Skurriler Fall auf der A6: Betrunkener begeht Unfallflucht mit Auto, das nicht existiert

Vohenstrauß. Was für ein seltsamer Fall, der der Polizei da auf der A6 ins Netz gegangen ist. Ein Betrunkener verursacht einen Unfall und haut danach ab. Als die Polizei ihn aufhält, stellt sich heraus das es das Auto so gar nicht gibt.

Etwa dreimal ist der Fahrer eines BMWs mit belgischem Kennzeichen gestern gegen 21.45 Uhr gegen die Eingangstüre der Tankstelle der Rastanlage Oberpfälzer Alp gefahren. Dabei wurde die Verglasung der Türe beschädigt. Im Anschluss fuhr der BMW, der wohl mit drei Männern besetzt war, auf der Autobahn in Richtung Tschechien weiter.

Im Rahmen der eingeleiteten Fahndung konnte das Fahrzeug durch eine Streife der Fahndungsdienststelle in Waidhaus schnell gefunden und in Höhe Vohenstrauß-West angehalten werden.

Belgier muss Kaution hinterlegen

Der Fahrer des Fahrzeugs, ein Belgier (32), wies deutliche Anzeichen für eine Alkoholisierung auf, was zugleich das Unfallgeschehen an der Raststätte erklären kann. Nachdem der Atemalkoholtest nicht unerheblich war, ist eine Blutentnahme durchgeführt worden.

Der Mann muss sich nun wegen Unerlaubtem Entfernen vom Unfallort und Gefährdung des Straßenverkehrs in Folge von Alkohol verantworten. Bevor der Mann nach den polizeilichen Maßnahmen entlassen wurde, musste er nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft zur Sicherheit einen Geldbetrag zur Absicherung der zu erwartenden Strafe hinterlegen.

Fahrzeug hat eigentlich einen Totalschaden

Damit aber nicht genug: Der BMW wies einige Unregelmäßigkeiten auf, wie die Polizeibeamten bei der Überprüfung des Fahrzeugs feststellten. Die Fahrgestellnummer ist für ein Fahrzeug vergeben das nach bisherigen Erkenntnissen ein Totalschaden ist. Eine Vielzahl von Teilen an und in dem Fahrzeug passen nach den überprüfbaren Teilenummern nicht zu dem Auto. Es könnte sich um ein gestohlenes Fahrzeug handeln in das die Rahmennummer des totalbeschädigten Fahrzeugs eingebracht wurde.

Der Halter des Fahrzeugs war nach der Anhaltung des Betrunkenen mit einem anderen Fahrzeug ebenfalls zu der Kontrollstelle gefahren. Nach seinen Angaben habe er den BMW vor über einem Jahr gekauft. Die Ermittlungen dazu sind aufwändig und werden Zeit in Anspruch nehmen. Der Fahrzeuginhaber, ebenfalls ein Belgier (50), sieht sich nun einem Anfangsverdacht wegen Urkundenfälschung und Hehlerei gegenüber. Auch er wurde nach den polizeilichen Maßnahmen entlassen.

Die Verkehrspolizeiinspektion Amberg und die Kriminalpolizei Weiden haben in beiden Fällen die Ermittlungen übernommen.

* Diese Felder sind erforderlich.