Wohin mit dem Klärschlamm? Kreisverband besichtigt Anlage

Leuchtenberg/Eslarn. Im Rahmen des politischen März im CSU Kreisverbandes trafen sich die Kommunalpolitischen Vereinigung (KPV), mit Kreisvorsitzenden Anton Kappl, Bürgermeister der Marktgemeinde Leuchtenberg, zu einer Besichtigung der Klärschlammtrocknungsanlage in Roßtränk bei Eslarn. Der Leuchtenberger Marktrat Gerd Scharff, der die Anlage elektrotechnisch betreut, stellte dazu den Kontakt her.

Von Sieglinde Schärtl

KPV Besichtigung Eslarn
Rund 25 Tonnen Klärschlamm werden täglich auf der Anlage angeliefert und sofort über ein Schneckensystem und einen „Riesen-Rechen“ auf dem Boden des Trocknungshauses verteilt. Darüber informierten sich die Bürgermeister aus dem Landkreis vor Ort mit KPV-Vorsitzenen Anton Kappl sowie dem Organisator Gerd Scharff (von rechts). Foto: Sieglinde Schärtl

Eine solche Klärschlammtrocknungsanlage steht mittlerweile bei allen Kommunen immer mehr im Fokus, weil eine Entsorgung immer schwieriger wird. Diese Bedingungen machte sich der Vohenstraußer Entsorgungsunternehmer Martin Kraus zur Aufgabe, um sie langfristig zu lösen. Seit 30 Jahren beschäftigt er sich mit der Entsorgung vieler Materialien gerade im Abwasserbereich und so machte er vor vielen Jahren den ersten Schritt mit der Verwertung von Klärschlamm. Vor rund fünf Jahren begannen die ersten Schritte zur Klärschlammtrocknung. Nach langem Antragsverfahren konnte er die Anlage in Roßtränk bei Eslarn errichten.

Die große Biogas-Anlage liefere reichlich Energie zur Trocknung in dem „gewächshausartigen“ Gebäude aus durchsichtiger Folie. Der beste Energieträger ist die Sonne: an sonnenreichen Tagen läuft die Anlage energiefrei und trotzdem auf Hochtouren.

Ein Thema, das alle betrifft

Der Fortschritt ist ein Premiumkennzeichen der Firma Kraus. Sie haben sie sich zur Aufgabe gesetzt, den getrockneten Schlamm weiterhin in ihre Bestandteile zu zerlegen und verwertbarer zu machen. So ist man gerade dabei heraus zu tüfteln, wie das sehr nützliche Phosphat vom Schlamm getrennt wird. Diese Technik wird in Kürze verfügbar sein und kann als entsprechendes Patent angemeldet werden. Einige Patente laufen bereits bei der Firma, wie die vollautomatische Rechenanlage im Trocknungshaus.

Dass der Bedarf ungebrochen ist, zeigt die Tatsache, dass Kraus den Klärschlamm von vielen Kommunen aus den Landkreisen Neustadt/WN, Tirschenreuth, Schwandorf und Cham abholt. So will das Unternehmen in Zukunft für ein weiteres Doppel-Trocknungshaus erweitern. Die Vertreter aus den Kommunen waren angetan über den technischen Fortschritt der Entsorgungsfirma und sind froh, dass in unmittelbarer Nähe der Kommunen diese Spezialfirma ist. Der Kreisvorsitzende der KPV Kappl dankte dem Unternehmer Kraus mit einem kleinen Präsent für die sehr interessante Besichtigung, weil es vor allem eine Sparte anbelangt, die alle Kommunen betrifft.

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