Hand in Hand bei SüdOstLink: Landkreise machen sich stark

Weiden/Neustadt/WN/Tirschenreuth. Seit dem 12. März ist mit dem SuedOstLink ein weiteres Schwerpunktthema in den Fokus des Vereins Bündnis Hamelner Erklärung e.V. gerückt. Damit knüpft das Bündnis an den bereits bestehenden Ausschuss SuedLink an. Auch Neustadt, Tirschenreuth und Weiden haben sich angeschlossen. 

Landrat Andreas Meier
Landrat Andreas Meier wird stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses. Foto: Archiv/Benedikt Grimm

Dem frisch gegründeten Ausschuss gehören im ersten Schritt die fünf Landkreise Tirschenreuth, Hof, Schwandorf, Regensburg, Neustadt/WN sowie die Stadt Weiden an. Schon im November 2017 gab es erste Treffen der Landräte und des Weidener Oberbürgermeisters. Jetzt gründeten sie den Ausschuss und wählten die Vorsitzenden. Den Vorsitz im Bündnis wird Landrat Oliver Bär vom Landkreis Hof übernehmen, sein Stellvertreter ist Landrat Andreas Meier vom Landkreis Neustadt/WN.

Der SüdOSt-Link soll wie der Südlink als Höchstspannungs-Gleichstromleitung mit den Endpunkten Wolmirstadt und Isar verlegt werden. Die Leitung verläuft hauptsächlich in Bayern und Thüringen. Das Verfahren weist etliche Parallelen zum SüdLink auf und wie dieser soll auch der SüdOstLink als Erdkabeltrasse ausgeführt werden. Nach Gesprächen einiger bayerischen Landkreise in Neustadt a.d. Waldnaab mit Vertretern des Bündnisses Hamelner Erklärung e.V. entschlossen sich die bayerischen Landkreise, ihre Interessen über einen Ausschuss im Verein zu vertreten.

Über Partei- und Ländergrenzen hinweg

„Das Bündnis hat bereits in den vergangenen Jahre eine gute Arbeit geleistet, die allen potentiell betroffenen Regionen zu Gute kommt. Wir wollen daran mitwirken und Einfluss auf die Planungen nehmen, die aus unserer Sicht alles andere als ausgegoren sind.“, sagte LR Oliver Bär, der am gestrigen Tag als Vorsitzender des Aussschusses gewählt wurde.

Der Vorsitzende des Ausschusses SüdLink, Landrat Thomas Bold (Bad Kissingen) freut sich über die Verstärkung. „Die Verfahren laufen in weiten Teilen parallel und wir können mit gebündelter Stärke mit den Vorhabenträgern und der Bundesnetzagentur unsere Interessen positionieren.“ Der Vorsitzende des Vereins Hamelner Erklärung e.V., Landrat Tjark Bartels (LK Hameln-Pyrmont) begrüsst die Entwicklung sehr. „Unser Antritt ist es vom ersten Tag gewesen, in verantwortlicher Weise die berechtigten Interessen am Ausbau von Infrastrukturen im Auge zu behalten, aber Belastungen so gering wie möglich zu halten. So haben wir eine neue Methodik zur Trassenrfindung Bündnis Hamelner Erklärung e.V. ebenso wie die Erdverkabelung durchgesetzt“ fast er Ziele und Arbeit zusammen. „Es ist ein toller Erfolg, dass wir einen weiteren Ausschuss hinzugewonnen haben“.

[box type=”info” style=”rounded” border=”full”]Hintergrund:Das Landkreisbündnis „Hamelner Erklärung“ steht für eine innovative Form der überregionalen Zusammenarbeit. Entstanden ist das „Bündnis Hamelner Erklärung“ aus der länderübergreifenden Betroffenheit vieler Landkreise durch den von den Übertragungsnetzbetreibern TenneT TSO und TransnetBW geplanten Korridor zum Bau von Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Leitungen (HGÜ) im Rahmen des Netzentwicklungsplans der Bundesrepublik Deutschland. Über 20 Landkreise und Regionen aus den Bundesländern Niedersachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bayern unterzeichneten im Dezember 2014 gemeinsam die „Hamelner Erklärung“.

Die Zusammensetzung des Bündnisses über Länder- und Parteigrenzen hinaus ist in dieser Form bisher einmalig und führte bei der Planung des SuedLinks schnell dazu, dass die Meinungen des Bündnisses umfassend Gehör fanden. Nicht zuletzt dem Bündnis der „Hamelner Erklärung“ ist es zu verdanken, dass die Bundesnetzagentur den ersten Antrag der Übertragungsnetzbereiber zurückgewiesen hat und wir heute den Erdkabelvorrang gesetzlich geregelt haben[/box]

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