Faschingsgarde: Nicht alles klappt so reibungslos, wie Hebefiguren

Krummennaab. Sie sind jung, lebenslustig und lieben das Tanzen: Die Gardemädchen des TSV Krummennaab starten am 11. November in die neue Faschingssession. Ein Problem aber treibt die Verantwortlichen um „Garde-Mama“ Tanja Totzauer und Trainerin Julia Birk aber alle Jahre wieder um. 

Von Udo Fürst

Konzentriert, diszipliniert und aufmerksam lauschen sie den Anweisungen ihrer Trainerinnen. Das ist nicht selbstverständlich für neun bis 15 Jahre alte Mädels. Seit Ostern studieren die knapp 20 jungen Damen der Garde des TSV Krummennaab ihre Tänze ein, die sie in der kommenden Faschingssaison auf vielen Nordoberpfälzer Bühnen vorführen werden. Unter Anleitung von Julia Birk, Simone Grabner und Sabine Weber trainieren Luzi, Lilli, Tiffany, Leonie, Julia, Nele und ihre Kolleginnen immer am Freitag in der Schulturnhalle. Trainerin Julia (26) kann dabei auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen, tanzte sie doch schon mit sieben Jahren in der Garde, die es seit mehr als 20 Jahren gibt.

Auch Luzi Roth ist mit 13 Lenzen schon ein „alter Hase“ und bereits seit zehn Jahren dabei. „Tanzen hat mir schon immer gefallen“, erzählt sie. Genauso geht es ihrer ein Jahr älteren Schwester Lilli, die „einfach nur Spaß haben“ will. Lässig lehnen sich die beiden aneinander, posieren bereitwillig für das Foto des Reporters. Wenig später klatscht die Trainerin in die Hände und ruft zum Gruppenbild, für das die 20 Mädels in ihren schwarzen Hosen und Shirts gleich posieren werden.

Kampf um Finanzierung der teuren Kostüme

Es dauert ein paar Minuten, bis die Mädchen der Kinder- und Jugendgarde ihre Figuren gefunden und ihre Plätze eingenommen haben. Dann aber sitzen die Spagats und diversen Hebefiguren. Nach ein bisschen Kichern und Stöhnen sitzt das Erscheinungsbild. Fast perfekt präsentieren sich die Mädels als Gesamtkunstwerk. So reibungslos wie die Figuren klappt nicht alles bei der Faschingsgarde des kleinen Vereins. „Es ist alle Jahren ein ziemlicher Kampf, Geld für die Kostüme aufzutreiben“, sagt Julia Birk.

Zusammen mit Abteilungsleiterin und „Garde-Mama“ Tanja Totzauer ist sie ständig auf der Suche nach Sponsoren und Unterstützern, um die neuen Kleider finanzieren zu können. Bei aller Bescheidenheit, in der man sich stets üben muss, sollen die Mädchen ja gut aussehen, wenn es ab Januar heißt: „Und nun begrüßen wir die Garde des TSV Krummennaab, die uns ihren Show- und Gardetanz vorführen wird.“

Ihren ersten Auftritt werden die Mädchen aber schon früher haben: Am 11. November stürmen sie gemeinsam mit den Großen der TSV-Faschingsgarde das Rathaus in ihrer Heimatgemeinde. Dabei wird es eine Familienzusammenführung geben: Der Vater der Gardemädels Lilli und Luzi heißt Uli und ist Bürgermeister der 1.200-Seelen-Gemeinde.

Bilder: Udo Fürst