Mach die Sensationsentdeckung am Rauhen Kulm!

Neustadt/Kulm. Es ist schon gute Tradition: Immer im August finden sich Archäologen der Universität Bamberg auf dem Rauhen Kulm ein. Sie gehen auf Spurensuche in die Vergangenheit. Heuer startet die 15. Grabungsaktion von Dr. Hans Losert mit seinem Team am Montag, 6. August und sie dauert bis Ende des Monats.

Von Udo Fürst

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Nicht nur für Archäologen und Historiker immer wieder eine Schatzgrube: Der Rauhe Kulm. Macht mit! Foto: Udo Fürst

Wie immer darf man gespannt sein, welche Fundstücke und Erkenntnisse dieses Jahr zu Tage gefördert werden. Und wie immer seit 2003 dürften die Wissenschaftler auch heuer wieder kleine Puzzleteil zusammentragen über die Geschichte der Menschen, die sich seit der Steinzeit immer wieder auf dem Rauhen Kulm und in der Umgebung aufgehalten haben. Für alle Interessierten gibt es dazu mehrere Veranstaltungen und Informationen.

Zeugen für bewegte Siedlungsgeschichte

Im Herbst werden die neuesten Fundstücke der Öffentlichkeit präsentiert. Die Keramikscherben, Pfeilspitzen, Münzen, Kupfer und Zinnteile von der Altsteinzeit bis zum zehnten Jahrhundert werden im Museum in der ehemaligen Schule ausgestellt. Grabungsleiter Dr. Hans Losert erklärt die Siedlungsgeschichte der Gegend: Die im siebten oder achten Jahrhundert von den Slawen unter der Herrschaft von Bayern oder Franken gebaute Festung sei die damals wohl wichtigste Burg im Kampf gegen die angreifenden Ungarn gewesen. Man finde dort zu 95 Prozent Scherben von zerbrochenen Töpfen. Scherben, die wahrscheinlich aus der Zeit von 1.200 bis 800 vor Christus stammen, lange bevor sich der erste Ritter auf dem Basaltkegel nieder ließ.

Die wenigen Münzen unter den Fundstücken wurden von Kindern entdeckt, die bei den Grabungen begeistert bei der Sache sind. Auch viele Messer haben die Archäologen am Rauhen Kulm gefunden. „Dinge eben, die man leicht verliert“, weiß Losert. Schmuck, Pfeilspitzen oder Kinderspielzeug seien eher selten, zeigten aber, dass der Rauhe Kulm eine bewegte Siedlungsgeschichte hinter sich habe.

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Seit 2004 suchen Archäologen der Universitäten Bamberg und Wien am Rauhen Kulm nach den Zeugen der Vergangenheit und sie haben seither Hunderte interessanter Funde gemacht – von der Pfeilspitze bis zum Kreuz aus Blei.

Stabiler Verteidigungswall – noch heute gut erhalten

Was man den Überresten heute nicht mehr ansieht: Der Berg war nicht nur ein Verteidigungsposten, sondern zog auch viele Siedler an. Auf dem Kulm lebten die Menschen sicher, denn der stabile Verteidigungswall aus Basaltsteinen und Holz und der unwegsame Zugang machten die Festung nahezu uneinnehmbar. „Hier stand eine für die damalige Zeit ungewöhnlich gut befestigte Burg mit zwei Ringwällen, die noch heute sehr, sehr gut erhalten sind.“

Wie jedes Jahr können auch heuer wieder alle interessierten Kinder von sechs bis zwölf Jahren am 13. und 14. August unter Anleitung der Archäologen bei den Ausgrabungen mitmachen. Der Förderverein Rauher Kulm organisiert die Aktion. Am Freitag, 24. August um 15 Uhr sind dann die Erwachsenen an der Reihe: Losert wird bei einer Führung die Grabungen am Rauhen Kulm detailliert erläutern. Nach vorheriger Absprache sind auch zu anderen Zeiten kleine Führungen möglich. Außerdem haben Interessierte die Möglichkeit, bei den Archäologen mitzuarbeiten.

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Ausstellung zu Fundstücken am Rauhen Kulm

Die Ausstellung zur Archäologie am und um den Rauhen Kulm bietet einen Überblick über die verschiedenen geschichtlichen Epochen von der Steinzeit bis ins hohe Mittelalter. Sie werden mit sehenswerten Funden vom Rauhen Kulm und den Gräberfeldern Barbarberg und Mockersdorf belegt. Die Ausstellung befindet sich in der ehemaligen Schule neben der Stadtkirche in Neustadt am Kulm. Sie ist im am Sonntag, 5. August und an allen Sonntagen im August von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Auf Anfrage sind auch Besichtigungen zu anderen Zeiten möglich.

Bei den archäologischen Grabungen wurde bereits vor zehn Jahren ein slawisches Taufkreuz auf dem Rauhen Kulm gefunden. Zusammen mit der Begegnungsstätte Kloster Speinshart hat der Förderverein davon nun eine Replik anfertigen lassen. Dieses Kreuz kann am Infopunkt im Kloster Speinshart, in der Ausstellung in Neustadt am Kulm (wo auch das Original zu sehen ist) und beim Förderverein Rauher Kulm erworben werden.

Nähere Informationen zu den Grabungen und Führungen gibt es bei der Vorsitzenden des Fördervereins Rauher Kulm, Käthe Pühl, unter Telefon 09648 / 913765. [/box]

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