Das sagt Mundartautor Dieter Radl über die Oberpfälzer

Eschenbach. Dieter Radl, Mundartautor und Autor des Buches “Wäi mir da Schnowl gwaggsn is” aus Sulzbach, eröffnete die 1. Eschenbacher Mundarttage 2018 im Kulturzentrum “Beim Taubnschuster”. Diese hatte der Heimatverein gemeinsam mit dem Kulturpreis Pressath, der VHS und der Buchhandlung Bodner organisiert.

Von Jürgen Masching

„Dieter Radl ist bekannt wie ein bunter Hund”, so begrüßte der Vorsitzende des Heimatvereins Karl Heinz Keck den Sulzbacher. Gleich zu Beginn seines fast zweistündigen Auftrittes betonte er: „Ich komme aus Sulzbach und nicht aus Rosenberg, ganz wichtig.“ Außerdem stellte er klar, wie viele Dialekte es in Bayern gibt und dass der Oberpfälzische am Schönsten ist.

In Sulzbach gibt es einen anderen Dialekt wie in Amberg, dazwischen liegen aber nur knapp 15 Kilometer,

stellte Dieter Radl fest.

Redefaule Oberpfälzer

Es wird gespottet, dass die Oberpfälzer Mundart eine Sprache ohne Konsonanten sei und nur aus Lauten bestehe. Der Oberpfälzer gilt ja im Allgemeinen als redefaul. Und wenn er redet, dann ist er für viele nicht verständlich. So heißt es zumindest. Außerdem galt der Dialekt im 18. Jahrhundert als rau, steif und starr. Dieter Radl wörtlich:

Da muss ich mich entschieden dagegen wehren, denn unser Dialekt ist eine Sprache, ein Ausdrucksmittel der ganz besonderen Art.

Im Saal des Kulturzentrums fanden sich an diesem Abend viele Zuschauer ein, die nicht nur lachten und schmunzelten, sondern auch viel zum Nachdenken hatten. Auch wurde manchmal nachgefragt, was ein Wort bedeutet, denn alles verstand man dann doch nicht. „Aber so ist er, der oberpfälzische Dialekt“, meinte Radl. Die musikalische Unterhaltung gab es aus Vorbach mit Akkordeon und Gitarre.

Highlight im kommenden Jahr

Die nächste Veranstaltung im Taubenschuster findet am 18. Oktober mit Hans Günther Lauth aus Wiesau statt. Am 8. November ist dann Harald Grill aus Wald (Landkreis Cham) vor Ort und spricht über das Thema “Baustellen des Himmels”.

Das Highlight im nächsten Jahr ist der Besuch von Professor Anthony Rowley, dem bayerischen Mundartforscher und Herausgeber des Bayerischen Wörterbuches.

Bilder: Jürgen Masching