Milder Winter lässt Arbeitsmarkt jubeln

Weiden/Tirschenreuth/Neustadt/WN. Die saisonüblichen Freisetzungen in witterungsabhängigen Branchen bewirkten lediglich einen vergleichsweise moderaten Anstieg der Arbeitslosigkeit in der nördlichen Oberpfalz. Die Arbeitslosenquote betrug 4,4 Prozent und lag um 0,5 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr.

Insgesamt 5.230 Männer und Frauen waren im Januar von Arbeitslosigkeit betroffen. Mit 2.250 Stellenangeboten blieb die Suche der Arbeitgeber nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiterhin hoch. Die zunehmenden Schwierigkeiten der Betriebe geeignete Fachkräfte zu finden werden offensichtlicher.

„Bei einer weiterhin sehr stabilen konjunkturellen Lage lässt die winterliche Kälte die Arbeitslosenquote steigen. Die Zahl der arbeitslosen Menschen hat sich vom Dezember auf Januar um 921 erhöht. Diese Zunahme ist saisonbedingt üblich, spielt sich ausschließlich in der Arbeitslosenversicherung ab und fällt insgesamt deutlich niedriger aus als im vergangenen Jahr. Viele Unternehmen in der Bauwirtschaft nutzen zunehmend Saisonkurzarbeitergeld, um Kündigungen zu vermeiden“, berichtet Thomas Würdinger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weiden.

Firmen auf der Suche nach Arbeitskräften

„Unser Arbeitsmarkt präsentiert sich in einer äußerst robusten Verfassung. Viele Firmen melden uns für die nächsten Monate eine stabile Auftragslage und sind auf der Suche nach zusätzlichen Arbeitskräften. Viele der saisonbedingten Neuzugänge an Arbeitslosen haben den Wunsch nach einem Dauerarbeitsplatz.“

Insgesamt 3.289 Männer und 1.941 Frauen waren im Agenturbezirk Weiden arbeitslos. Steigende Arbeitslosenzahlen im Januar verzeichnete die Arbeitsagentur insbesondere bei den Männern mit einem Plus von rund 840 zum Vormonat. Dies waren vor allem witterungsbedingte Neuzugänge aus Außenberufen wie Baugewerbe, Gerüstbau, Garten- und Landschaftsbau sowie aus dem Straßenbau und von Fuhrunternehmen.

Mehr Zugänge typisch für den Winter

Im Berichtsmonat meldeten sich 1.981 Personen neu bzw. erneut arbeitslos. Dies waren rund 160 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 1.062 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit, 75 mehr als im Vorjahresmonat. Ein Blick auf die Personengruppen zeigt, dass 523 Jugendliche unter 25 Jahren arbeitslos waren. Bei den älteren Arbeitnehmern über 50 Jahre zählte die Arbeitsagentur rund 2.150 von Arbeitslosigkeit betroffene Personen. Die Zahl der ausländischen Erwerbslosen betrug rund 810.

„Das Thema Flüchtlinge und ihre Integration in den Arbeitsmarkt wird uns 2018 insbesondere in den Job-Centern intensiv beschäftigen. Für anerkannte Flüchtlinge und für diejenigen mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit wurden bereits im vergangenen Jahr zahlreiche Projekte und Aktivitäten zur beruflichen Integration entwickelt. Diese werden in den nächsten Monaten dazu führen, dass sukzessive noch mehr Arbeitslose im Kontext von Fluchtmigration Arbeit oder eine Ausbildung aufnehmen werden“, betont Würdinger.

Weniger Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Personen mit einer Dauer der Arbeitslosigkeit von mehr als einem Jahr sank erfreulicher Weise überproportional stark um 14,6 Prozent zum Vorjahresmonat. „Auch bei diesem Personenkreis wirken unsere besonderen Bemühungen zunehmend. Unsere Zielsetzung bleibt weiterhin, durch gute Beratung und schnelle Qualifizierung den Eintritt von Langzeitarbeitslosigkeit zu verhindern, bestehende Langzeitarbeitslosigkeit zu beenden und der Vererbung von sogenannten „Hartz4-Karrieren“ entgegenzuwirken.“

Entwicklung bei Hartz-IV-Empfängern

Seit Einführung der Hartz-IV-Reformen werden arbeitslose Menschen mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung von der Agentur für Arbeit und hilfebedürftige Arbeitslose von den Jobcentern betreut. Die saisonbedingten Entlassungen beeinflussten ausschließlich die Zahl der Arbeitslosen in der Arbeitslosenversicherung.

Die Vermittlungsfachkräfte der Arbeitslosenversicherung waren im Berichtsmonat für 2.910 Personen zuständig, 921 mehr als im Vormonat. Mit ca. 2.300 hilfebedürftigen Arbeitslosen verzeichneten die Jobcenter einen deutlichen Rückgang von rd. 13 Prozent zum Januar 2017.

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