Rogers- und Witron-Mechatroniker bereit für “WM der Berufe”

Eschenbach/Parkstein. Zwei oberpfälzer Technik-Unternehmen trainieren gemeinsam für die „WM der Berufe“: Mechatroniker-Teams der Rogers GmbH aus Eschenbach und Witron Parkstein wollen bei WorldSkills Germany überzeugen. 

Rogers Eschenbach Mechatroniker Deutsche Meisterschaften 2019
Die Rogers-Mechatroniker Michael Melchner und Tony Beierl (von links) trainieren bereits fleißig, um sich beim WorldSkills Germany-Nationalwettbewerb von ihrer besten Seite zeigen zu können.

„So Jungs, noch vier, drei, zwei, eins… Raus! Fertig!“ Was ein wenig klingt wie das Herunterzählen bis zum Spielende eines Basketballspiels, ist tatsächlich der Countdown in einer stressigen Prüfungssituation. Drei Stunden hatten die beiden Teams der Firma Rogers GmbH aus Eschenbach und der Firma WITRON aus Parkstein Zeit, um eine kleine Förder-Anlage, die verschiedenfarbige Teile auf richtige Ablagepositionen sortieren soll, von Grund auf nach Plan aufzubauen und zu programmieren.

Die beiden Firmen schlossen sich zusammen, um für die „WM der Berufe“ eine originalgetreue Wettkampfsituation nachzustellen. Während der didacta, Europas größter Bildungsmesse, die heuer vom 19. bis 22. Februar in Köln stattfindet, wird der Wettbewerb innerhalb unterschiedlicher Berufsgruppen ausgetragen. Rogers und Witron gehen dabei jeweils mit einem Team von Mechatronikern an den Start – dann trotz des gemeinsamen Trainings natürlich als konkurrierende Mannschaften.

Das erfahrene Team der Rogers GmbH, seit vielen Jahren regelmäßig bei den World Skills Germany vertreten, hatte für die Wettbewerbs-Neulinge von Witron den einen oder anderen guten Tipp auf Lager. Zustande kam die Trainings-Kooperation über die beiden Ausbildungsbetreuer Thomas Hörig (Witron) und Johannes Beierl (Rogers GmbH), die sich aus dem Prüfungsausschuss der Mechatroniker kennen.

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Marco Schmid (eingesprungen für den erkrankten Michael Gleißner) und Stefan Kick von WITRON versuchen die Prüfungs-Aufgabe der WorldSkills Germany mit aller Genauigkeit und den Vorgaben entsprechend zu lösen.

Mechatroniker-Teams sind eigentlich Spitzensportler

„Der Wettbewerb ist wie Spitzensport“, erklärt Ausbildungsleiter Johannes Beierl von der Firma Rogers GmbH. Die große Anspannung über drei Tage und der Stress, den die Teams haben, zehren an den Nerven der jungen Menschen. „Da kann es schon mal vorkommen, dass sich die Teammitglieder kurzzeitig in die Haare bekommen, wenn sie einen Fehler nicht sofort beseitigen können. Aber das ist eher die Ausnahme denn ein funktionierendes Team ist Grundvoraussetzung für einen möglichen Erfolg“, berichtet Beierl, der bereits in der Vergangenheit mit einigen Teams bei der WM der Berufe teilnahm.

Witron stellt in heuer zum ersten Mal ein Team für die WorldSkills Germany. Hierbei treten Stefan Kick, amtierender Bayernsieger im Ausbildungsberuf Mechatroniker, zusammen mit seinem Kollegen Michael Gleißner (Elektroniker Automatisierungstechnik) an. Ob die Mechatroniker trotz Premiere auf den Sieg hoffen können? “Die Jungs müssen sich dafür nur gut konzentrieren“, sagt Thomas Hörig.

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WorldSkills Germany

Während drei Prüfungstagen müssen die sieben Teams von verschiedenen Firmen aus ganz Deutschland gegeneinander antreten und Aufgaben lösen, die aufeinander aufbauen. Dabei geht es nicht nur um Schnelligkeit. Auch Genauigkeit, Kreativität und sauberes Arbeiten werden nach Ablauf der Zeit von einer Expertenjury täglich bewertet. Details sind entscheidend, schon kleine Fehler können das Aus bedeuten. Eine echte Herausforderung. Das Team, das am Ende den Wettbewerb in Köln gewinnt, darf zu den WorldSkills nach Kazan in Russland, der Zweitplatzierte qualifiziert sich für die EuroSkills in Graz (Österreich). [/box]

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Konzentriert bei der Sache: Stefan Kick bei der Erledigung der Übungsaufgabe für die WorldSkills Germany. Links Teamkollege Marco Schmid, im Hintergrund das Team der Rogers GmbH. Bild: Witron.

Michael Melchner und Tony Beierl wollen den Meistertitel für Rogers nach Eschenbach holen. Seit Anfang Januar trainieren sie fast täglich für die Deutschen Meisterschaften – und das sei auch nötig: „Wir wollen die Top-Ergebnisse der letzten Jahre wieder erreichen“, so Ausbildungsleiter und Teamchef Johannes Beierl motiviert. In den letzten drei Wettbewerben sicherte sich Rogers jeweils den dritten Platz. Das sei auch (mindestens) heuer das Ziel, wie Beierl sagt.

Training mit Deutschem Meister

Neben Witron trainierten die Eschenbacher auch mit der Firma Tesa – amtierendem Deutscher Meister und Teilnehmer der letzten Weltmeisterschaften in Abu Dhabi. Dazu Robin Günther und Marius Zimmermann kamen dazu zusammen mit Ausbilder Tobias Wolter nach Eschenbach. Gemeinsam entwickelten die Mechatroniker im Training eine mechanische Einrichtung, die die Abholung von Bauteile ermöglicht – entweder aus einem Stapel oder einem Magazin. Die Bauelemente für die Maschine stellte “Festo didactic” zur Verfügung. „Damit arbeiten wir auch im Wettbewerb – das Training damit hilft natürlich sehr“, so Beierl.

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Die Firmen Rogers und Tesa sind gute Trainingspartner. Gemeinsam bereiten sich die Mitarbeiter auf den Nationalwettbewerb der besten Mechatroniker vor.

Bilder: Witron (2)/Jürgen Masching (2)

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