Babyboom statt Schließungen! Was die Nordoberpfalz richtig macht

Tirschenreuth. Seit mehr als eineinhalb Jahren ist Dr. Michael Rüth Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus Tirschenreuth. In dieser Zeit konnte die Frauenklinik neu aufgestellt und auf zukünftige Herausforderungen ausgerichtet werden. Und während anderswo Geburtshilfen geschlossen werden, steigt die Zahl der Geburten im Stiftland an.

Dr. Michael Rüth Krankenhaus Tirschenreuth
Dr. Michael Rüth leitet die Geburtshilfe und Gynäkologie am Krankenhaus Tirschenreuth. Foto: Kliniken Nordoberpfalz AG

Mehr als 600 Neugeborene haben seit dem Dienstantritt von Dr. Michael Rüth als Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus Tirschenreuth das Licht der Welt erblickt. Mit 368 Geburten im Jahr 2018 konnte man sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern und auch 2019 befindet man sich auf einem guten Kurs. „Wir haben die heimatnahe Geburtshilfe in der Nordoberpfalz weiterhin gesichert und durch die Anstrengungen der vergangenen Monate auf ein herausragendes Qualitätsniveau gehoben, das für ein Haus dieser Größenordnung ihresgleichen sucht“, erklärt Dr. Rüth, der seit August 2017 Chefarzt in seiner Heimatstadt ist.

Hand in Hand: Nordoberpfalz hält zusammen!

Nach der Etablierung neuer Strukturen ist man in Tirschenreuth also auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet und für die Zukunft bestens aufgestellt. Die Versorgung durch Fachärzte und Hebammen ist rund um die Uhr gesichert. Ermöglicht wird das Dr. Rüth sowie seinem Team auch durch die Unterstützung bei Nacht- und Wochenenddiensten von Dr. Konrad Schmid (Tirschenreuth), Dr. Ladislav Dedek (Waldsassen), Dr. Elena Kitaynik (Weiden) und Dr. Helmut Neumann (Cham).

Bei den Hebammen sei der eingeleitete Generationenwechsel hervorragend umgesetzt worden, so Dr. Rüth, der auch auf die enorme Bedeutung der engen Kooperation mit der Frauenklinik am Klinikum St. Marien Amberg hinweist. Denn die dortige Hebammengemeinschaft hat sich bereit erklärt, zum Teil auch am Krankenhaus Tirschenreuth tätig zu werden.

Mehr Hebammen – Ideale Betreuung

Sechs Beleghebammen sowie fünf Hebammen aus Amberg stellen somit die Anwesenheit einer Hebamme im Krankenhaus rund um die Uhr sicher. „Vor zwei Jahren war noch nicht klar, ob überhaupt Hebammen zur Verfügung stehen. Jetzt können wir eine ruhige, familiäre Geburtshilfe mit individueller Betreuung durch die Geburtshelfer bieten und unsere Patientinnen werden so betreut, wie man es sich im Idealfall vorstellt“, erklärt Dr. Rüth.

Geleitet wird das Hebammenteam Tirschenreuth seit November 2018 von Klaudyna Golkowski-Nizewski, die nach ihrer Ausbildung zur Hebamme auch Hebammenwissenschaft studiert hat. „Mit diesem Kreis können wir ein kompetentes Team im Kreißsaal versammeln, mit einem Chefarzt, der die Qualifikation hat, die Geburtshilfe in einem Perinatalzentrum zu leiten und einem herausragenden Hebammenteam mit viel Erfahrung“, fasst Prof. Dr. Anton Scharl, Direktor der Frauenkliniken Amberg Tirschenreuth Weiden die Situation zusammen. Auch die räumliche Nähe zu Tschechien stelle einen großen Vorteil Kliniken Nordoberpfalz AG dar: Dadurch können tschechische Hebammen gewonnen werden, die über langjährige Erfahrung verfügen und die Personalsituation in Tirschenreuth noch weiter optimieren.

Krankenhaus Tirschenreuth Klinikum (5)
Zusammenarbeit ist alles! Die Nordoberpfälzer machen es vor: Während anderswo Geburtshilfen geschlossen werden, steigt die Zahl der Geburten im Stiftland an.

Zudem steht außerhalb des Hebammenteams mit Margarete Ackermann auch weiterhin eine Hebamme zur Verfügung, die seit Jahren am Krankenhaus Tirschenreuth tätig ist. Mit der Kooperation der gynäkologisch-geburtshilflichen Kliniken an drei Standorten gehört die Frauenklinik Amberg-Tirschenreuth-Weiden mit jährlich mehr als 3.000 Geburten zu den größten ihrer Art in Deutschland. Davon profitieren auch Schwangere in der Region Tirschenreuth, die heimatnah individuell betreut werden können. Risikoarme Geburten können dabei im Krankenhaus Tirschenreuth durchgeführt werden. Durch das Perinatalzentrum Nordostbayern können an den Standorten Amberg und Weiden risikoreiche Geburten betreut und versorgt werden.

Das ist absolute Spitzenmedizin mit einem regionalen Bezug für Mutter und Kind.

Ein Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe garantiert eine optimale medizinische Versorgung und Sicherheit“, so Dr. Ines Erhardt, Leiterin der Geburtshilfe des Perinatalzentrums. Neben der Geburtshilfe werden auch viele gynäkologische Operationen am Krankenhaus Tirschenreuth angeboten. „Wir decken hier das gesamte Spektrum von Operationen an den Genitalorganen und der Brust durch. Dabei kommen vor allem minimal-invasive Operationsverfahren zum Einsatz, die besonders schonend sind“, erklärt Dr. Rüth.

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