Seifenkisten-Preis: Sieg für Seiler-Brüder (9&10)

Etzenricht. „Die Letzten werden die Ersten sein“ – Überraschend bewahrheitet hat sich diese Redewendung beim Seifenkistenrennen um den Großen Preis der Stadt Schwandorf: Die Etzenrichter Brüder Maximilian und Korbinian Seiler gingen jeweils als letzte Starter in der Klasse „DSKD open“ ins Rennen und landeten nach vier Läufen vor Osman Kelleci auf dem ersten und zweiten Platz.

Von Karl Seiler 

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Auf die Seifenkiste – fertig – los! Die Etzenrichter Seiler-Brüder starteten hintereinander und flitzten in Rekordzeit ihrem Sieg entgegen. 

Obwohl das Lokalderby „nur“ an die 70. Deutsche und 20. Europa-Meisterschaft angehängt war, wurden die Seifenkisten der Teilnehmer aus der Oberpfalz am Samstag der gleichen, strengen Kontrolle unterzogen wie die Rennfahrzeuge, die aus ganz Deutschland, Belgien, Österreich und Polen in die Große Kreisstadt kamen. Achsen, Räder, Abmessungen, Gewicht und Funktion der Lenk-/Bremseinheit standen auf dem Prüf-Programm.

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Seifenkisten-Starts im Minuten-Takt

Die folgende Nacht waren alle Seifenkisten dann im Parc fermé sicher abgestellt und durften erst am Morgen des Renn-Sonntags aus dem Zelt ins offene Fahrerlager entlang der Hohen Bogen-Straße vor der Polizeiwache gerollt werden. Um die Rennen der weit über 100 Starter zügig abzuwickeln, konnten die kleinen Renner erstmals von hinten auf die vom Schwandorfer Bauhof gebaute Startrampe geschoben werden. So waren Starts fast im Minuten-Takt möglich.

Auf der gleichen Bahn starteten die Seiler-Brüder mit ihren fast baugleichen Rennern dann hintereinander. Die über 300 Meter lange Strecke mit nur einer leichten Krümmung erforderte trotzdem sorgfältige Lenkarbeit, um kleineren Unebenheiten wie Kanaldeckeln auszuweichen. Die Zeiten – zwischen 30 und 40 Sekunden – wurden per Lichtschranke auf Hundertstel-Sekunden genau gemessen. In der offenen Klasse kam es aber nicht auf die Höchstgeschwindigkeit an. Vielmehr setzte der erste Lauf immer die persönliche Soll-Zeit und die sollte dann in den folgenden drei Durchgängen jeweils wieder möglichst genau erreicht werden. Die Zeit-Differenzen wurden dann addiert und der geringste Wert war der Beste.

Seiler-Brüder auf Siegertreppchen

Die Preisverleihung für das Lokalderby nahmen in der vollbesetzen Turnhalle des TSV 1880 an der Wackersdorfer Straße dann Landrat Thomas Ebeling, Oberbürgermeister Andreas Feller mit seinen Stellvertreterinnen Ulrike Roidl und Martina Engelhart-Kopf, DSKD-Präsident Norbert Friedrich aus Klüsserath/Mosel und Dr. Karl-Heinz Saur als Präsident des Veranstalters TSV 1880 Schwandorf noch vor der umfangreichen Meisterschafts-Siegerehrung vor.

Dritter beim Großen Preis der Stadt Schwandorf wurde mit der Startnummer 601 in der Liegekiste des Bauhofs Osman Kelleci, der für einen erkrankten Freund eingesprungen war. Auf klassischen Sitz-Kisten, die Opa Karl Seiler, Weidener Stadtmeister 1960, vor 10 Jahren für seine älteren Enkel mit Unterstützung des Etzenrichter CSU-Ortsverbandes gebaut hatte, errang Korbinian Seiler (9 Jahre, Startnummer 603) den zweiten Platz und sein ein Jahr älterer Bruder Maximilian (6. Klasse des Kepler-Gymnasiums Weiden statt 4. Klasse der Ludwig-Meier-Grundschule Etzenricht) schaffte die höchste Stufe des Sieger-Treppchens. Stilgerechte Kränze in Grün, Silber oder Gold und goldene Pokale waren der verdiente Lohn.

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Bilder: Karl Seiler 

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