Fahrsimulator, Rauschbrille und quietschende Reifen
Erbendorf/Kemnath. Einen etwas anderen Arbeitstag durften 15 junge Mitarbeiter der Firma Siemens Healthineers Kemnath erleben. Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen absolvieren sie den Präventionstag „Könner durch Er-fahrung“ auf dem Flugplatzgelände des AERO-Clubs in Erbendorf.
Eine sichere Fahrpraxis erlangt man erst durch ausreichend Fahrerfahrung – selbst wenn die Verkehrsregeln nach der Führerscheinprüfung noch sehr gut sitzen. Während zunächst die eine Gruppe das Fahrtraining mit den eigenen Autos absolvierte, beschäftigten sich die anderen Teilnehmer mit theoretischen Inhalten.
Theresia Schwarz und Jutta Sehm vom Gesundheitsamt erarbeiteten zunächst suchtpräventive Inhalte. Hier ging es beispielsweise um die Einschätzung von Alkoholmengen unterschiedlicher Getränke oder um die Grenzen und Übergänge zwischen Genuss bis hin zur Abhängigkeit. Als Erfrischung zwischendurch gab es alkoholfreie Cocktails.
Fahren unter Alkohol simuliert
Anschließend leistete Josef Krauß und Josef Götz von der Verkehrswacht Kemnath Unterstützung am Sehtest- und Reaktionstestgerät. Am Autofahrsimulator, betreut durch Klaus Kasel von der Verkehrswacht Bayreuth, konnten die Teilnehmer verschiedene Szenarien im Straßenverkehr und auch das Fahren unter Alkoholeinfluss durch den Einsatz der „Rauschbrille“ ausprobieren.
Mit diesen Spezialbrillen werden unterschiedliche Promillewerte und die daraus resultierenden Einschränkungen durch einfache Übungen wie beispielsweise das Aufheben eines Geldstücks simuliert. Von der Kreisverkehrswacht Tirschenreuth unterstützten währenddessen Walter Landgraf und Erwin Jaspers den Fahrlehrer-Kollegen Peter Staffel aus Weiherhammer bei den Fahrpraxis-Übungen.
Slalomfahrten und Gefahrenbremsungen
Erste Übung: Wer kann die Abmessungen des eigenen Fahrzeugs tatsächlich sicher einschätzen? Die zunächst sehr einfach wirkende Übung, an ein nachgestelltes Hindernis möglichst nah sowohl vorwärts als auch rückwärts heran fahren, erwies sich als doch schwieriger als anfänglich vermutet. Bei einer anschließenden Wendung in einer Engstelle war diese Erfahrung dann durchaus sehr hilfreich.
Etwas flotter ging es zu bei den Slalomfahrten und den Gefahrenbremsungen aus immer höher werdender Geschwindigkeit. Im wahrsten Sinne “erfahren” konnten die Teilnehmer so die Bremswege bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten oder die enorme Strecke, die im Blindflug zurückgelegt wird, wenn auch nur ein kurzer, unerlaubter Blick aufs Handy am Steuer erfolgt. Die Kreisfahrt mit erhöhter Geschwindigkeit zeigte abschließend das Verhalten des Autos unter den enorm wirkenden Zentrifugalkräften auf. Die richtige Reaktion des Fahrers in einer solch brenzligen Situation wurde so unter kontrollierten Bedingungen nachgestellt und besprochen.
Jahrzehntelange Erfahrung als Fahrlehrer
Nach der gemeinsamen Mittagspause konnten die Teilnehmer ihr Wissen bei einem kleinen Quiz testen. Als Anreiz gab es drei Eisdielengutscheine vom Gesundheitsamt. Beim Abschlussvortrag zum Thema „Geschwindigkeit und angepasstes Fahrverhalten“ referierte Erwin Jaspers aus seiner jahrzehntelangen Erfahrung als Fahrlehrer. Für die Rahmenorganisation zeigte sich Kommunale Jugendpflegerin Sabine Frank verantwortlich, die abschließend ihren ausdrücklichen Dank an alle Mitwirkenden, insbesondere den AERO-Club Erbendorf für die hervorragende Bewirtung und die Geländenutzung, ausdrückte.
Ausgearbeitet hat das Fahrtraining speziell für junge Leute der Bundesverband der Verkehrswacht bereits vor rund 20 Jahren. Das lokale Organisationsteam ergänzte das Konzept durch weitere theoretische Übungsbausteine und Aspekte der Suchtprävention.
Bilder: Landratsamt Tirschenreuth/Firma Siemens
[box style=”rounded”]Bereits zum vierten Mal in diesem Format organisierte die Kommunale Jugendarbeit gemeinsam mit der Kreisverkehrswacht Tirschenreuth, der Verkehrswacht Kemnath, der Polizeiinspektionen im Landkreis, dem Gesundheitsamt und der Arbeitsgruppe Prävention dieses Angebot. Interessierte Arbeitgeber können dieses Projekt für junge Mitarbeiter ihres Unternehmens anfragen. Informationen hierzu bei: Sabine Frank, Kommunale Jugendarbeit, Landratsamt Tirschenreuth, Mähringer Str. 9, 95643 Tirschenreuth, Tel.: 09631/88-284, sabine.frank@tirschenreuth.de; www.koja-tir.de [/box]
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