Der Walnussbaum in der Kirchenruine

Grafenwöhr. „Es ist gut für Menschen zu dem Platz zurück zu kommen, wo sie beheimatet waren und sich der Frau zu zuwenden, die uns den Herrn geboren hat“, sagte Weihbischof Reinhard Pappenberger bei seiner Predigt vor Ruine der Kirche Maria Himmelfahrt in Pappenberg. Den rund 500 Teilnehmern des Besuchs im ehemaligen Wallfahrtsort legte er das Bekenntnis zur Gottesmutter und die Symbolik des Walnussbaumes ans Herz.

Von Gerald Morgenstern 

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Ein Walnussbaum wächst im Kirchenschiff der Ruine Maria Himmelfahrt gen Himmel. Weihbischof Reinhard Pappenberger betrachtete die Symbolik des Walnussbaums.

Die Absiedelung vor 80 Jahren war Anlass für die Sonderfahrt ins Sperrgebiet. Weihbischof Pappenberger stellte vor der Kirchenruine, die einst das Gnadenbild der „Schwarzen Madonna“ von Pappenberg beheimatete, die Gläubigen unter den Schutz der Gottesmutter. Bei Betrachtung der Mariensäule in München sei die Gottesmutter als Königin mit Krone und Zepter dargestellt. Maria verkörpere aber mehr das Mütterliche in Bayern. „Wenn das Mütterliche und Herzliche bleibt, ist es um das Land gut bestellt und wir sind mit unseren Anliegen bei der Gottesmutter gut aufgehoben“, so der Bischof überzeugt.

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Ein Bild mit der Schwarzen Madonna von Pappenberg und eine Kreuz mit Gedenktafeln erinnert vor der Kirchenruine an die Feiern im verlassenen Übungsplatzdorf.

Durch die Namensgebung für seine Vorfahren habe er die Verbindung zum Ort Pappenberg. Seit dem ersten Besuch in dem verfallenen Dorf vor 33 Jahren, erinnere ihn ein kleiner bemooster Stein aus der Kirchenruine an den Ort. Der Stein finde alljährlich in seiner Weihnachtskrippe einen Platz. Es sei viel passiert, was nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Die Kirchenruine ist dem Verfall preisgegeben. Beim Hineinschauen in die Ruine sehe man aber etwas Besonderes. Ein Wallnussbaum ist prächtig im Kirchenschiff gewachsen.

Symbolträchtiger Walnussbaum

“Was im heiligen Land der Mandelbau sei, ist für uns Christen der Walnussbaum mit seiner Symbolik”, so Weihbischof Reinhard Pappenberger. Die Walnuss werde wohl wegen ihren Aussehens der beiden Hälften als Hirnnahrung bezeichnet. Bäume faszinieren Menschen, die Wurzel gibt dem Baum festen Halt, der Stamm trägt sein Haupt nach oben, wie wir Menschen. Die Botschaft der Nuss zeige mit der Schale die Härte des Lebens und sei auch Symbol des Kreuzholzes. Es komme ein dünnes bitteres Häutchen, dass mit der Bitterkeit des Menschenlebens vergleichbar ist. Geschütz liege der Kern, der besonders im Weihnachtsgebäck eine Süße bringe. „Dies symbolisiert auch die Süße der Menschwerdung von Christi. Es zeigt, dass Gott mit uns lebt und es schön ist, trotz Vertreibung, Absiedelung oder Krieg“, erinnerte Weihbischof Pappenberger an die Zeit nach 1938.

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Mit rund 500 Gläubigen erinnerten Weihbischof Reinhard Pappenberger zusammen mit Jungpriester Simon Heindl an die Absiedelung der Pappenberger vor 80 Jahren.

Bilder: Gerald Morgenstern 

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