Tipps zur Risikovorsorge: Schutz von Betrieb und Familie

Weiden. Schnell und unvorhergesehen kann ein Unfall oder eine Krankheit zu finanziellen Engpässen im eigenen Betrieb führen, mit Konsequenzen bis in den privaten Bereich. Doch mit dem richtigen Management im Vorfeld lassen sich die Folgen eindämmen. 

Betriebsführung_aktuell_Weiden Bild HWK
Wie eine gute Risikovorsorge Betrieb und Familie im Ernstfall schützen kann: Darüber berichteten (von links) HWK-Geschäftsführer Alexander Stahl, HWK-Betriebsberater Josef Vogl, HWK-Präsident Dr. Georg Haber, Versicherungsberater Michael Jander und HWK-Rechtsberater Reinhard Gaber in Weiden. Bild: HWK

Um die ostbayerischen Handwerksbetriebe dabei zu unterstützen, greift die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz das Thema „Mit Sicherheit zum Erfolg – wie treffe ich die richtige Risikovorsorge für mich und meinen Betrieb“ bei ihrer Veranstaltungsreihe „Betriebsführung aktuell 2018“ auf.

Sei es, dass der Chef erkrankt, ein Unwetter den Betrieb zum Erliegen bringt oder andere Schadensfälle eintreten. Die Konsequenzen sind für Betriebsinhaber oft weitreichend.

Berufs- und Privatleben sind bei Handwerkern meistens eng verwoben, damit steigt das Risiko,

sagte Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer. Deshalb sei es für jeden Unternehmer unverzichtbar, rechtzeitig die Weichen zu stellen. „Immerhin geht es um das betriebliche Lebenswerk, das private Auskommen und nicht zuletzt um Mitarbeiter und Kollegen.“

Eine Lösung wäre eine Patientenverfügung

Für den Fall, dass der Betriebsinhaber ausfällt, beschrieb HWK-Rechtsberater Reinhard Gaber, mögliche Vorsorgen. Der Betrieb muss im Krankheits-, Todes- und Vertretungsfall geordnet weiterlaufen. Wenn der Unternehmer nicht mehr eigenverantwortlich handeln kann, ist nicht automatisch ein Angehöriger vertretungsberechtigt.

„Gibt es keinen im Vorfeld festgelegten Vertreter, bestellt das Gericht einen. Das ist aber oft nicht im Sinne der Hinterbliebenen.“ Eine Lösung ist eine Vorsorgevollmacht im privaten und betrieblichen Bereich sowie eine Patientenverfügung.

Es ist wichtig eine Vorsorge zu treffen

Als zentrales Element der Risikovorsorge nannte HWK-Betriebsberater Josef Vogl, frühzeitig Stellvertreter für alle Bereiche im Betrieb aufzubauen. „Stimmen Sie sich regelmäßig zu Neuerungen im Unternehmen ab.“ Checklisten, Verhaltensanweisungen und gemeinsame Fristenkontrollen nannte er als Beispiele für eine geregelte Betriebsorganisation. Die Vorsorge sei komplex, auch weil sie den privaten Bereich einschließe. Aus verschiedenen Testament-Varianten, darunter das sogenannte „Unternehmertestament“, müsse man individuell auswählen.

Das Kleingedruckte lesen

Dass bei der Notfallvorsorge Versicherungen eine tragende Rolle spielen, erläuterte Michael Jander, neutraler und öffentlich anerkannter Versicherungsberater aus Bad Abbach. Bei Versicherungen lohne sich grundsätzlich „ein Blick in das Kleingedruckte“. Nicht immer sind die Ansprüche umfassend genug. Oft könne man Haftungen sogar ohne weitere Kosten aufnehmen lassen.

Außerdem riet er, stets den Neuwert einer Ware, Betriebseinrichtung oder von Vorräten zu versichern. Und: „Da Elementarschäden in den vergangenen Jahren zugenommen haben, ist es wichtig, sich auch dahingehend gut abzusichern“, so Jander.

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