Storchenpaar in Weiden gesichtet: Adebar und Partnerin sind wieder da

Weiden. Die Weißstörche sind aus ihrem Winterquartier zurück. Das besondere dieses Mal ist, dass die Partnerin von Adebar nicht lange auf sich hat warten lassen. 

Von Jürgen Wilke

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Adebar ist wieder zu Hause angekommen. Bild: Jürgen Wilke

Bei trübem Schnee- und Regenwetter landete am Freitagvormittag der erste Weißstorch wieder in Weiden. Seine Partnerin ließ nicht lange auf sich warten und kam bereits am Nachmittag ebenfalls am Dach des Alten Schulhauses an. Dass beide am gleichen Tag ankommen, ist selten der Fall. In der Regel bezieht das Storchenmännchen zuerst den Horst, bis einige Tage später das Weibchen eintrifft. Bis dahin ist Papa Adebar fleißig damit beschäftigt, die Storchenwohnung falls nötig instand zu setzen und jedes Jahr den Horst ein Stück zu vergrößern.

Weiden ist seit Jahrhunderten Geburtsort vieler Weißstörche. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1576 zurück, als die Stadt Geld zur Reparatur des Horstes auf dem Rathausdach bereitstellte. Ab Mitte der 1930er Jahre blieb das Nest der Störche für etwa 35 Jahre verwaist. Immer in der Hoffnung, dass doch wieder Störche nach Weiden kommen, hielten Tierfreunde den Horst in gutem Zustand. Die Mühe hatte sich gelohnt. Denn 1969 nahm zur großen Freude der Weidener Bevölkerung wieder ein Storchenpaar den Horst in Besitz. Seither brüten Weißstörche regelmäßig in der Max-Reger-Stadt und ziehen ihre Jungen auf, mit einer zweijährigen Pause Anfang der 1980er Jahre.

Wieder mehr Storchenpaare in Deutschland zu finden

Der Storch als Zugvogel legt jeden Herbst lange Strecken zwischen seinem Brutquartier in Europa und seinem Winterquartier zurück. Im Frühjahr kehrt er dann nach Weiden zurück. Der größte Teil der Störche überfliegt die Sahara und überwintert in Afrika, die östliche Population dagegen in Asien. Der große Vogel hat eine ausgeprägte Scheu vor großen Wasserflächen. So ziehen die sogenannten „Weststörche“ bei Gibraltar über das Mittelmeer, die „Oststörche“ über den Bosporus. Die Grenze zwischen „Westziehern“ und „Ostziehern“ verläuft in Nord-Süd-Richtung mitten durch Bayern.

Bedingt durch den Klimawandel überwintern seit einigen Jahre viele Störche im Mittelmeerraum, auch immer mehr in Deutschland. Bei der ersten Storchenzählung im Jahr 1934 gab es auf dem Gebiet des heutigen Deutschland etwa 9.000 Weißstorchenpaare. 1959 waren es noch 4.800. In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre wurde mit etwas weniger als 3.000 Paaren ein Tiefstand erreicht. Zu Beginn des dritten Jahrtausends wurden in Deutschland wieder etwa 4.500 Storchenpaare gezählt. Tendenz steigend.

Ein lehrreiches Buch, das über einen Zeitraum von zehn Jahren die schönsten Fotos und Begebenheiten von Freund Adebar  und anderen Vögeln in Weiden und in der Region beinhaltet, ist in der Buchhandlung Stangl & Taubald in Weiden erhältlich.

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Adebar und seine Partnerin sind aus dem Winterquartier zurück. Bild: Jürgen Wilke

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