Freiwilliges Soziales Jahr – wie läuft das ab?

Pressath. Barbara Englhart aus Speinshart leistet seit August 2018 ein Freiwilligens Soziales Jahr bei der DJK Pressath ab. Uns hat sie erzählt, wie das genau abläuft.

Von Doris Mayer

Sie sind in verschiedenen Bereichen gefragte Kräfte. Im kulturellen, sportlichen oder vor allem sozialen Bereich finden sie ihr Aufgabengebiet: FSJ-ler sind junge Menschen, die oft gerade der Schullaufbahn entwachsen sind. Das Freiwillige Soziale Jahr bringt ihnen viel Gutes.

OberpfalzECHO: Wer hat dich auf die Möglichkeit eines FSJ in Pressath aufmerksam gemacht?

Barbara: “Mein FSJ-Vorgänger hat bei uns an der Schule einen Vortrag gehalten. Das hat mein Interesse geweckt. Da mir nach dem Abi noch nicht so ganz klar war, in welche berufliche Richtung es für mich gehen soll, ist das für mich eine gute Möglichkeit, mich zu orientieren. Da ich selbst von Kindheit an Sportakrobatik mache und die DJK Pressath einen großen Schwerpunkt im Turnen hat, passte das sehr gut.”

OberpfalzECHO: Wie lief das Bewerbungsverfahren ab?

Barbara: “Ich habe mich auf der Internetseite der Bayerischen Sport Jugend beworben. Dort findet man eine Karte, auf der offene FSJ-Stellen kurz erklärt sind. Über das Bewerbungsformular habe ich mich beworben. Anschließend haben sich die Verantwortlichen der DJK Pressath bei mir gemeldet. Mir wurde erklärt, wie das FSJ abläuft und was meine Aufgaben sind. Als wir uns einig waren, haben wir den Vertrag unterschrieben”

OberpfalzECHO: Wann und wie war der Start ins FSJ?

Barbara: “Mitte/Ende August 2018 war ich mit rund 20 weiteren FSJlern aus der Umgebung zu einem Übungsleiterlehrgang in einer Jugendherberge. Das war sehr interessant, lehrreich und hat Spaß gemacht. Wir bekamen viel Input zu Sport und zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, dazu lernten wir den Aufbau von Sportstunden kennen und probierten dabei auch viele Sportarten selbst aus. Das ist schon sehr cool. Ein Prüfungswochenende und nochmal zwei Wochen Seminar (in der Mitte und zum Ende des FSJ) sind ebenfalls dabei. Insgesamt hat man 26 Bildungstage.”

Barbara Englhart Freiwilliges Soziales Jahr DJK Pressath 3
Ein gerader Handstand – mit Unterstützung gar nicht so schwer. Barbara gibt anfangs Hilfestellung und Tipps. Bald klappt es auch ohne Hilfe.

OberpfalzECHO: Wie sieht den Alltag als FSJlerin aus?

Barbara: “Dreimal pro Woche bin ich vormittags im Kindergarten. Da gehe ich mit Kleingruppen in den Turnraum und mache Turnstunden abgestimmt auf das jeweilige Alter. Einen kleinen Teil der Zeit betreue ich auch mit in der Kindergartengruppe. Von Montag bis Freitag helfe ich in der Offenen Ganztagsschule der Grundschule Pressath. Hier ist überwiegend allgemeines Betreuen und Hausaufgabenhilfe gefragt. Wenn Zeit ist, biete ich auch in der OGS Sport an. Anschließend bin ich zur Unterstützung bei der DJK Pressath im Einsatz, bei den Basketballern der U12 und U14, beim Purzelturnen, Geräte- und Mädchenturnen. Das macht mir besonders viel Spaß, weil ich da durch meine Erfahrung in Sportakrobatik eine gute Hilfe sein kann. Die übrige Zeit bin ich noch als Aufsicht im Kraftraum eingeteilt. Insgesamt hat meine Woche 38,5 Stunden – eben ein normaler Arbeitsalltag.”

Als Besonderheit sollen wir noch ein Projekt gestalten. Hier biete ich einen gemeinsamen Trainingstag von Sportakrobaten mit den Kindern vom Geräteturnen an. Neben gemeinsamen Training steht Theorie zu „Gesunde Ernährung“ und „Bewertung im Wettkampf durch die Kampfrichter – wie kommen die Noten zustande?“ auf dem Plan.

OberpfalzECHO: Was bringt dir das FSJ persönlich und auch finanziell?

Barbara: “Für mich ist es super als Orientierungsjahr. Ich weiß jetzt, dass ich Physiotherapeutin werden will und habe auch schon eine Ausbildungsstelle in Nürnberg. Die Anatomie, die wir im Übungsleiterschein gelernt haben und auch Sportpädagogik werden mir anfangs da sicher helfen. Monatlich bekommt man ein Gehalt von 300 Euro, ist während des Jahres krankenversichert und auch Kindergeldanspruch besteht weiterhin. Und für zukünftige Studenten interessant: Das FSJ wird als Wartesemester angerechnet.”

OberpfalzECHO: Würdest du rückblickend wieder ein FSJ absolvieren?

Barbara: “Auf jeden Fall, denn mir gibt es persönlich viel an Erfahrung und einen guten Einblick in einen Berufsalltag. Und die Arbeit mit den Kindern macht viel Spaß.”

Barbara Englhart Freiwilliges Soziales Jahr DJK Pressath 1
Die genaue Ausführung der Übungen erklärt FSJlerin Barbara Englhart den Kindern vom Kinderturnen Pressath. Zusammen mit der Sportakrobatikgruppe der DJK Weiden erlebten sie einen Sporttag mit viel Praxis und auch Theorie.

[box type=”info” style=”rounded”]

FSJ 2019 bei der DJK Pressath

Voll des Lobes zur Arbeit der FSJler ist der Vorsitzende der DJK, Siegfried Rauch: “Wir haben mit den engagierten, jungen Menschen gute Erfahrungen gemacht. Sie zeigten sich wissbegierig und interssiert.“ Da gleich zu Beginn des FSJ eine Übungsleiterlizenz absolviert wird, sind die FSJler gut gerüstet, um die Nachwuchsarbeit im Sportverein, bzw. Sportstunden im Kindergarten oder unterstützende Tätigkeiten in der OGS zu übernehmen. Die FSJler können dabei eigene Stärken entdecken, soziale Fähigkeiten üben und Verantwortung übernehmen.

Für das wöchentliche Engagement von 38,5 Stunden über einen Zeitraum von 12 Monaten ist der FSJler sozialversichert und erhält ein monatliches Taschengeld von 300 Euro, 26 Tage Jahresurlaub,, Freistellung für 25 Seminartage und Fachliche Beratung.

Wer Interesse bekommen hat, genau wie Barbara E. ein FSJ als Bildungs- und Orientierungsjahr im Bereich des Sports zu absolvieren, kann sich bei Pia Stevens unter der Telefonnummer 09644/91338 oder per Mail: Pia.stevens@hotmail.de melden.   [/box]

* Diese Felder sind erforderlich.