Im Dienste der Sicherheitswacht

Weiden. Die Sicherheitswacht hat auch in Weiden 13 ehrenamtliche Einsatzkräfte. Polizeihauptmeister Thomas Fritsch von der Polizei Weiden gab den Mitgliedern der AG 60-plus einen Einblick über Rechte und Pflichten der Sicherheitswacht. 

Von Jürgen Wilke 

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Einblicke in Rechte und Pflichten der Sicherheitswacht gab Polizeihauptkommissar Thomas Fritsch (links). Weiter stehend: Ursula Kinner, Helmut Zupfer, Wilhelm Moser.

Die Arbeitsgemeinschaft 60plus der Weidener SPD mit ihrer ersten Vorsitzenden Ursula Kinner und deren beiden Stellvertretern Helmut Zupfer und Wilhelm Moser hatte zum Vortrag unter dem Motto „Rechte und Pflichten der Sicherheitswacht“ eingeladen. Dazu begrüßte Ursula Kinner im Café Mitte am Stockerhutpark den Referenten Polizeihauptkommissar (PHK) Thomas Fritsch von der Polizeiinspektion Weiden und zahlreiche AG 60-plus-Mitglieder.

Über 1.500 ehrenamtliche Mitglieder bei der Sicherheitswacht

Der Polizeibeamte erklärte, dass die Sicherheitswacht keinesfalls eine Bürgerwehr ist. Sie ist der bayerischen Polizei unterstellt, gehört dieser jedoch nicht an. Das Sicherheitswachtgesetz trat am 31. Dezember 1996 in Kraft, nachdem sich zuvor ein dreijähriger Pilotversuch in Nürnberg, Ingolstadt und Deggendorf als erfolgreich erwiesen hatte. Angehörige der Sicherheitswacht haben neben der Befugnis der so genannten Jedermann-Festnahme nach einer Straftat das Recht, Personen anzuhalten, sie zu befragen und ihre Personalien festzustellen, sollte dies zur Gefahrenabwehr notwendig sein. Inzwischen zählt die Sicherheitswacht bayernweit 1.500 ehrenamtliche Mitarbeiter.

Wer kann Mitglied werden?

In Weiden gibt es 13 Ehrenamtliche (Stand 2017), drei Frauen und zehn Männer. Jeder Bürger zwischen 18 und 62 Jahren kann sich bewerben und bis zum 67. Lebensjahr in der Sicherheitswacht tätig sein. Die Ausbildung beträgt 40 Einheiten á 45 Minuten. Als Aufwandsentschädigung gibt es acht Euro pro Stunde. Zur Ausrüstung gehören: Wetterschutzjacke, Poloshirt, Käppi, Digital-Funkgerät, Reizstoffspray und demnächst Erste-Hilfe-Material.

Sicherheitswacht im Einsatz: Wann und wo?

In der Regel leisten die Ehrenamtlichen maximal 25 Stunden pro Woche Dienst. In den meisten Fällen sind sie wegen Eigensicherung als Doppelstreife unterwegs. Sie dürfen keinen Zwang anwenden und keine gebührenpflichtigen Verwarnungen erteilen. Präsent ist die Sicherheitswacht vor allem in öffentlichen Parks und Anlagen, am Zentralomnibusbahnhof, in der Innenstadt, im Stadtbad, bei ÖPNV-Fahrten, in Asylbewerberheimen, im Umfeld von Gebäuden oder Einrichtungen, an denen es immer wieder zu mutwilligen Zerstörungen oder Schmierereien kommt, sowie bei Festen und Veranstaltungen.

Bei Gefahrenlage haben sie das Recht auf Anhalten und Befragungen, Identitätsfeststellung und Platzverweis. Die Angehörigen der Sicherheitswacht tragen ein blaues Hemd sowie eine blaue Einsatzjacke mit der Aufschrift „Sicherheitswacht“. Sie müssen sich auf Verlangen ausweisen, wenn der Zweck der Maßnahme dadurch nicht gefährdet wird. Erfahrene Polizeibeamte entscheiden nach der aktuellen Sicherheitslage, wo und wann die Sicherheitswacht auf Streife geht.

Mitglieder gratulieren Renate Fleischmann

PHK Fritsch fand in den AG 60-plus-Mitgliedern eine aufmerksame Zuhörerschaft und beantwortete noch zahlreiche Fragen. Die AG-Vorsitzende bedankte sich für den aufschlussreichen und interessanten Vortrag. Im Rahmen der Veranstaltung gratulierte Ursula Kinner einem langjährigen AG 60plus-Miglied: Renate Fleischmann erhielt zum 75. Geburtstag ein kleines Geschenk.

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Ursula Kinner überreichte Renate Fleischmann zu ihrem 75. Geburtstag ein kleines Präsent.

Die „AG 60plus“ ist die Arbeitsgemeinschaft der SPD für Seniorinnen und Senioren über 60 Jahren. Sie ist eine der insgesamt elf Arbeitsgemeinschaften der SPD, die im Rahmen der politischen Willensbildung und im organisatorischen Aufbau der Partei eine besondere Bedeutung haben. Die „AG 60plus“ ist die größte Arbeitsgemeinschaft in der SPD.

Bilder: Jürgen Wilke 

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