Anzuchtbetrieb, fünf Klein-Lkws, ein Mähschlepper, zwei Profi Hopper (Rasentraktor), eine Amazone, vier Schlepper der Marke Holder, einen Kommunaltraktor der Marke Fendt, sowie viele Kleingeräte. Jeweils vier Gruppen sind mit den verschiedensten Aufgaben betreut und sorgen in Weiden für die notwendige Pflege des Stadtgebietes.

Fuhrpark der Stadtgärtnerei
Im Fuhrpark der Stadtgärtnerei steckt ganz schön viel Maschinenkraft. Bild: Stadtgärtnerei.

Von Spielplatztruppe und Landschaftsbauern

Die Besucher staunten nicht schlecht, was die Stadtgärtnerei an Leistungen zu erfüllen hat. Die Sicherheit auf den 63 Spiel- und Bolzplätzen wird durch den fachlichen Einsatz der Spielplatztruppe garantiert. Drei Fachkräfte sind mit der Pflege der etwa 23.000 Stadtbäume mittels Hubsteiger ganzjährig beschäftigt, wobei ein beträchtlicher Unterhaltungsaufwand den 650 „Wappenbäumen“ von Weiden geschuldet ist. Diese Kopfweiden sind alle drei Jahre zu scheiteln (Triebe zurückschneiden). Die „Landschaftsbauer“ kümmern sich neben gestalterischen Facharbeiten, auch um die Nachpflanzungen von Bäumen, Sträuchern, Rosen und Stauden im Stadtgebiet. Außerdem sind 47 Anlagen, Schulgrün, Straßenbegleitgrün, 23 Hektar Biotopflächen und Feldhecken, 450 Nist- und Fledermauskästen, Storchenwiesen, 27 Naturdenkmale, Wasserflächen, 17 Sportplätze, 1.100 Bänke zu unterhalten.

Floristische Herausforderung: Wenn Weiden erblüht

Ein besonderes Augenmerk wird auf „Weidens gute Stube“, die Fußgängerzone gelegt. Hier sind Tröge zu bepflanzen und im Sommer Oleander, Palmen und Wandelröschen aufzustellen, sowie viele Kletterrosen an den Häusern zu pflegen. Auch das historische Rathaus ist stets mit Blumenschmuck dekoriert. Für den notwendigen Blumenbedarf sorgt das vierköpfige Team des Anzuchtbetriebes, das die Anzucht von jährlich mindestens 50.000 Frühjahrs-, Sommer- und Herbstblumen zu bewerkstelligen hat. Jährlich sind 1.100 Quadratmeter Wechsel-Floor-Beete, 72 Planztröge, 216 Kriegsgräber, 17 Ehrengräber und 60 Blumenkästen zu bepflanzen.

Floristisch haben die Gärtner/innen auch Blumensträuße, Gestecke, Kränze und Advents-Bindearbeiten zu erledigen. Mindestens 200 Dekorationen erfordern einen zusätzlichen Einsatz an Organisation und Ausführung. Die anschließende Jahreshauptversammlung fand im Postkeller-Saal statt. Der Jahresbericht des Bezirksgeschäftsführers Werner Thumann aus Neumarkt beinhaltete den Mitgliederstand, Jugendarbeit, Fortbildung, Seminare, Märkte, Veranstaltungen und Ehrungen. Der Fraktionsvorsitzende von „B90/Die Grünen“, Karl Bärnklau, hieß im Namen des Oberbürgermeisters die Teilnehmer der Versammlung in Weiden willkommen und dankte ihnen für ihre wertvolle Arbeit.

* Diese Felder sind erforderlich.