Historie und Zukunftspläne: Großes Interesse am Hirthaus Hohenwald

Tirschenreuth. Die gute Stube links, eine kleine Schlafstube rechts – seit gut über 200 Jahren sieht das Hirthaus in Hohenwald so aus. Zum Tag des offenen Denkmals am 9. September kamen zahlreiche Besucher um sich dieses Baurelikt einmal genauer anzusehen.

Hohenwald Hirthaus Tag des offenen Denkmals
Zahlreiche Besucher nutzt die einmalige Chance das historische Hirthaus in der Umbauphase zu erleben.

Der 3. Bürgermeister Norbert Schuller dankte der Dorfgemeinschaft Hohenwald, dass sie dieses Event ermöglicht hatte. Norbert Schuller hat selbst noch gute Erinnerungen an die letzte Bewohnerin des Hirthauses: Er brachte ihr in den 80er Jahren täglich die Post. Später stand das Hirthaus leer und verfiel zusehends. Die Stadt Tirschenreuth ändert das gerade.

Ein neuer Dorftreffpunkt

„Nachdem der bisherige Gemeinschaftsraum im Dorfstadl aus Brandschutzgründen nicht mehr genutzt werden darf, investiert die Stadt in einen neuen Dorftreffpunkt,“ so der Dritte Bürgermeister. Von den 250.000 Euro Investitionsvolumen finanziere Tirschenreuth immerhin 100.000 Euro aus der eigenen Kasse.

Der Baufortschritt war deutlich zu sehen: Das Dach ist gesichert, die Balken im Inneren teils neu, teils alt und ein frisch betonierter Boden sorgt inzwischen für gute Begehbarkeit. Bis die Hohenwalder im Hirthaus Geburtstage und Feste feiern können, wird freilich noch ein wenig Zeit vergehen.

Hohenwald Hirthaus Tag des offenen Denkmals
Zahlreiche Besucher nutzt die einmalige Chance das historische Hirthaus in der Umbauphase zu erleben.

Kleines Haus, große Historie

Die vielen Besucher am Tag des offenen Denkmals interessierten sich aber nicht nur für die Zukunft des Hirthauses, sondern wollten auch einen Blick in dessen Vergangenheit werfen. Bestens vorbereitet darauf war Stadtheimatpfleger Eberhard Polland. Extra für diesen Tag hatte er breite Recherchen zur Hirtentradition angestellt und beispielsweise herausgefunden, dass schon 1690 ein Hirthaus in Hohenwald erstmals erwähnt wurde. Dieses Haus war damals eine Art Genossenschaftshaus in Dorfeigentum, das einem Hirten für ein ärmliches Leben überlassen wurde.

Die 38 Quadratmeter Hirthaus waren seither recht durchgehend bewohnt: Nach dem Ende der Hirtentradition um 1945 wohnten bis zu zehn Heimatvertriebene in der stromlosen Hütte.

Viele Besucher

Dem kleinen Vortrag Von Stadtheimatpfleger Polland lauschte gleich eine ganze Festhalle voll Menschen und auch danach gab es zahlreiche Fragen und Gespräche. Bestens versorgt wurden die vielen Besucher durch selbstgebackenen Kuchen der Hohenwalder, dazu gab es Kaffee und auch kalte Getränke.

Fotos: Stadt Tirschenreuth

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