Mehr als ein Einblick: Möglichkeiten der Magen- und Darm-Endoskopie

Weiden. Es ist ein maximal eineinhalb Zentimeter dicker Schlauch mit Beleuchtungssystem, Kamera, Spül- und Absaugvorrichtung und Kanälen, um spezielle Instrumente einzuführen – das Endoskop. Wurde es vor einigen Jahren nur zur Diagnoseerstellung genutzt, wird es am Klinikum Weiden heute in vielen Fällen zeitgleich auch zur Therapie verschiedener Erkrankungen eingesetzt. Welche Vorteile das mit sich bringt, erläutert Prof. Dr. Frank Kullmann, Chefarzt der Medizinischen Klinik I am Klinikum Weiden, im Rahmen der Vortragsreihe „Chefarzt im Gespräch“.

Mehr als ein Einblick - Prof. Dr. Frank Kullmann stellt Möglichkeiten der Magen- und Darm-Endoskopie vor
Prof. Dr. Frank Kullmann, Chefarzt der Medizinischen Klinik I am Klinikum Weiden, wird in seinem Vortrag die therapeutischen Möglichkeiten der Magen-Darm-Endoskopie erläutern. Bild: Kliniken Nordoberpfalz AG.

Endoskopien kommen in vielen unterschiedlichen medizinischen Fachgebieten zum Einsatz. Durch die ständige Weiterentwicklung der Technik wurde es möglich, diagnostische Eingriffe in vielen Fällen mit therapeutischen Anwendungen zu kombinieren. So können unter anderem Polypen im gesamten Verdauungstrakt abgetragen, Gallen- oder Blasensteine entfernt, Blutungen gestillt oder Engstellen beseitigt werden. „Wir können damit zum Beispiel Gewebeproben entnehmen und gleichzeitig kleinere Eingriffe durchführen. Diese Kombination von Diagnostik und Therapie ersetzt in vielen Fällen zusätzliche chirurgische Eingriffe, die vor einigen Jahren noch zwingend nötig gewesen wären“, erklärt Prof. Dr. Kullmann.

Doppelter Einsatz

Ein Beispiel für diesen „doppelten Einsatz“ des Endoskops ist die Behandlung bei einer Refluxerkrankung. „Hier wird ein Teil des Mageneingangs über das Endoskop behandelt, so dass ein Zurückfluten der Magensäure in die Speiseröhre verhindert wird“, so der Chefarzt der Medizinischen Klinik I. Auch schwere Bauchspeicheldrüsenentzündungen können über eine Endoskopie durch die Magenwand in den Bauchraum therapiert werden. Durch endoskopische Eingriffe besteht auch die Möglichkeit, Tumorerkrankungen in Speiseröhre, Magen oder Darm im Vorfeld zu erkennen und frühzeitig zu behandeln.

„Die Vorteile endoskopischer Eingriffe liegen auf der Hand: die Ergebnisse sind sehr genau und aussagekräftig, lassen sich mit weiteren Eingriffen verbinden und die Komplikationsrate ist gering. Die Patienten profitieren davon, dass das betroffene Organ vollständig erhalten bleibt und größere Operationen häufig vermieden werden können. Das wiederum sorgt für eine schnellere Genesung“, weiß Prof. Dr. Kullmann.

Vortrag am 14. Februar

Bei seinem Vortrag am Donnerstag, den 14. Februar, wird er mit Christian Hirsch, Teamleiter Funktionsdienst Endoskopie, nicht nur detailliert auf die Möglichkeiten der Magen-DarmEndoskopie eingehen, sondern auch Anschauungsmaterial mitbringen, so dass sich die Zuhörerinnen und Zuhörer selbst ein Bild von den Abläufen und der Beschaffenheit eines Endoskops machen können. Beginn des Vortrags ist um 19 Uhr im Besuchercafé am Klinikum Weiden. Der Eintritt ist frei.

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