Warum Jagd kein Randthema ist

Neustadt/WN. Bestens besucht war die Hubertusfeier des Jagdschutz- und Jägerverbandes (BJV) Weiden-Neustadt, aber braucht es diese Art von traditionellen Feiern eigentlich noch? Diese Frage warf BJV-Regierungsbezirksvorsitzender Alexander Flierl auf und antwortete selbst mit einem Zitat von König Ludwig I. „Was alt ist und gut, soll bleiben. Was alt ist und gleichgültig, mag bleiben. Was alt ist und schlecht, will ich stürzen, und wenn es tausend Jahre bestünde“, soll der Bayern-König formuliert haben.

Von Benedikt Grimm

„Die Hubertusfeiern sind keine alten Zöpfe, sondern im Gegenteil – sie sind Zeugen von der Kultur der Jagd, des Jagdhornblasens und der Art, wie wir jagen“, betonte Alexander Flierl. „Die Jagd ist beileibe kein politisches Randthema, dass nur die 70.000 Jagdscheininhaber betrifft“, betonte der Landtagsabgeordnete aus dem Stimmkreis Schwandorf. Land- und Forstwirtschaft, der Natur- und Artenschutz – kurzum alles was den ländlichen Raum ausmache – korreliere auch mit dem Thema Jagd.

Flierl wollte außerdem klar stellen, dass von den legalen Waffenbesitzern und Jägern keine Gefahr ausginge. „Ich glaube, wir haben ein bewährtes System, auf das sich der Staat verlassen kann“, sagte Flierl zu Forderungen nach weiteren Auflagen für Waffenbesitzer. Die Technik der Nachtsichtgeräte sei nicht per se etwas Schlechtes sondern vielmehr ausschlaggebend bei der Bejagung der Schwarzwildpopulation. Dabei setzt der Politiker und Verbandsfunktionär auf ein gutes Miteinander mit der Agrarbranche:

Die Landwirte sind unsere Partner und nicht unsere Gegner. Die Jagd kann nur Bestand haben, wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten. Wir müssen gemeinsam dafür kämpfen und gemeinsam dafür eintreten.

Verbundenheit zur Schöpfung

Schon vor der Versammlung im Weißen Rössl hatte ein Großteil der Jägerschaft die von der Jagdhornbläsergruppe Windischeschenbach gestaltete Hubertusmesse in der Stadtpfarrkirche besucht. Vor dem Volksaltar hatten Helfer einen Hubertushirsch aufgebaut. „In Ihrer Liebe zur Natur kommt die Verbundenheit der Jäger zu Gottes Schöpfung zum Ausdruck. Ebenso ist die Gemeinschaft ein wichtiger Bestandteil der Jagd“, sagte Stadtpfarrer Josef Häring in seiner Predigt. Im Anschluss fand auf dem Kirchplatz ein kleines Standkonzert der Windischeschenbacher Jagdhornbläser mit der Weidener Bläsergruppe statt.

Treue Jäger

„Was ist ein Verein ohne seine treuen Mitglieder? Nur die Mitglieder gestalten das Vereinsleben und stellen die Gemeinschaft auch nach außen hin dar. Nur gemeinsam gelingt es die Ethik der Jagd einer breiten Bevölkerungsgruppe näher zu bringen“, sagte der kommissarische Vorsitzende Wolfgang Hohlmeier. Als treue Mitglieder wurden Moritz Nickl, Günther Schmidt, Johann Fahrnbauer, Norbert Heil, Michael Lang, Hans-Otto Lindner, Martin Beyer, Reinhold Meier, Anton Fahrnbauer und Albert Neubauer geehrt. Schon seit 40 Jahren gehören Ernst Lex, Josef Hoschopf, Reinhard Schmid und Reinhard Gevatter dem Verband an. Auf ein halbes Jahrhundert Mitgliedschaft bringen es Hermann Völker, Bernhard Riebl, Hermann Seidl und Günther Wittmann.

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Für 25-, 40- und 50-jährige Treue zum Jagdschutz- und Jägerverband Weiden-Neustadt gratulierten Regierungsbezirksvorsitzender Alexander Flierl und der kommissarische Kreisvorsitzende Wolfgang Hohlmeier (Erster und Dritter von links) den Jubilaren.

Jagd ein beliebtes Hobby

„Mich freut es, dass immer noch so ein großes Interesse an unserem Hobby besteht“, sagte Ausbildungsleiter Hans Trottmann, der den Jagdbrief an 20 Absolventen überreichen konnte. Die neuen Jäger sind: Michael Argauer, Markus Bachmeier, Christian Bachofner, Florian Beyer, Martin Ertl, Johannes Ertl, Stefan Federl, Martin Götz, Richard Luber, Johannes Nagler, Johannes Paetzold, Frank Pirk, Hans Prem, Andreas Scheuner, Josef Stangl, Martin Strigl, Alexander Völkl, Markus Waldhier, Matthias Wittmann und Thomas Zielbauer.

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Kommissarischer Vorsitzender Wolfgang Holhlmeier (von links), Ausbildungsleiter Hans Trottmann und Regierungsbezirksvorsitzender Alexander Flierl (Vierter von links) gratulierten 20 neuen Jägern zur erfolgreichen Ausbildung.

Viel Arbeit für Hundeführer

Auch neue Hundeführer mit ausgebildeten Jagdhunden gibt es im Kreisverband. „Es wurde viel gearbeitet und viel gelitten, aber es hat geklappt“, freute sich Gerhard Greim, der für das Hundewesen verantwortlich zeichnet. Michael Singer, Ottmar Schmid, Jürgen Stemmer, Moritz Nickl, Norbert Zintl, Markus Hummel und Melanie Wallbrunn haben die Prüfung mit ihren Vierbeinern erfolgreich durchlaufen. Als Prüfungsleiterin fungierte Angelika Hummel.

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Viel Arbeit und Geduld erfordert die Ausbildung von Jagdhunden. Diese fünf Herren (von rechts) bestanden die Prüfungen mit ihren Vierbeinern erfolgreich – auch dank des Engagements von Gerhard Greim und Angelika Hummel (Dritter und Vierte von links) die für das Hundewesen und die Ausbildung zuständig sind.

Bilder: Benedikt Grimm 

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