Abschied Hermann Hubmann – 38 Jahre Herzblut für Weiden

Weiden. Der langjährige Rechts- und Sozialdezernent sowie berufsmäßige Stadtrat der Stadt Weiden, Hermann Hubmann, geht am 1. März in den Ruhestand. Zu seiner Verabschiedung hatte die Stadt zu einem Empfang in den großen Sitzungssaal des Neuen Rathauses eingeladen.

Von Jürgen Wilke 

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Die „Weidener Justitia“ – überreicht von Oberbürgermeister Kurt Seggewiß – soll Rechts- und Sozialdezernent Hermann Hubmann (rechts) im Ruhestand begleiten.

Die Nachfolgerin von Hermann Hubmann, Nicole Hammerl, moderierte mit Roswita Ruidisch den Festakt und begrüßte im vollbesetzten Saal Vertreter aus der Kirche, der Politik, Polizei, Wirtschaft, vielen Vereinen, Gewerkschaften, der Bundeswehr, Feuerwehr, Weggefährten sowie den komplette Stadtrat. Nicole Hammerl dankte ihrem scheidenden Chef in persönlichen Worten: „Es ist nicht immer einfach gewesen. Wir waren beide zwei sture Hund. Doch du hast mich immer ermutigt, Neues zu wagen.“

„Geschichte ohne Ende und Anfang“

Roswitha Ruidisch (Presse und Stadtentwicklung) stimmte die Gäste mit einer lustigen Diashow unter dem Motto „Geschichte ohne Ende und Anfang“ auf den Festakt ein und überließ es Hermann Hubmann, ob das vermeintlich Ende hier für ihn ein Anfang ist. Der Geschäftsführer der Agentur für Arbeit, Thomas Würdinger, war auch ein Wegbegleiter des Geehrten. Er zeigte sich stolz, mit Hubmann das Sozialbürgerhaus verwirklichen zu können. Ein Dienstleistungszentrum, in dem alle Angebote des Jugendamtes, des Sozialamtes, des Jobcenters Weiden-Neustadt und der Agentur für Arbeit zu finden sind. Würdinger dankt für die stets konstruktive Zusammenarbeit und wünschte für die Zukunft alles Gute.

Oberbürgermeister Kurt Seggewiß hatte seine Laudatio unter das Motto „Aus Begegnung wird Begleitung und Freundschaft“ gestellt. So erinnerte der OB an die erste Tennispartie vor vielen Jahren mit dem heute 66-jährigen Hermann Hubmann.

Du warst damals schon ein ausdauernder und fairer Gegner. Dass wir uns einmal als Kollegen in der Stadtverwaltung begegnen, daran hatte ich damals im Leben nicht gedacht“

so Seggewiß. Hubmann habe ihm, als er 2007 die OB-Wahl gewann, stets geholfen und als „Eisbrecher“ schwere Aufgaben und Entscheidungen unterstützt. „Aus unserer ersten Begegnung ist mehr geworden. Du bist für mich zum wichtigsten Berater und Wegbegleiter geworden“, so Seggewiß.

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Abschied von Rechts- und Sozialdezernent Hermann Hubmann. Von links: Roswitha Ruidisch, Lothar Höher, Jens Meyer, Lisa Hubmann, Kurt Seggewiß, Hermann Hubmann, Maria Seggewiß, Thomas Würdinger, Nicole Hammerl.

Jüngster Rechtsdirektor in Weiden

1993 wurde Hubmann mit 41 Jahren der jüngste Leitende Rechtsdirektor in Weiden, der „immer nach dem Recht“ entschieden hat. „Probleme waren für Dich immer lösbare Probleme“, so der Laudator. Mit Hubmann verbunden sind unter anderem das Enteignungsverfahren zur Süd-Ost-Tangente, der Müllexport nach Frankreich, der Grunderwerb für die Max-Reger-Halle und die Vertragsverhandlungen zur Unternehmensansiedlung der Firma “Oberpfälzische Waggon-Service”. Vor allem für das Sozialbürgerhaus habe er gekämpft und noch entscheidende Weichen gestellt.

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Hermann Hubmann in jungen Jahren.

Neue Dezernat-Strukturen

Aus dem großen Dezernat mit fünf Ämtern, 14 Abteilungen, drei Stabsstellen und dem Jobcenter sind 2018 zwei neue Dezernate entstanden, die Nicole Hammerl (Recht und Ordnung) und Wolfgang Hohlmeier (Familie und Soziales) künftig leiten. Kurt Seggewiß dankte Hermann Hubmann für seinen unermüdlichen Einsatz und wünschte ihm und seiner Familie für die Zukunft alle Gute.

Als Erinnerung überreicht der OB eine Replik der „Weidener Justitia“, die den Geehrten auf seinem weiteren Weg begleiten soll. „Die bevorstehende Pensionierung ist kein Schrecken, sondern ein Aufbruch“, sagte Hubmann in seiner Abschiedsrede nach 38 Jahren Dienst bei der Stadtverwaltung, bei der ihm die Arbeit fast immer Spaß gemacht habe. Er freue sich auf seine Frau Lisa und seine Familie und er sei neugierig auf die Zukunft.

Der Abschied vom Rathaus falle ihm trotz der Freude auf die Zukunft aber nicht leicht, gab Hubmann zu. Er dankte den Kollegen/innen des Stadtrates, die er immer als Partner empfunden habe, sowie den Mitarbeitern der Stadtverwaltung, denen er immer einen Vertrauensvorschuss gegeben habe. „Niemand hat mich enttäuscht. Sowohl unter Hans Schröpf als auch unter Kurt Seggewiß und auch während der Zeit des regierenden Bürgermeisters Lothar Höher, gab es stets Aufgaben, die mich fesselten“, sagte Hubmann.

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Auf Familie und Ehefrau Lisa freut sich Hermann Hubmann im Ruhestand. Der Abschied von der Stadt Weiden fällt ihm dennoch nicht leicht.

„Damenriege“ besonders dankbar

Dabei sei es nicht die Verwaltungsroutine, sondern die „kreative Leistung“ gewesen, die ihn anspornte. Als Beispiel nannte er die Durchführung eines rechtlich einwandfreien Genehmigungsverfahrens der Batteriefabrik Sonnenschein in nur fünf Monaten. Seiner „Damenriege“ im Dezernat Recht und Soziales sprach der scheidende Dezernatsleiter einen ganz besonderen Dank aus. Allen voran Margarete Färber in seinem Vorzimmer. „Sie hatte das Rechtsamt und mich 20 Jahre lang stets im Griff gehabt und geht ebenfalls bald in Ruhestand“, so Hubmann.

Die musikalische Umrahmung des Festaktes gestaltete die „Projektband“ unter Leitung von Peter Pollinger mit Hits aus den 60er und 70er Jahren, unter anderem mit „Just sing it“, „Super Trouper“ oder „Wir hatten eine gute Zeit”. Hermann Hubmann und Peter Pollinger, früher Chorleiter am Augustinus-Gymnasium, sind seit vielen Jahren miteinander befreundet.

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Hermann Hubmann prägte die Stadtverwaltung in Weiden lange Jahre mit! Zu seinem Abschied war der große Sitzungssaal im Neuen Rathaus voll besetzt.

Bilder: Jürgen Wilke 

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