„Wir haben die Zukunft der Stadt selbst in unserer Hand“

Vohenstrauß. Der Stadt geht es gut, sie wächst an Neubürgern und Gewerbe, sie kann sich ihre Pläne leisten, muss die Herausforderungen der kommenden Jahre nicht scheuen. Das ist die Quintessenz der Ansprache Bürgermeister Andreas Wutzlhofers in der Jahresschlusssitzung des Stadtrates.

Von Gabi Eichl

Jahresschluss Stadtrat Vohenstrauß
Bürgermeister Andreas Wutzlhofer (links) zeichnet ein rundum positives Bild der aktuellen Situation von Stadt und Großgemeinde; vorn von rechts: Außendienstleiter Karl Frey, Bauamtsleiter Hans Balk, Kämmerer Rainer Dötsch. Bild: Gabi Eichl

Dem Stadtrat stellt Wutzlhofer die denkbar besten Noten aus. Die Arbeit im Gremium sei geprägt von „ausgezeichneter Kollegialität, selbstverständlichem Miteinander, größter Aufrichtigkeit und gegenseitigem Vertrauen“. Ein erfolgreiches Jahr gehe zu Ende, es sei „viel für die Heimat erreicht“ worden. Zu verdanken sei das neben der konstruktiven Zusammenarbeit im Stadtrat einer ausgezeichneten Haushaltsdisziplin und der guten Einkommenssituation der Stadt, die somit „uneingeschränkt handlungsfähig“ bleibe. Wutzlhofer sagt wörtlich: „Wir haben die Zukunft von Vohenstrauß selbst in unserer Hand.“

Die Zukunft aus einer geordneten Finanzlage heraus gestalten zu können, sei natürlich erfreulicher, als dauernd nach Einsparmöglichkeiten suchen zu müssen. Und noch einmal lobt Wutzlhofer den Stadtrat: „Mit einem gesunden Mix aus Innovation, Flexibilität und ein Stück weit auch Risikobereitschaft hat es unser Stadtgremium gut verstanden, die steten Änderungen auch als eine neue Chance zu verstehen.“

„Wirklich solide Finanzlage“

Das positive Bild der Großgemeinde illustriert Wutzlhofer mit Zahlen. Der Anfang des Jahres beschlossene Haushalt hatte ein Volumen von 21,2 Millionen Euro, gegen Ende des Jahres habe sich die Haushaltslage sehr gut entwickelt, es seien keine Kredite oder Entnahmen aus den Rücklagen notwendig gewesen, alle Maßnahmen hätten frei finanziert werden können.

Trotz Schulden in Höhe von 775.000 Euro zum 31.12.18 könne von einer „wirklich soliden Finanzsituation“ gesprochen werden, da diesen Schulden mehr als 5 Millionen Euro Rücklagen gegenüberstünden. Die Pro-Kopf-Verschuldung beläuft sich Wutzlhofers Angaben zufolge auf aktuell 104 Euro, ohne die Photovoltaik-Anlagen auf 82 Euro.

Auch die städtebauliche Entwicklung sei positiv. Im Baugebiet „Sommerwiesen“ stehe nach nur einem Jahr der Ausweisung der ersten 69 Bauplätze bereits die Erweiterung an; in einem zweiten Bauabschnitt sollen weitere 29 Parzellen geschaffen werden. Aktuell seien 40 Plätze verkauft, 26 vorgemerkt; „Vohenstrauß, eine bevorzugte Wohnadresse“, sagt Wutzlhofer. In gleicher Weise seien die Flächen im Gewerbegebiet Vohenstrauß-Ost nachgefragt; die Erweiterung sei bereits beschlossen.

Jahresschluss Stadtrat Vohenstrauß
Eine Zugabe muss die Band „Casamento“ geben, die den Abend in der Besetzung der Schwestern Lena Rötzer und Steffi Mittelmeier (Gesang) und Michael Ertl (Klavier) mitgestaltet. Bild: Gabi Eichl

1,5 Millionen für Straßenunterhalt

Als weitere Vorhaben nennt der Bürgermeister den Vollausbau der Pleysteiner Straße und den Abbruch der ehemaligen Brauerei Würschinger und die Neuschaffung von 30 Parkplätzen dort („erhöhter Parkdruck in der Innenstadt und an der Peripherie“); sehr erfreulich seien die Pläne für ein neues Lokal im früheren Hölzl-Kaufhaus. In Sachen Straßenunterhalt bleibe die Stadt am Ball; 2018 seien rund 1,5 Millionen Euro in Maßnahmen im Gemeindegebiet investiert worden.

Immens gefordert sei die Stadt in Bezug auf die Sicherung der Wasserversorgung; die Verbesserungen in den Wasserschutzgebieten, aber auch der Erhalt von Quantität und Qualität des Wassers seien mit großen Kosten verbunden. Die technischen Anlagen müssten in Kürze umfangreich saniert werden, dies habe eine deutliche Gebührenerhöhung mit sich gebracht. Wutzlhofer gibt jedoch zu bedenken: „1,83 Euro für 1000 Liter bestes Grundnahrungsmittel.“ Die Herausforderungen würden nicht weniger:

Wir sehen daher einem spannenden Jahr entgegen.

Gedenken an Verstorbene

Der Zweite Bürgermeister Uli Münchmeier lobt seinerseits „Weitblick und vertrauensvolle Zusammenarbeit“ im Stadtrat; alle Maßnahmen seien mit großer Bürgernähe und Bürgerfreundlichkeit angegangen worden. Ein großes Lob spricht Münchmeier den vielen ehrenamtlich Tätigen in der Großgemeinde aus.

Der Stadtrat und die städtischen Bediensteten gedenken in der Sitzung des in diesem Jahr verstorbenen ehemaligen Stadtrats Dr. Max Paulus und des Außendienstmitarbeiters Johann ZeitlerAnnette Helgert aus dem Vorzimmer des Bürgermeisters liest an Stelle der Ansprache des erkrankten Amtsleiters Alfons Sier eine Weihnachtsgeschichte über einen Christbaumständer vor, der am Heiligen Abend ein unerwartetes Eigenleben entwickelt.

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