Eslarn trauert um Marktgemeinderat Manfred Bäumler

Eslarn. Mit einer Trauersitzung gedachten Bürgermeister Reiner Gäbl und der Marktgemeinderat dem verstorbenen Marktgemeinderatsmitglied Manfred Bäumler. Die Nachricht von seinem Tod hat die Eslarner tief betroffen.

Vor einigen Monaten ereilte Bäumler und seine Familie die plötzliche und dramatische Diagnose einer schweren Krebserkrankung. Bürgermeister Reiner Gäbl hielt eine bewegende Gedenkrede und sprach der anwesenden Trauerfamilie seine Anteilnahme und die des Gremiums aus. Manfred Bäumler wurde am 5. Februar 2007 als Nachrücker für Alfred Kleber als Marktrat vereidigt. Bei den Kommunalwahlen 2014 hat ihm die Bevölkerung erneut das Vertrauen geschenkt und mit einem überwältigenden Ergebnis in den Marktgemeinderat gewählt. Er war für die SPD-Fraktion Mitglied im wichtigen Hauptausschuss sowie Vertreter im Bau- und Rechnungsprüfungsausschuss.

Engagiert bis zum Schluss

Ebenso war er im Stiftungsvorstand der Hanns-und-Betty-Zierer-Stiftung vertreten. In seine Amtszeit fielen zahlreiche Beschlüsse, die seine Heimatgemeinde geprägt und entwickelt haben. Die Erarbeitung eines städtebaulichen Entwicklungskonzeptes als zukunftsweisendes Element für den Ort lag ihm am Herzen. Die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung durch die Verwirklichung eines zentral gelegenen Gebäudes mit betreutem Wohnen hat er nach Kräften unterstützt und mit seinem fachlichen Rat zum Gelingen beigetragen. Auch den Umbau des ehemaligen Raiffeisen-Lagergebäudes in ein Wahrzeichen des Marktes zum „Biererlebnis Kommunbrauhaus“ konnte er als unmittelbarer Nachbar täglich miterleben und begleiten. In den elf Jahren seiner Mitgliedschaft im Marktgemeinderat wurden in seinen Heimatort 25,6 Millionen Euro investiert.

Trauersitzung Manfred Bäumler Traueranzeige (2)
Die Trauer sitzt tief. In einer Sitzung gedachten die Eslarner dem verstorbenen Marktgemeinderat Manfred Bäumler.

Zweimal – in den Jahren 2005 und 2010 – war Manfred Bäumler als zweiter Festleiter für das traditionelle Heimatfest verantwortlich. Sicherheit und Ordnung, Einteilung der Festzüge, der Sicherheits- und Rettungskräfte und der Feuerwehren waren sein Schwerpunkt. Nach seiner Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker und danach als Busfahrer fand er den Weg zu seiner eigentlichen Passion, dem Rettungswesen. Als hauptamtlicher Rettungsassistent beim Bayerischen Roten Kreuz war er Einsatzleiter im östlichen Landkreis und ab Januar 2013 stellvertretender Wachleiter bei den Rettungssanitätern.

In seinem Heimatort Eslarn hat er den Blutspendedienst etabliert, vorbereitet und begleitet. Kaum abschätzbar ist die Zahl derer, denen Manfred Bäumler als Kursleiter die Erste-Hilfe-Ausbildung vermittelt und vielen beigebracht hat, bei Unfällen und Notfällen Menschenleben zu retten.

Unschätzbar wertvoll für Eslarn ist die Einrichtung des Helfer-vor-Ort-Standortes, den Manfred Bäumler als einen der ersten in der Gegend ins Leben gerufen hat. Seiner Initiative ist es auch zu verdanken, dass eine optimale Ausstattung mit einem Fahrzeug und medizinischen Geräten vorhanden ist. Als Spendensammler war er in dieser Angelegenheit ständig unterwegs. Bürgermeister Gäbl erinnerte, dass er ihm zum Jahreswechsel noch eine Geldspende übergeben konnte. Weiterhin unterstrich er, dass Manfred Bäumler durch seine besonnene, ruhige, vertrauenserweckende Art alleine durch seine Anwesenheit bei Rettungssituationen für Entspannung und Ruhe bei den Patienten und den Beteiligten gesorgt hat.

Familienmensch und Fußballfan durch und durch

Der Bürgermeister erinnerte auch an die zahlreichen Vereinsausflüge, die der Verstorbene bis ins kleinste Detail geplant und organisiert hat. “Auch am Fußballplatz war er nicht nur Fan seiner Eslarner Mannschaft, sein Sanitätskoffer war immer griffbereit, um bei möglichen Verletzungen schnell Hilfe leisten zu können”, erinnert sich Gäbl. Eigene Hobbys hat sich Manfred Bäumler nahezu nicht geleistet, denn neben seinen zeitlich anspruchsvollen und ausfüllenden Ehrenämtern war ihm seine Familie sehr wichtig, die mit dem unerwarteten Tod seiner Tochter Melanie, einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften hatte. Die damals 5-jährige Enkelin durfte in vertrauter Obhut bei ihren Großeltern aufwachsen.

Trotz der schwerwiegenden Diagnose hat er die letzten Monate nie verzagt, sein Lebenswille war ungebändigt”

so der Bürgermeister. Gäbl besuchte ihn noch wenige Tage vor seinem Tod, nichtsahnend, dass es ein Abschied für immer sein wird. Tief berührt sagte er in der Trauersitzung, dass mit Manfred Bäumler ein pflichtbewusster, aufrichtiger Mensch, der sein ganzes Leben und Wirken in den Dienst für den Nächsten gestellt hat, viel zu früh für immer von uns gegangen ist.

Bilder: Markt Eslarn 

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