Kolumne Eric Frenzel: Bei der Familie

Flossenbürg. Eric Frenzel ist nach seinem Siegeszug in Seefeld wieder zu Hause in Flossenbürg – und wurde dort schon sehnsüchtig erwartet. 

Eric Frenzel Kolumne 2018 Weltcup Nordische Kombinierer

Von Eric Frenzel

“Nach rund sechs Stunden Fahrt nehme ich die letzten Meter hoch zu der Anhöhe, auf der unser Haus steht. Philipp und Leopold haben mein Auto schon von weitem gesehen und mir kräftig zugewunken. Hupend fahre ich auf den Hof und begrüße meine Jungs. Drinnen stelle ich das Handgepäck ab und begrüße Emma und Laura.

Im Seefeld-Fieber

Ja, ich bin wieder zu Hause, nach unglaublichen zehn Tagen in Seefeld, die eine durchwachsene Saison zu einer herausragenden werden ließen. Die Weltmeistertitel sechs und sieben – also zwei Goldmedaillen und eine Silbermedaille – bringe ich wieder mit von der Weltmeisterschaft an dem Ort, an dem ich so oft, wie an keinem anderen gewonnen habe. Wieder mal war ich im Seefeld-Fieber, im Glücksfieber.

Während sich Emma gleich mal um das Ausräumen des Handgepäcks kümmert und sich zielsicher eine der Goldmedaillen um den Hals hängt und die andere mit großen Augen bestaunt, sitze ich mit meiner Frau in der Küche und wir schauen uns stumm vor Glück an. Was für eine Saison, in der ich mich mit den Ergebnissen auf der Schanze gequält hatte, was für ein Hadern und Grübeln, was für eine hektische Vorbereitung auf diese Weltmeisterschaft.Und dann, dann gelingt mir der beste Sprung der Saison im Einzelwettkampf von der großen Schanze und bringt mich in die Pole-Position, die ich dann auch nutzen konnte. Die Erleichterung und die Befreiung, dieses umfassende Glücksgefühl haben mich dann gleich zum zweiten Gold getragen.

Der Superlativ

Diese Erfolge haben mich für alle Niederlagen in der Saison entschädigt und mündeten dann in den Superlativ, erfolgreichster WM-Teilnehmer aller Zeiten zu sein. Der Mannschaftswettkampf, die Staffel brachte zur Abrundung dann noch die Silbermedaille. Durchaus eine hart umkämpfte, nachdem Johannes Rydzek nicht gerade seine besten Karrieretag hatte und schauen musste, überhaupt ins Ziel zu kommen. Dass dann noch Silber herausgeholt wurde, zeigt eindrucksvoll die Teammentalität im deutschen Lager. Silber war letztlich wie eine Goldmedaille im Hinblick auf das Einstehen des einen Mannschaftsmitglieds für das andere.

Ich sitze rundum glücklich mit Laura beim Kaffee und schaue auf unsere Kinder. Mittlerweile hat Emma sich alle Medaillen umgehängt und macht damit auch einen sehr zufriedenen Eindruck. In aller Ruhe kramt sie jetzt die anderen Sachen hervor, die in der Tasche sind. Recht hat sie, die Taschen müssen geleert werden. Ich bin endlich wieder zu Hause. Die Dinge sind so gekommen, wie ich sie mir vorher hätte nicht träumen lassen.

Herzlichst Eric”

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