Neustadt soll Lehrrettungswache werden

Neustadt/WN. Gut 2.500 Quadratmeter misst das Grundstück mit der neuen Rettungswache und dem Rotkreuzhaus. Die Fahrzeughalle mit 430 Quadratmetern und das Erdgeschoss sind vor allem für die hauptberuflichen Retter gedacht. Im Obergeschoss wird die BRK-Bereitschaft Neustadt auf 186 Quadratmetern ihren neuen Stützpunkt erhalten. Das lernten rund 30 Mitglieder von CSU, Frauen Union und Junger Union bei einer Rohbau-Führung.

Der JU Ortsverband hatte den Besichtigungs- und Informationsbesuch organisiert. Bereitschaftsleiter Sebastian Windschügl informierte über den Hintergrund des Neubaus. Zwölf Minuten beträgt die bayernweite Hilfsfrist, innerhalb derer der Rettungsdienst ab der Übernahme einer Notfallmeldung am Einsatzort eintreffen muss. Im Rahmen des sogenannten Trust-Gutachtens wurde festgestellt, dass die Retter nicht rechtzeitig nach Flossenbürg kommen. Ähnlich war es bei den Neubauten der Rettungswachen in Lohma und in Weiden Süd, die in den Jahren 2013 bis 2016 verwirklicht wurden.

Wir sind alle froh, dass die Wache in Neustadt geblieben ist,

zeigte sich Windschügl zufrieden. In den vier Garagen mit vorgeschriebenen Ampelsystem finden ein Rettungs- und ein Krankentransportwagen, ein Notarztfahrzeug und das Fahrzeug der Unterstützungsgruppe Platz. In der durch eine Brandschutzwand abgetrennten Kalthalle mit weiteren vier Toren können die Fahrzeuge der Bereitschaft Neustadt, etwa der Gerätewagen Sanität und die Boote der Wasserwacht untergestellt werden.

CSU Neustadt Besichtigung Rettungswache BRK Sanitäter 1

Neustadt soll Lehrrettungswache werden

Für kostengünstige Wärme in der Wache und den Räumen der Bereitschaft sorgt die von einer Gastherme betrieben Fußbodenheizung. So trockneten die Einsatzfahrzeuge auch im Winter schnell ab. Im Erdgeschoss finden neben Umkleiden und einem Aufenthaltsraum auch Ruheräume für die Sanitäter Platz, die in Zwölf-Stunden-Schichten Dienst tun. Die Räume wurden bewusst etwas größer dimensioniert. „Wir bemühen uns die Anerkennung als Lehrrettungswache zu erhalten“, verriet Kreisgeschäftsführer Franz Rath. Entsprechend müsse auch für Auszubildende genügend Platz vorhanden sein.

Gute Karten bei europaweiter Ausschreibung

1,3 Millionen Euro investierte der Kreisverband aus Eigenmitteln für das Vorhaben. Das BRK hat für die kommenden 10 Jahre den Vertrag über die Erbringung des Rettungsdienstes unterschrieben. Die Ausschreibungen müssen laut Gesetz europaweit erfolgen. Um im Falle eine Vergabe an einen anderen Betreiber die weitere Nutzung sicherzustellen, sind die Räume der Bereitschaft im Obergeschoss über eine Außentreppe unabhängig von der Wache zu erreichen. Über einen Verlust des Auftrags machen sich die Verantwortlichen indes kaum sorgen. Alleinstellungsmerkmal des Roten Kreuzes sei der große Kreis an Ehrenamtlichen, auf die bei Großschadenereignissen kurzfristig zurückgegriffen werden könne.

Das ist ein Pfund, das wir da in die Waagschale werfen können,

freute sich Rath.

1.000-Euro-Spende zum Dank

Die Rettungswache wurde bereits am 31. Dezember in Betrieb genommen, auch wenn die Einsatzkräfte derzeit noch in Containern untergebracht sind. Der vollständige Umzug erfolgt voraussichtlich im Juni oder Juli. Im Herbst sollen schließlich auch die Außenanlagen mit Parkplätzen und der Zufahrt fertiggestellt sein. Für die Junge Union bedankte sich Benedikt Grimm für die spontane Bereitschaft eine Führung abzuhalten. CSU Vorsitzender Thomas Spörl überreichte zum Dank eine gemeinsame Spende von CSU, FU und JU über 1.000 Euro. Die Ärztliche Leiterin des Rettungsdienstes Dr. Gudrun Graf revanchierte sich mit Bausteinen ihrer Spendenaktion für die Rettungswache.

CSU Neustadt Besichtigung Rettungswache 2
Die Neustädter CSU-Familie Vorsitzenden Thomas Spörl überreichte an Dr. Gudrun Graf einen Spendenscheck über 1.000 Euro zum Dank für eine Rohbau-Führung durch die Rettungswache und das Rotkreuzhaus.

* Diese Felder sind erforderlich.