Kirchenschätze für den eigenen Glauben finden

Krummennaab. Zu einem Workshop für Kirchenführer hatten die Erwachsenenbildungswerke der evangelischen und katholischen Dekanate Weiden, Amberg-Sulzbach und Umgebung in die St. Leonhard Kirche in Krummennaaab und St. Ägidien in Thumsenreuth eingeladen. Pfarrerin Nadine Schneider konnte neben den drei Referentinnen Bettina Hahn, Susanne Götte und Christine Schlenk Interessierte aus Nah und Fern begrüßen, darunter auch den ehemaligen Ortspfarrer, Klaus Keyser aus Nürnberg.

Von Karoline Lehner

ChristineSchlenk-Leonardikirche
Christine Schlenk, Organistin und Chorleiterin aus Mitterteich, weihte die Teilnehmer in die Geheimnisse der Orgel in der Leonardikirche zu Krummennaab ein. Bild: Susanne Götte.

Das Vorbereitungsteam wollte spirituelle und lebensgeschichtliche Zugänge zur Kirche eröffnen, die Kirchen nicht nur als historische Gebäude betrachten. Die Gotteshäuser seien auch ein Resonanzraum für die Fragen des Lebens und Glaubens, so die Referentinnen. Der Tag sollte dazu dienen, Türen zu öffnen und Kirchenschätze für den eigenen Glauben zu finden. Christine Schlenk, Organistin und Chorleiterin aus Mitterteich machte den Kirchenraum in seiner Klangfülle erfahrbar. Da kamen Worte des 84. Psalms gesprochen, der Kanon „Lobet und preiset“ gesungen oder die rhythmischen Möglichkeiten mit Stampfen und Klatschen zum Klingen. Sie stellte die Orgel in all ihren Dimensionen und ihrer Klangvielfalt vor und bezog den weiteren Klangkörper der Kirchen – die Glocken – in ihre Betrachtung ein.

Bei einer „Kirchenführung im Dialog“ stellten Susanne Götte und Karoline Lehner den historischen Hintergrund von Kirchengebäude und Gemeinde durch die Jahrhunderte vor. Dabei wurden sowohl die Schwierigkeiten und Nöte der beiden Konfessionen miteinander nicht verschwiegen, die die gewaltsame Einführung des Simultaneums im Jahre 1663 durch den damaligen Kurfürsten aus Sulzbach und dessen lange herbeigesehnte Auflösung dieses Zustandes im Jahre 1930 mit sich brachte. Auch die wechselvolle Dorfgeschichte, die eng mit den Kirchen verknüpft war, bis hin zum Niedergang der Porzellanfabrik blieb nicht unerwähnt.

Pilgerweg durch die Ägidienkirche

Am Nachmittag lud Religionspädagogin Susanne Götte zu einem Pilgerweg durch die Ägidienkirche in Thumsenreuth ein. Die Teilnehmer konnten die Spuren, die Menschen in dieser Kirche hinterlassen hatten, wahrnehmen. Diese Form der Kirchenführung sollte die Teilnehmer veranlassen, in diesem Gotteshaus für sich nach Zeichen der Hoffnung und Ermutigung Ausschau zu halten.

Eine weitere Variante, Zugang zur Geschichte und den kunsthistorischen Schätzen dieser Kirche zu finden, war der Besuch der Kirchenmaus auf der Kanzel. Sie erzählte von ihren Erlebnissen durch die Jahrhunderte seit der Kirchengründung. Die Kirchenmaus war natürlich immer dabei und holte die Teilnehmer ab zu einem kurzweiligen und oft zum Schmunzeln anregenden Gang durch Raum und Zeit.

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