Casinos weltweit bestohlen: Bundespolizei stoppt “diebischen Houdini”

Vohenstrauß. Ein berüchtigter Trickbetrüger ging der Bundespolizei Waidhaus ins Netz. Der Mann nutzte seine geschickten Hände für illegale Machenschaften. Er hat sich dem Glücksspiel verschrieben – damit ist jetzt aber Schluss. 

Der italienische Staatsbürger, den Fahnder der Bundespolizei Waidhaus am Mittwochnachmittag festnahmen, hatte ein buchstäblich geschicktes Händchen, das er aber zu illegalen Machenschaften missbrauchte. Bei der Kontrolle an der A6-Ausfahrt “Vohenstrauß Ost” stellten die Beamten fest, dass der 58-Jährige von der Staatsanwaltschaft Stuttgart seit dem Jahr 2015 mit Vollstreckungshaftbefehl gesucht wird. Damals war der Mann wegen Diebstahls in einer Spielbank zu 13.000 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Das Geld blieb bis dato schuldig.

Kurios: Casinos weltweit fürchten ihn

Nach seiner Festnahme durchsuchten die Bundespolizisten das Gepäck des Italieners und entdeckten zwei gefälschte italienische Identitätskarten mit dessen Konterfei und Aliasnamen. Während der Sachbearbeitung des Falls ergaben sich kuriose Ergebnisse: Bei dem Beschuldigten handelt es sich offensichtlich um einen Trickbetrüger, der an den Roulette-Tischen in Kasinos weltweit mit großer Fingerfertigkeit Jetons klaut und in bares Geld umtauscht. Deshalb gilt er in den Spielbanken nahezu ganz Europas als unerwünschte Person.

Gegen ihn waren schon mehrfach Strafverfahren wegen Betrugs, Hausfriedensbruchs und Diebstahls anhängig. Sein Reisepass war im Übrigen von den italienischen Behörden längst eingezogen worden. Auf seiner eigenen (echten) “Carta d’Identità” war vermerkt, dass er Bella Italia nicht verlassen dürfe.

Trickspiele jetzt vorbei!

Doch was wäre ein Trickbetrüger ohne Tricks. Der “diebische Houdini” beschaffte sich zwei falsche ID-Karten, mithilfe derer er trotz Hausverbots in diverse Spielkasinos gelangte, um dort wieder illegal Spielmarken in seine Taschen zu zaubern. Auch diesmal kam der geschickte Dieb aus einem Glückstempel im benachbarten Rozvadov in Tschechien. Ob er die 1.000 Euro, die er mit sich führte, ergaunert oder legal erspielt hat, wollte er jedoch nicht verraten.

Seine Glückssträhne findet nun ohnehin ein jähes Ende. Die Bundespolizei lieferte ihn wegen des aktuellen Haftbefehls für mehr als ein Jahr Ersatzfreiheitsstrafe in die JVA Weiden ein. “Rien ne va plus – nichts geht mehr!”, heißt es von der Bundespolizei.

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