Wie eine Dose Leben rettet

Tirschenreuth/Weiden. Wenn der Rettungsdienst kommt, stellt er viele, oft lebenswichtige Fragen. Aber was, wenn man diese Fragen selbst gar nicht mehr beantworten kann? Wenn in dem Moment keine gut informierten Angehörigen vor Ort sind, kann es kritisch werden. Abhilfe kann hier die Rotkreuzdose schaffen, die alle wichtigen Informationen für Notlagen bereithält.

Rotkreuzdose Rotes Kreuz Lebenswichtige Fragen und Antworten
Mit der Rotkreuzdose sollen Helfer in Notsituationen unkompliziert auf lebenswichtige Informationen zugreifen können. Von links: Edeltraud Sperber, Holger Schedl, Sandro Gallitzdörfer und Uta-Dagmar Jaschke.

Mit einer Rotkreuzdose kann man sich auf solche Notfälle vorbereiten. Man hinterlegt schon im Vorfeld auf einem Datenblatt seine Gesundheitsdaten und Medikamentenpläne, notiert auch Kontaktdaten von Hausarzt oder Pflegedienst. Hinweise zu einer Patientenverfügung und die Notfallkontakte von Vorsorgebevollmächtigten sollen ebenfalls eingetragen werden. Dass es eine solche Rotkreuzdose gibt, das kann man den Helfern signalisieren, indem man Hinweisaufkleber an der Wohnungstür, sowie am Kühlschrank anbringt. Der Kühlschrank ist der Aufbewahrungsort für die Dose. Er ist in nahezu jeder Wohneinheit problemlos und sekundenschnell zu finden.

Die Idee zur Rotkreuzdose stammt ursprünglich aus Großbritannien und wird dort tausendfach eingesetzt. Für die Idee gibt es bereits viele Namen, doch der Grundgedanke ist immer derselbe: Unkompliziert sollen die Helfer in Notsituationen auf Informationen zugreifen können. Nunmehr haben auch die Kreisverbände Tirschenreuth und Weiden/Neustadt/WN im Bayerischen Roten Kreuz den Ansatz aufgegriffen, um dadurch die Bürger in der Vorsorge für Notfälle zu unterstützen.

Rotkreuzdose nicht nur fürs Alter

Die Kugel brachte Ute-Dagmar Jaschke M. A., die Leiterin des BRK-Betreuungsvereins in Tirschenreuth, für die nordoberpfälzer BRK-Kreisverbände ins Rollen. Sie hat immer wieder die Problematik, dass sie erst später informiert wird, wenn ihre Betreuten, die meist alleine in ihrem eigenen häuslichen Umfeld leben, den Rettungsdienst benötigen und ins Krankenhaus kommen, da im Notfall vor Ort keine Informationen über die Betreuung bekannt sind. Die Idee, die Rotkreuzdose auch im Landkreis Tirschenreuth bekannt zu machen und einzusetzen, stieß bei BRK-Kreisgeschäftsführer Holger Schedl sofort auf offene Türen, ebenso bei den Nachbarn im BRK-Kreisverband Weiden/Neustadt/WN.

„Natürlich müssen die Daten in der Rotkreuzdose laufend aktualisiert werden”, führt BRK-Kreisgeschäftsführer Holger Schedl aus. Gerade für ältere Menschen ist daher die einfache Handhabung besonders praktisch. Neue Datenblätter werden dazu gerne zur Verfügung gestellt. Außerdem beinhaltet die Rotkreuzdose viele Informationen, die nicht so schnell veralten. Ute-Dagmar Jaschke M. A. ergänzt, dass die Rotkreuzdose nicht nur für ältere Menschen im Notfall sehr hilfreich sein kann. Auch jüngere Menschen haben beispielsweise Allergien und chronische oder psychische Krankheiten, wegen oder zu denen sie im Notfall keine Auskunft geben können.

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Wo gibt’s die Rotkreuzdose?

Beide Kreisverbände haben die Rotkreuzdosen nunmehr vorrätig, die zum Preis von 5 Euro je Stück abgegeben werden. Man bekommt die Dose inklusive Datenblatt sowie zwei Aufkleber für die Wohnungstür und den Kühlschrank. Erhältlich sind diese in beiden Kreisgeschäftsstelle in Tirschenreuth und Weiden, in den acht BRK-Seniorenzentren, bei LEBENplus Kemnath und Tirschenreuth, sowie über die ehrenamtlichen Rotkreuzgemeinschaften bei vielen Veranstaltungen vor Ort, wie Seniorennachmittagen. Weitere Informationen gibt es unter www.rotkreuzdose.de oder 09631 2222 beziehungsweise 0961 390020. [/box]

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