Schnelle Hilfe für Obdachlose: “Initiative” und Stadt unterzeichnen Vertrag

Weiden. Obdachlose in Weiden sollen in Zukunft mehr soziale Betreuung bekommen. Darüber einigten sich die Stadt Weiden und der Verein „Die Initiative e.V. Familien- Obdachlosen- Einzelfallhilfe“. 

Von Jürgen Wilke

Vertrag Obdachlosenunterbringung
(sitzend v.li.): Kurt Seggewiß, Ursula Barrois. (stehend v.li.): Evi Fink, Beatrix Stiegler, Hermann Hubmann, Walter Max Fentzke, Ines Fröhlich, Veronika Witt.

Zur Vertragsunterzeichnung hatten Weidens Oberbürgermeister Kurt Seggewiß sowie Rechts- und Sozialdezernent Hermann Hubmann in den kleinen Sitzungssaal des Neuen Rathauses in Weiden eingeladen. OB Seggewiß begrüßte von der „Initiative“ Ursula Barrois, die erste Vorsitzende, Walter Max Fentzke, den zweiten Vorsitzenden, Ines Fröhlich, Dipl. Sozialpädagogin und Veronika Witt, Heilerziehungspflegerin.

In ein normales Leben zurückfinden

Seggewiß äußerte sich zufrieden, dass der Vertrag nach langem Warten nun Realität wurde. Ursula Barrois betonte, dass für sie ein lang gehegter Traum in Erfüllung gegangen sei. Hermann Hubmann sagte: „Den Obdachlosen soll geholfen werden, in ein normales Leben zurückzufinden. Die Stadt Weiden betrachtet Obdachlosigkeit nicht wie andere als sicherheitsrechtliches, sondern als soziales Problem.“ Er sprach seinen Dank aus an die beiden Leiterinnen des Sozialamts, Sabine Dippold und Beatrix Stiegler, sowie deren Mitarbeiterin Evi Fink, die maßgeblich am Zustandekommen des Vertrages „Obdachlosenunterbringung“ beigetragen haben.

Ursula Barrois und Hermann Hubmann erläuterten die wesentlichen Punkte des Vertrags: Er vereinbart die Verbesserung der Obdachlosenunterbringung in Weiden. Dies gilt sowohl für Neuangekommene als auch für die, die bereits in den Unterkünften leben. Neu ist, dass bei der Stadt Weiden die Obdachlosenhilfe jetzt umfassend dem Amt 5 dem „Amt für soziale Dienste“ zugeordnet ist. Dies bedeutet, dass der Wohnungslose nicht mehr zu verschiedenen Stellen muss, sondern nur zu einem Amt. Nach der Feststellung der Obdachlosigkeit und der Zuweisung einer geeigneten Unterkunft, übernimmt die „Initiative“ die Betreuung.

Respekt und würdevoll behandeln

Neu sind feste Präsenz-Zeiten in der Notunterkunft und im Büro der „Initiative“. Hier werden sowohl Neuankommende als auch bereits in den Unterkünften lebende Menschen betreut, beraten und begleitet. Ein Ziel ist es, durch schnellen Kontakt auch schnelle Hilfe zu gewährleisten. Den Menschen soll eine Stabilisierung der Lebensumstände ermöglicht und die Obdachlosigkeit schnellstmöglich aufgehoben werden. Die Verbesserung der Lebens- und Wohn- und Einkommenssituation soll erreicht werden. Durch den Vertrag erhält die „Initiative“ Handlungs- und Planungssicherheit.

Ursula Barrois bedankte sich und sagte abschließend: „Das wichtigste für die Menschen ist, dass sie sich gesehen und gehört, respektiert und würdevoll behandelt fühlen und das sehen wir als unsere wichtigste Aufgabe. Vieles wurde seit 1979 bereits durch unseren Verein geleistet, jetzt gibt es Regeln der Verbindlichkeit der Aufgaben.“

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