Sommerserenade Waldthurn: Mit Hang zum Klang

Waldthurn. Zu einer sommerlichen Serenade hatten der „Waldthurner Blechhaufen“ und die „Blechhaufen Youngsters“ in den Schlosshof eingeladen. Viele Gäste sind dieser Einladung gefolgt – so viele, dass die vorbereiteten Bänke nicht ausreichten und noch einmal so viele aufgestellt werden mussten. Zuletzt nutzten die Zuhörer sogar die Tische als Sitzgelegenheit oder holten sich Stühle aus dem Pfarrheim.

Von Tanja Pflaum 

Mit dem Marsch „Transformers“ starteten die sieben „Blechhaufen Youngsters“ mit Unterstützung von Bandleader Stephan Striegl. Dieses Stück ließ die Gäste aufhorchen und erahnen, was sie die nächsten gut 120 Minuten erwarten wird – nämlich wunderbare Musik an einem ziemlich warmen Sommerabend. Moderatorin Doris Völkl begrüßte die Gäste zur sommerlichen Serenade im Schloss. Launig und locker führte sie durchs Programm – einige Informationen zu den Stücken, ein kleiner Witz hier, eine kurze Geschichte da und meistens mit Bezug zur heimatlichen Gemeinde.

Youngstern ganz groß!

Die Youngsters bewiesen, dass sie sich nicht hinter den „Großen“ des Blechhaufens verstecken müssen. Schlag auf Schlag ging es bei ihnen weiter mit „Pirates oft he Caribbean“, „Do Wah Diddy“ und „I get around“. Dass der Nachwuchs auch „anders“ kann, nämlich „Bayrisch-Böhmisch“, bewies die kleine Truppe mit den Polkas „Springbreak“ und „Jugendträume“ und dem anschließenden „Sternschnuppenwalzer“. Vor diesen drei Stücken stellte die Moderatorin die einzelnen Musikanten vor und betonte, dass diese erst seit knapp eineinhalb Jahren in dieser Besetzung zusammen spielen.

Danach übernahm der „Waldthurner Blechhaufen“. Gleich zu Beginn kamen zwei Stücke aus dem klassischen Bereich. Mit dem „Triumphmarsch“ aus seiner Oper „Aida“ schuf Guiseppe Verdi einen der berühmtesten Märsche der Musikgeschichte – hervorragend interpretiert vom Blechhaufen. Auch der „CanCan“ von Jaques Offenbach ist nahezu jedem bekannt. Mit „Ain’t she sweet“ und „Icecream“ entführten die überwiegend jugendlichen Musikanten die Zuhörer in das Jahrzehnt der Jazz- und Dixiemusik und erinnerten an die Zeit der großen Big-Bands der 30er Jahre. Der anspruchsvolle Konzertmarsch „Mens sana in corpore sano“ war bei dieser Serenade erstmals vom Blechhaufen zu hören – für diese wahre Meisterleistung gab es großen Applaus. Mit diesem Stück wurden die Gäste in eine kurze Pause geschickt, in der sie sich am Grillwagen stärken oder mit einem kühlen Getränk versorgen konnten.

Vom Traumland zu heißem Samba

Anschließend ging es schwungvoll weiter! Der Titel „Eye of the Tiger“ der Band „Survivor“ wurde für den Film „Rocky III“ geschrieben und mit Extraklasse vom Blechhaufen umgesetzt. Es folgte das technisch und rhythmisch sehr anspruchsvolle Stück „Sway“, das bereits von vielen großen Interpreten gecovert worden ist. Die bekannteste Version stammt von Dean Martin. Der Mambo, gesungen von Alexandra Jaworski und Theresa Anzer, war ebenfalls neu im Programm. Die beiden Sängerinnen waren dann auch beim nächsten Stück im Einsatz. „PataPata“ von Miriam Makeba ist einer der ältesten und langlebigsten Dauerbrenner der Popmusik. Bei der „Reise ins Glück“, einem wunderbaren Stück für Saxophone, geriet so mancher Besucher ins Träumen. Nicht die „Blues Brothers“ sondern Alexandra und Theresa gemeinsam mit Johannes Pflaum brachten mit „Everybody“ den Blues in den Schlosshof. „Samba Tequilla“ – oder wie vielleicht die Waldthurner laut Völkl sagen würden „Walzer und Bier“ – entführte die Gäste nach Lateinamerika. Die „heißen“ Rhythmen hielten die Zuhörer kaum auf den Bänken.

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Die Sänger Theresa Anzer, Johannes Pflaum und Alexandra Jaworski (von links) brachten nicht nur den Blues in den Schlosshof.

Bei „Lollipop“ – dem Stück mit dem „Plopp“ – und „Da Doo RunRun“ standen die drei Sänger des Haufens nochmals gemeinsam am Mikrophon. Bevor die Musikrichtung noch einmal wechselte, stellte die Moderatorin auch hier die einzelnen Register und Bandleader Stephan Striegl in kurzen Worten vor.

Harmonie pur

Mit dem Medley „Vom Böhmerwald zum Egerland“ startete der Blechhaufen eine musikalische Reise. Hier wurden viele bekannte Melodien, unter anderem „Heut scheint der Mond so schön“ oder „Dort tief im Böhmerwald“, zu einem wunderschönen Potpourri zusammengefasst, das durch die musikalische Vielfältigkeit zu unterhalten wusste. Dass der „Waldthurner Blechhaufen“ auch bayrisch-böhmisch perfekt beherrscht, zeigte sich auch bei den Polkas „Sag nur einmal ja“ und „Wir Musikanten“. Auch hier waren die drei Sänger, deren Stimmen wunderbar harmonierten, im Einsatz.

Wie immer stand bei den Musikanten der „Waldthurner Jubiläumsmarsch“ am Ende des Programmes – diesmal dargeboten vom „Waldthurner Blechhaufen“ und den „Blechhaufen Youngsters“. Bevor es die frenetisch geforderte Zugabe, den „Ruetz-Marsch“, zu hören gab, bedankte sich Stephan Striegl bei allen Helfern, die diese Serenade möglich gemacht hatten. Nach ziemlich genau zwei Stunden hieß es dann: „Tschüss, Tschau und Servus – ihr Waldthurner Blechhaufen!“

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Moderatorin Doris Völkl führte charmant durch das Programm.

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