Saisonbedingt mehr Arbeitslose – historisch niedrige Langzeitarbeitslosen-Zahl

Agentur für Arbeit Arbeitsamt Weiden Symbol Symbolbild

Weiden/Tirschenreuth/Neustadt/WN. Die saisonüblichen Freisetzungen in witterungsabhängigen Branchen bewirkten einen Anstieg der Arbeitslosigkeit in der nördlichen Oberpfalz. Die Arbeitslosenquote betrug 4,2 Prozent und lag um 0,2 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr. Insgesamt 4.961 Männer und Frauen waren im Januar von Arbeitslosigkeit betroffen.

Mit 2.467 Stellenangeboten blieb die Suche der Arbeitgeber nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiterhin hoch. „Bei einer weiterhin sehr stabilen konjunkturellen Lage lässt die winterliche Kälte die Arbeitslosenquote steigen. Die Zahl der arbeitslosen Menschen hat sich vom Dezember auf Januar um 892 erhöht. Diese Zunahme ist saisonbedingt üblich, spielt sich ausschließlich in der Arbeitslosenversicherung ab und fällt insgesamt deutlich niedriger aus als im vergangenen Jahr“, berichtet Thomas Würdinger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weiden.

Insgesamt 3.038 Männer und 1.923 Frauen waren im Agenturbezirk Weiden arbeitslos. Steigende Arbeitslosenzahlen im Januar verzeichnete die Arbeitsagentur insbesondere bei den Männern mit einem Plus von 798 zum Vormonat. Dies waren vor allem witterungsbedingte Neuzugänge aus Außenberufen wie Baugewerbe, Gerüstbau, Garten- und Landschaftsbau sowie aus dem Straßenbau und von Fuhrunternehmen.

Mehr Zugänge typisch für den Winter

Im Berichtsmonat meldeten sich 2.064 Personen neu bzw. erneut arbeitslos. Gleichzeitig beendeten 1.170 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit, 75 mehr als im Vorjahresmonat. Ein Blick auf die Personengruppen zeigt, dass 505 Jugendliche unter 25 Jahren arbeitslos waren. Bei den älteren Arbeitnehmern über 50 Jahre zählte die Arbeitsagentur rund 2.027 von Arbeitslosigkeit betroffene Personen. Die Zahl der ausländischen Erwerbslosen betrug 745.

Weniger Langzeitarbeitslose

„Die Maßnahmen für arbeitslose Menschen werden auch 2019 definitiv nicht gekürzt oder eingeschränkt“, so Würdinger. Die Zahl der Personen mit einer Dauer der Arbeitslosigkeit von mehr als einem Jahr sank erfreulicher Weise überproportional stark um 10,3 Prozent zum Vorjahresmonat.

Entwicklung in den Rechtskreisen

Seit Einführung der Hartz-IV-Reformen werden arbeitslose Menschen mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung von der Agentur für Arbeit und hilfebedürftige Arbeitslose von den Jobcentern betreut. Die saisonbedingten Entlassungen beeinflussten ausschließlich die Zahl der Arbeitslosen in der Arbeitslosenversicherung. Die Vermittlungsfachkräfte der Arbeitslosenversicherung waren im Berichtsmonat für 2.826 Personen zuständig, 912 mehr als im Vormonat. Mit 2.135 hilfebedürftigen Arbeitslosen verzeichneten die Jobcenter einen deutlichen Rückgang von acht Prozent zum Januar 2018.

Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent in Weiden

Regional betrachtet waren im Stadtgebiet Weiden 1.399 Menschen arbeitslos, im Landkreis Neustadt/WN 2.003 und im Landkreis Tirschenreuth 1.559. Die aktuelle Arbeitslosenquote im Stadtgebiet Weiden von 5,9 Prozent lag deutlich unter dem Vorjahresniveau von 6,4 Prozent.

Unterbeschäftigung sinkt

Unter den Begriff der Unterbeschäftigung gehören beispielsweise Menschen, die sich in Weiterbildung oder Altersteilzeit befinden, aber auch Selbständige, die Existenzgründerzuschuss erhalten. Beim Ausweisen der Unterbeschäftigung geht es um die transparente Darstellung der tatsächlichen Beschäftigungssituation. Dazu die aktuelle Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) wie folgt: Im Berichtsmonat sind 4.961 Menschen arbeitslos. Dazu kommen weitere 1.252 Personen in Unterbeschäftigung. Damit gelten insgesamt 6.632 Männer und Frauen als unterbeschäftigt. Das sind 867 Personen oder 15 Prozent mehr als vor einem Monat, jedoch 422 oder sechs Prozent weniger als vor einem Jahr.

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