K&L Ruppert: Aufatmen in Weiden

Weiden. Aufatmen bei den 21 Mitarbeitern des Weidener Modehauses K&L Ruppert: Die Filiale bleibt erhalten.

Von Udo Fürst und Jürgen Wilke

K&L Ruppert Weiden Markus Meiler Veronika Weiß
Im K&L Ruppert in Weiden geht es weiter. Die Erleichterung der Kollegen war deutlich zu spüren, wie Filialleiter Markus Meiler und Hauptkassiererin Veronika Weiß erzählen. 

Filialleiter Markus Meiler strahlte über das ganze Gesicht: „Als vor wenigen Tagen bekannt wurde, dass der Standort Weiden nicht von der Schließung betroffen ist, herrschte bei allen Mitarbeitern riesengroße Freude.“ Auch Veronika Weiß berichtet, dass bei allen Kollegen große Erleichterung zu spüren war. Die Hauptkassiererin gehört zu den treuesten Ruppert-Mitarbeiterinnen in Weiden und arbeitete bereits bei K&L Ruppert, als Markus Meiler noch in der Weigelstraße als Lehrling begann.

Das Modehaus mit Stammsitz in Weilheim hatte Ende vergangenen Jahres ein sogenanntes “Schutzschirmverfahren” beantragt. Dabei handelt es sich um eine spezielle Form des Insolvenzverfahrens, das dem Unternehmen Zeit gibt, sich in Eigenregie zu sanieren. Der 1962 gegründete Textilhändler hat rund 900 Mitarbeiter in 57 Filialen in Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen und Hessen. Neben der Filiale Weiden führt das Unternehmen in der Region auch Häuser in Amberg (17 Beschäftigte), Bayreuth (23), Neumarkt (21) Regensburg (30) und Cham (13). Die gute Nachricht: In all diesen Filialen geht es weiter.

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Die Kunden von K&L Ruppert können auch weiterhin in Weiden shoppen. Fotos: Wilke

14 Filialen weniger

„Im Zuge der Restrukturierung werden bis Ende April insgesamt 14 Filialen geschlossen und die Organisationsstruktur dementsprechend angepasst“, schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Dies habe die K&L-Geschäftsführung gemeinsam mit dem Betriebsrat nach Zustimmung des Gläubigerausschusses beschlossen. Geschlossen wird auch das Haus in Hof. Alle 200 betroffenen Mitarbeiter können in einer anderen K&L-Filiale weiter beschäftigt werden. Gleichzeitig werde K&L die bestehenden Filialen modernisieren und das Sortiment optimieren, heißt es weiter im Schreiben von K&L. Auf den laufenden Geschäftsbetrieb habe das Insolvenzverfahren keine Auswirkungen.

Guter Start

K&L Ruppert Weiden Verkauf Angebote
Laut Unternehmen ist das Neujahrsgeschäft gut angelaufen

Trotz des schwierigen Marktumfelds und des negativen Trends in der gesamten Branche könne K&L auf ein positives Weihnachtsgeschäft sowie einen guten Start ins neue Jahr 2019 zurückblicken, so Jens Bächle, CEO bei K&L. „Die Schließung von 14 Filialen ist leider unerlässlich, um K&L wieder in die Profitabilität zurückzuführen und als Ganzes erhalten zu können. Bei allen betroffenen Standorten sehen wir auch unter Annahme günstiger Rahmenbedingungen mittel- bis langfristig nicht die Chance, dass sie einen positiven Ergebnisbeitrag leisten können“, sagt Christian Gerloff, Geschäftsführer (CRO). Den betroffenen Mitarbeitern wird angeboten, in eine andere Filiale zu wechseln.

Auf das laufende Geschäft der Filialen soll die Schließung keine Auswirkungen haben, teilt das Unternehmen mit. Auch bestehe ausreichend Liquidität und man sei bis Ende des Jahres durchfinanziert. „Es gibt sehr gute Aussichten, dass das Verfahren bald erfolgreich abgeschlossen werden kann“, sagt Sachwalter Rechtsanwalt Oliver Schartl.

Bilder: Jürgen Wilke

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