“Bestes Ergebnis” – Erfolg nach Ver.di-Streik

Grafenwöhr. Nach großflächigen Streiks in den Standorten Grafenwöhr, Vilseck und Hohenfels gab es ein Ergebnis von 2,85 Prozent linearer Lohnerhöhung für die Beschäftigten der Stationierungsstreitkräfte.

Von Renate Gradl

Wolfgang Dagner, der ver.di-Fachgruppenvorsitzender, SSk Stationierungsstreitkräften Jahresabschluss
Wolfgang Dagner, Ver.di-Fachgruppenvorsitzender bei den Stationierungsstreitkräften (SSK).

Gute Nachrichten bei der Ver.di-Jahresabschlussversammlung: Wolfgang Dagner, der Ver.di-Fachgruppenvorsitzender bei den Stationierungsstreitkräften (SSK) bezeichnete die Lohnerhöhung von 2,85 Prozent als “bestes Ergebnis der letzten zehn Jahre”. Vorangegangen waren Warnstreiks in Oberpfälzer Standorten. “Es gab aber auch Kritik an diesem Abschluss. Da die Tarifkommission das Gefühl hatte, dass der Verhandlungsspielraum ausgereizt war, wurden die Verhandlungen beendet. Die Mitgliederbefragung ergab danach eine Zustimmung von 64 Prozent”, erklärte Dagner den Zuhörern – darunter Thomas Beitz, Vorsitzender des Ortsvereins West, Ludwig Brunner (Vorsitzender des Fachbereichs 6 Oberpfalz), Manfred Haberzeth von den Ver.di-Senioren sowie Klaus Lehl, dritter Bürgermeister von Eschenbach.

Lehrlinge fehlen

Der Ver.di Fachgruppenvorsitzende informierte auch über die Abschaffung der Lohngebiete im Arbeiterbereich. “Nicht ein bayerischer Kollege wird zukünftig nicht weniger verdienen, als die Kollegen, die bereits hier beschäftigt sind”. Schlechter sehe es bei der Lehrlingssituation aus. “Trotz großer Ankündigungen im Vorfeld wurde in der Garnison kein Lehrling eingestellt, lediglich jeweils einer im Logistikbereich und zwei in der Maintenance Activity in Vilseck”, was Dagner bedauert – und das bei 1.500 bis 2.000 Beschäftigten. Im Bereich der Garnison finden außerdem Umstrukturierungen statt, wie die Zentralisierung der Vertragsabteilung beim Handwerksbereich Grafenwöhr.

Der Steinbruch wurde bereits im Herbst geschlossen und das betreffende Personal umgesetzt beziehungsweise mit Auflösungsvertrag freigekauft. Bei der 7th ATC wurden die Arbeitsverträge der 34 befristeten Schießbahnarbeiter verlängert. Eventuell können diese später unbefristet arbeiten. Außerdem wurde das AAFES Car Care Center geschlossen. Acht betroffene Beschäftigte konnten aber innerbetrieblich auf andere Positionen umgesetzt werden.

Umstrukturierungen und Ausblick

Dagner informierte außerdem über Umstrukturierungen bei Ver.di.: Die Fachgruppen auf Bundes- und Landesebene werden durch Fachkommissionen ersetzt. Dann gab er einen Ausblick auf 2019: Bereits nächste Woche findet ein Gesprächstermin der Grafenwöhrer Betriebsvertretungen mit der Staatskanzlei statt. Im Mai wird es erstmals im Vorfeld der Tarifrunde eine tarifpolitische Konferenz der ehrenamtlichen Ver.di Funktionäre aus dem Bereich der US-Streitkräfte, der Briten, Franzosen und NATO geben. Der Fachgruppenvorsitzende der SSK bedankte sich bei allen, die mit gestreikt hatten und wies auf die im Frühjahr gestartete Vertrauensleutekampagne “Du bist dabei” hin.

“Die Mitgliedschaft bei Ver.di ist kein Vollkaskobeitrag. Man muss auch etwas dafür tun”, sagte Dagner. Die Kampagne soll interessierte Beschäftigte an die Gewerkschaft Ver.di heranführen. Die tariflich vereinbarten Leistungen mussten schließlich von den Gewerkschaftsmitgliedern erkämpft werden.

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